Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Gott handelt in der Geschichte

Montag, 23. Dezember 2024

Sie winkten seinem Vater, wie er ihn nennen lassen wollte. Und er forderte eine kleine Tafel und schrieb: Er heißt Johannes. Lukas 1,62-63

„Was wird aus diesem Kindlein werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm.“ Die Johannes-Erzählung wird wieder aufgegriffen. Bei der Beschneidung wird allmählich deutlich, wie das Kindlein heißen soll: nicht wie sein Vater, sondern Johannes. So hatte es der Engel geheißen. Der stumme Zacharias bekräftigt dies auf einer Tafel, dann kann er wieder sprechen und er lobt Gott. Die Menschen in der ganzen Gegend bis ins Gebirge hinauf erkennen, dass Gott etwas Besonders mit dem Knaben vorhat. Furcht ergreift sie, sie ahnen, dass Gott in der Geschichte handelt. Wie bei Jesus wird auch hier die künftige Bedeutung des Johannes vorausgedeutet.

Ein Impuls von Gerlinde Hühn. Die Dekanin i. R. ist auf vielerlei ehrenamtlichen Feldern unterwegs.

Sprecher: Claudio Murmann

„Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast" wird produziert durch die Evangelisches Medienhaus GmbH, Stuttgart. Der AndachtsCast wird präsentiert vom Evangelischen Gemeindeblatt für Württemberg. Mehr Infos unter www.evangelisches-gemeindeblatt.de

Den täglichen AndachtsCast gibt es überall, wo es Podcasts gibt und für Ihre Homepage, sofern Sie den Gemeindebaukasten des Evangelischen Medienhauses Stuttgart verwenden. www.gemeindebaukasten.de

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Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Gott ist die Rettung

Sonntag, 22. Dezember 2024

Meine Tage sind dahin wie ein Schatten. Du aber, Herr, bleibst ewiglich. Du wollest dich aufmachen und über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, dass du ihm gnädig seist. Psalm 102,12-14

Der Herr sieht vom Himmel auf die Erde, dass er das Seufzen der Gefangenen höre und losmache die Kinder des Todes. Der Psalm knüpft an Jesaja 66 an: Jerusalem muss neu erbaut werden. Dort werden sich alle Völker sammeln und dem Herrn dienen. Die Heiden sind eingeschlossen, das ist neu! Umrahmt ist der mittlere Teil des Psalms von der Klage eines Einzelnen, der sich vom Tod mitten im Leben bedrängt fühlt und ein Leben ohne Licht und Kraft führt. Im Gebet sucht er die Erfahrung der Nähe Gottes. Im Grunde fühlt er sich wie Hiob, rätselhaft und unbegreiflich ist ihm sein Leben. „Erweise dich als mein Gott! Lass mich nicht vorzeitig sterben!“

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Ein revolutionäres Adventslied

Samstag, 21. Dezember 2024

Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen. Lukas 1,52-53

Lukas ist der Evangelist, der sich für die Armen und Ausgegrenzten interessiert. Zum ersten Mal wird Israel erwähnt. Für jede Zeile in „Marias Lobgesang“ findet sich ein ähnlicher Vers im Alten Testament. „Dieses Lied ist das leidenschaftlichste, wildeste und revolutionärste Adventslied, das je gesungen wurde. Es ist nicht die sanfte, zärtliche, verträumte Maria, wie wir sie auf Bildern sehen, sondern es ist die leidenschaftliche, hingerissene, stolze, begeisterte Maria, die hier spricht. Ein hartes, starkes, unerbittliches Lied von stürzenden Thronen und gedemütigten Herren dieser Welt, von Gottes Gewalt und von der Menschen Ohnmacht“, wie Bonhoeffer schreibt.

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Maria und der Engel

Freitag, 20. Dezember 2024

Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Lukas 1,32

„Und der Engel kam zu Maria und sprach: ‚Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!‘“ Die göttliche Herkunft des Christus Jesus zu bezeugen, ist der Sinn der Erzählung von Maria und dem Engel. Viele berühmte Männer der Antike sollen von einer Jungfrau geboren sein. Uns heute ist dieses Gleichnis-Bild fremd. Weihnachten kann nur von Ostern her verstanden werden. Ohne Ostern gäbe es keine Evangelien, und keine solche Erzählung. Wer ist dieser Jesus von Nazareth? „Davids Sohn nach dem Fleisch, Gottes Sohn durch die Auferstehung von den Toten“, schreibt Paulus. Gott ist es, der mit der Auferweckung diesen Jesus als seinen Sohn erkennen lässt.

