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„Wie du mir, so ich dir“ – das ist eine Fassung, und zwar die kürzeste Fassung der so genannten „Goldenen Regel“, die es in so ziemlich allen Kulturen auf diesem Globus gibt. Etwas ausführlicher und in umgekehrter Reihenfolge findet sie sich bei Jesus im letzten Abschnitt der Bergpredigt, im Matthäusevangelium Kapitel 7: „Behandelt die Menschen so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet.“
So ausgedrückt liegt die Initiative eindeutig bei mir. Ich soll und will und kann auch oft gar nicht abwarten, bis mir jemand zeigt, wie er oder sie auf mich zugehen will. Und wenn es nach Jesus geht, soll ich meinem Gegenüber zunächst einmal unterstellen, dass er oder sie mir nichts Böses will, sondern auch an einem guten Miteinander oder zumindest Nebeneinander interessiert ist – aus ganz egoistischen Gründen.
„Wie du mir, so ich dir“ – da reagiere ich nur, und da gerate ich leicht in die Abwärtsspirale des Aufrechnens bis hin zu Rachegedanken nach dem Muster „Das zahl ich dir heim!“ – Auch das hat Jesus in der Bergpredigt schon adressiert. Wie heißt es in Matthäus 5,46? „Wenn ihr nur die liebt, die euch auch lieben: Welchen Lohn erwartet ihr da von Gott?“ Klarer Fall: Das Prinzip „Wie du mir“ ist knapp daneben. Reziprokes Verhalten ist das Mindeste. „Du gibst mir was – ich gebe dir etwas dafür“ – dafür muss man sich nicht mögen, noch nicht einmal respektieren.
Jesus überbietet das deutlich, wenn er seinen Anhängerinnen und Anhängern gebietet: „Liebt auch eure Feinde.“ Darunter macht er es nicht. Anspruchsvoll. Aber wenn es das nicht wäre, warum sollte jemand dann Jesus nacheifern?
Autor: Markus Baum
Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden
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„Wie du mir, so ich dir“ – das ist eine Fassung, und zwar die kürzeste Fassung der so genannten „Goldenen Regel“, die es in so ziemlich allen Kulturen auf diesem Globus gibt. Etwas ausführlicher und in umgekehrter Reihenfolge findet sie sich bei Jesus im letzten Abschnitt der Bergpredigt, im Matthäusevangelium Kapitel 7: „Behandelt die Menschen so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet.“
So ausgedrückt liegt die Initiative eindeutig bei mir. Ich soll und will und kann auch oft gar nicht abwarten, bis mir jemand zeigt, wie er oder sie auf mich zugehen will. Und wenn es nach Jesus geht, soll ich meinem Gegenüber zunächst einmal unterstellen, dass er oder sie mir nichts Böses will, sondern auch an einem guten Miteinander oder zumindest Nebeneinander interessiert ist – aus ganz egoistischen Gründen.
„Wie du mir, so ich dir“ – da reagiere ich nur, und da gerate ich leicht in die Abwärtsspirale des Aufrechnens bis hin zu Rachegedanken nach dem Muster „Das zahl ich dir heim!“ – Auch das hat Jesus in der Bergpredigt schon adressiert. Wie heißt es in Matthäus 5,46? „Wenn ihr nur die liebt, die euch auch lieben: Welchen Lohn erwartet ihr da von Gott?“ Klarer Fall: Das Prinzip „Wie du mir“ ist knapp daneben. Reziprokes Verhalten ist das Mindeste. „Du gibst mir was – ich gebe dir etwas dafür“ – dafür muss man sich nicht mögen, noch nicht einmal respektieren.
Jesus überbietet das deutlich, wenn er seinen Anhängerinnen und Anhängern gebietet: „Liebt auch eure Feinde.“ Darunter macht er es nicht. Anspruchsvoll. Aber wenn es das nicht wäre, warum sollte jemand dann Jesus nacheifern?
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