Eigene Weintrauben ernten - so wird´s was!
Mehr Infos zum naturgemäßen Gärtnern gibt es unter www.neudorff.de
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Wein anbauen – geht das wirklich auch im Norden??
Auf jeden Fall – selbst Hamburg hat doch seinen WeinbergJedenfalls ist es die leidige Folge des Klimawandels, dass es auch bei uns möglich ist, Wein anzubauenEs ist auch eine Sortenfrage. Für den Hausgarten eignen sich Tafeltrauben, die speziell für den Verzehr der Trauben geeignet sind. Sie sind meist groß und fruchtig, süßer und haben weniger Kerne. Die anderen heißen Keltertrauben. (Kelter heißt die (Wein)-Presse)Seit 5000 v. Chr. wird Wein angebaut, begann vermutlich mit den Sumerern im heutigen Irak.Weinreben sind Zwitter, was die Befruchtung vereinfacht, denn die meisten angebotenen Sorten befruchten sich selbst. Man braucht also nur eine Pflanze, um ernten zu können. Bestäubung meist durch den Wind.Was ist denn ein guter Standort für die Weinrebe?
Volle Sonne und Wärme, klar. Gern an einer sonnigen Mauer, noch besser ist Regenschutz z.B. durch einen DachüberstandWeinreben an einer Pergola gepflanzt geben einen super natürlichen Sonnenschirm im GartenBeim Boden sind Weinreben nicht anspruchsvoll. Lockerer Boden ist gut, Staunässe verträgt Wein gar nicht.Gut ist Mitte April, Weinreben im Topf gehen bis in den SommerErst Spalier bauen oder Rankhilfe bauen – sonst schädigt man hinterher evtl. die Pflanzen.Weinanbau geht auch im Kübel, der sollte mind. 30 Liter fassen1 Pflanze pro 6 m Spalier ist möglich. Meist pflanzt man im Abstand von ca. 2 m.Spalier sollte sehr stabil seinLoch 50 cm tief ausheben, Untergrund lockern, NeudoHum PflanzErde hineingebenUnd organischen Azet Beeren- & ObstDüngerPflanze einsetzen, etwas schräg Richtung SpalierDie Veredelungsstelle muss über der Erde liegen (veredelt wegen Reblausbefall an den Wurzeln. Die Amerikanischen Sorten vertragen die Reblaus, sie wurde von dort Mitte des 19. Jahrhunderts eingeschleppt. War eine existentielle Bedrohung für Weinanbau)Gut angießenUnterschiedliche Sorten verlängern die ErntezeitIm Frühjahr Kompost geben, 2-3 L pro qmEntfernen der Blätter, die die Trauben zu stark schattierenWinterschutz, also Stammbasis locker mit Erde oder Kompost anhäufeln. Im März wieder entfernen, damit Veredelungsstelle frei liegt.Zur Erntezeit vor Vögeln, Wespen oder Waschbären schützen. Unser Marderstopp wirkt gegen Letztere ziemlich gut. Sonst einnetzen.RückschnittTriebe anbindenIm Frühjahr düngen mit Azet Beeren- & ObstDüngerBei rauem Klima Winterschutz anbringen: Stammbasis locker mit Erde oder Kompost anhäufeln. Im ersten Winter zusätzlich mit Tannenreisig abdecken.Muss ich zurückschneiden, oder kann ich es auch weglassen?
Das ist der größte Aufwand und die wichtigste MaßnahmeWenn man nicht schneidet entsteht ein undurchsichtiges BlättergewirrUnd die Trauben schmecken sauer!Trauben bilden sich nur an den neuen Trieben, die am zweijährigen Holz entspringenAußerdem gibt es nicht so viele Krankheiten, wenn das Laub schnell abtrocknet.Wie geht der Rückschnitt?
Im Herbst nach der Ernte, oder Ende Februar:
Die Triebe, die getragen haben, auf 2 Augen, also Knospen, zurückschneiden. Daraus wachsen neue Triebe, die Trauben bilden.Der Abstand zwischen den Trieben sollte ca. 30 cm betragen, Der Rest wird weggeschnittenEs sollte einen senkrechten Haupttrieb geben.Außerdem sollte es 3-4 Seitentriebe gebenAlle anderen Triebe entfernenDann kann man die Spitzen der langen Fruchttriebe einkürzen. Etwa hinter dem 5. Blatt oberhalb der letzten TraubeWenn es super-viele Traubenansätze gibt, kann man die entfernen, damit die verbliebenen Früchte größer werdenTriebe, die keine Fruchtansätze zeigen, immer entfernendie Blätter entfernen, die die Trauben beschatten, damit sie mehr Sonne abbekommenErnte – wann geht es los?
Wenn´s schmeckt! Meist zwischen August und Oktober, je nach Sorte. Trauben sind im kühlen Keller oder Kühlschrank eine Woche lagerfähigFrischer Traubensaft ist auch lecker!Man kann auch aus Tafeltrauben Wein machen. Das ist aber ein anderes Kapitel.Schädlinge und Krankheiten?
Echter und Falscher Mehltau treten auf. Gegen den Echten Mehltau hilft Armisan, gegen den Falschen nur das wegschneiden befallener TriebeRebenpockenmilbe, da hilft Netz-SchwefelitTraubenwickler, dagegen wirkt Xentari RaupenfreiIn manchen Regionen die Kirschessigfliege. Dagegen hilft die ObstfliegenFalle.Waschbären, da hilft auch unser MarderStoppSorgfältige Sortenwahl, unbedingt gegen Echten und Falschen Mehltau unempfindliche Sorten wählen!Triebe anbindenUnbedingt regelmäßig schneiden!