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Gottes Erlösungstat beginnt im Verborgenen

Donnerstag, 19. Dezember 2024

Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin alt und meine Frau ist hochbetagt. Lukas 1,18

„Der Engel sprach: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, mit dir zu reden.“ Der Thronengel verlangt Respekt vor seiner Autorität und bestraft den zweifelnden Zacharias damit, stumm zu bleiben bis zur Geburt. Nach längerer Zeit erst kommt der Priester aus dem Tempel und kann das Volk nicht segnen. Die Menschen bemerken, dass er stumm ist und vermuten, dass er eine Erscheinung hatte. Elisabeth wird bald darauf schwanger. Im Verborgenen beginnt die Erlösungstat Gottes. Elisabeth preist Gott für seine Gnade: „So hat der Herr an mir getan als er mich angesehen hat, um meine Schmach unter den Menschen von mir zu nehmen.“

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Gottes Verheißungen werden wahr

Mittwoch, 18. Dezember 2024

Fürchte dich nicht, Zacharias, dein Gebet ist erhört, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Johannes geben. Lukas 1,13

„Ich habe alles von Anfang an sorgfältig erkundet.“ Mit einem Satz hoher stilistischer Qualität beginnt Lukas seinen Bericht vom Leben Jesu. Die Geburtsgeschichte des Johannes und die sie überbietende Geschichte der Geburt Jesu werden miteinander verwoben. Dem Priester Zacharias wird im Tempel durch den Engel Gottes verheißen: Seine betagte kinderlose Frau Elisabeth soll einen Sohn bekommen – wie vor Zeiten die alte Sara und die unfruchtbare Hanna. Es galt als Schmach, keine Kinder zu bekommen. Er und viele andere werden sich über diese Geburt freuen. Denn er wird die Israeliten zu Gott bekehren und sie auf den Herrn vorbereiten.

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Gottes Herrlichkeit sehen

Dienstag, 17. Dezember 2024

Ich komme, um alle Völker und Zungen zu versammeln, dass sie kommen und meine Herrlichkeit sehen. Jesaja 66,18

„Sie werden eure Brüder aus allen Völkern herbringen dem Herrn zum Weihgeschenk.“ Bis zu fernen Inseln will Gott Boten senden. Heiden werden zu Gottes Berg gebracht. Dort Gottes Herrlichkeit zu sehen, ist die größte Gotteserfahrung, die Menschen möglich ist. Aus den Fremden will er Priester und Leviten nehmen. Ihr Name wird Bestand haben und auch der neue Himmel und die neue Erde, die Jahwe schafft. Aus aller Welt werden Menschen einen Sabbat nach dem anderen kommen, um vor Jahwe zu beten. Die Gegner Gottes werden getötet, ihre Leichen nicht bestattet. Ein schreckliches Höllen-Bild! Es wird von Markus aufgegriffen.

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Gott tröstet

Montag, 16. Dezember 2024

Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle, die ihr sie liebhabt! Freuet euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid. Jesaja 66,10

„Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet; ja, ihr sollt an Jerusalem getröstet werden.“ Das Ende des Jesaja-Buches spricht von den mütterlichen Seiten Gottes. Er steht der „Stadtfrau“ Jerusalem als Hebamme zur Seite. Die Knechte Jahwes werden gesäugt, getragen, liebkost. Wer immer am Tempelbau mitwirkt, ist ein Knecht Gottes. Ihnen gilt der Trost. Die Jerusalemer Priester verehren noch andere Götter, sie hassen die Knechte Jahwes und schließen sie von Kult aus. Blühendes, grünendes Leben wird nur den Knechten verheißen, nicht den Gegnern. Ein gemeinsamer Gottesdienst von Israel und den Heiden ist der neue Himmel und die neue Erde.

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Hoffnung auf Gott

Samstag, 15. Dezember 2024

Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir. Herr, höre meine Stimme! Lass deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens! Psalm 130,1-2

„Ich harre des Herrn, meine Seele harret, und ich hoffe auf sein Wort.“ Der Psalm ist Schrei und Hilferuf nach Jahwe. „Gottes Gnade ist nichts als Vergebung“, schreibt der Theologe Rudolf Bultmann. Luther dichtete den Choral dazu, er besingt die Rechtfertigung des Sünders: „Bei dir gilt nichts denn Gnad und Gunst.“ Trakl und andere Dichter nennen die menschliche Not, ohne die Hilfe zu kennen: „Wir wandeln in Verlassenheit und sind im Ewigen verloren.“ Der Beter aber besingt Jahwes innerstes Wesen: „Bei dir ist die Vergebung.“ Die Bundesgemeinschaft wird erneuert. Im Exodus hatte Gott aus Güte die in Ägypten versklavten Israeliten freigekauft.

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Gott gibt nicht auf

Samstag, 14. Dezember 2024

Ich rief und niemand antwortete, ich redete und sie hörten nicht und taten, was mir nicht gefiel, und hatten ihre Lust an dem, woran ich kein Wohlgefallen hatte. Jesaja 66,4

„Man soll aufhören, wenn’s am schönsten ist“, weiß der Volksmund. Und man ahnt, dass da etwas Wahres dran ist. Doch oft genug gelingt es nicht, diesen Moment zu treffen und manchmal gibt es ihn auch gar nicht. Die Dinge laufen einfach weiter, wir vermögen die Zeit nicht anzuhalten. Und so endet das Jesajabuch nicht mit einer rein positiven Note. Das ist ernüchternd und beruhigend zugleich. Weil ohnehin jede Generation neu mit Gott ringen muss. Weil Gott selbst sich jedes Mal aufs Neue dem Risiko aussetzt, von uns zurückgewiesen zu werden. Und er die Menschheit trotzdem nicht aufgibt, sondern ihr unglaublich weit entgegenkommt: indem er selbst Mensch wird.

Ein Impuls von Adrian Marschner. Er ist wissenschaftlicher Angestellter der Evangelisch-Theologischen Fakultät an der Tübinger Universität.

Sprecher: Heiko Bräuning

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