Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Montag, 3. November 2025

O Stadt! Durch das Blut, das du vergossen hast, wurdest du schuldig, und durch die Götzen, die du dir machtest, hast du dich unrein gemacht.

Gott schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Unerträglich sind die Schandtaten vor allem der Oberschicht. Sie verstoßen gegen sämtliche Gebote: Sie entheiligen und vergessen Gott und seinen Sabbat (1. bis 3. Gebot), verachten die Eltern (4. Gebot), vergießen Blut (5. Gebot), treiben sexuelle Perversionen (6. Gebot), lügen, rauben, bedrücken Fremde, Witwen und Waisen, sind bestechlich, nehmen Wucherzinsen (7. bis 10. Gebot). Gottes Geschichte mit seinem Volk ist offenbar eine Kette von Misserfolgen. Mag sein, dass Hesekiel übertreibt. Aber er legt den Finger in die Wunden. Die Leute müssen die Folgen tragen. Werden sie so wirklich erkennen, dass Gott Gott ist?

Ein Impuls von Frieder Grau. Der Theologe leitete vor seinem Ruhestand die diakonische Einrichtung Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg.

Sprecher: Felix Kästner

„Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast" wird produziert durch die Evangelisches Medienhaus GmbH, Stuttgart. Der AndachtsCast wird präsentiert vom Evangelischen Gemeindeblatt für Württemberg. Mehr Infos unter www.evangelisches-gemeindeblatt.de

Den täglichen AndachtsCast gibt es überall, wo es Podcasts gibt und für Ihre Homepage, sofern Sie den Gemeindebaukasten des Evangelischen Medienhauses Stuttgart verwenden. www.gemeindebaukasten.de

Ihre Erfahrung ist gefragt!

Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Sonntag, 2. November 2025

Gott ist mein Fels, meine Hilfe, dass ich nicht wanken werde. Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus. Gott ist unsere Zuversicht.

Gott ist bei mir in der tiefsten Krise. Er ist da. Darauf setze ich. Und wenn ich es nicht spüre, dann vertraue ich trotzdem darauf. Das macht meine Seele still. Da erlebt einer Nachstellungen, übelste Intrigen, lügnerische Schmeicheleien. Sein einziger Halt: Er will die Hoffnung auf Gott nicht verlieren. Denn Gott ist mächtig und gnädig. Aus dieser Erfahrung gibt er Ratschläge an andere weiter: sich nicht auf scheinbar Mächtige verlassen, nicht auf Gewalt setzen, sein Herz nicht an Geld und Reichtum hängen. Und vor allem: das Herz vor Gott ausschütten. Ihm kann ich sagen, wie es mir zu Mute ist. Ihm kann ich anvertrauen, was ich sonst niemandem anvertrauen kann.

Ein Impuls von Frieder Grau. Der Theologe leitete vor seinem Ruhestand die diakonische Einrichtung Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg.

Sprecher: Felix Kästner

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Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Samstag, 1. November 2025

Meinst du, dass ich Gefallen habe am Tod des Gottlosen, spricht der Herr, und nicht vielmehr daran, dass er sich bekehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt? Hesekiel 18,23

Ich bin verantwortlich für mein Tun und Lassen. Es liegt bei mir, ob ich recht oder unrecht handle. Hesekiel bricht mit der Thora-Tradition (2. Mose 20,5), dass auch die Kinder für die Schuld der Eltern büßen müssen. Gott schenkt mir Leben. Es liegt an mir, ob ich das Leben ergreife oder mich in eine tödliche Spirale hineinziehen lasse. Aber Gott will nicht mein Verderben. Wenn ich Unrecht gehandelt habe, steht mir die Chance der Umkehr offen. Ich kann mich Gott neu zuwenden und so zum Leben finden. Ich muss nicht immer der Alte bleiben, sondern habe das Recht und die Möglichkeit, mich neu zu erfinden. Gott freut sich darüber und ich mich auch.

Ein Impuls von Frieder Grau. Der Theologe leitete vor seinem Ruhestand die diakonische Einrichtung Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg.

Sprecher: Felix Kästner

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Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Freitag, 31. Oktober 2025, Reformationstag

Alle Bäume auf dem Feld sollen erkennen, dass ich der Herr bin: Ich lasse den grünen Baum verdorren und den dürren Baum grünen. Ich, der Herr, rede es und tue es auch. Hesekiel 17,24

Der König von Babel (der große Adler), führt die Oberschicht Israels (den Wipfel der Zeder) nach Babel (das Land der Händler und Kaufleute). Im Land Juda setzt er einen Vasallenkönig ein (den Ableger). Juda kommt zu einem gewissen Wohlstand (der niedere aber fruchtbare Weinstock). Der Vasallenkönig aber bricht den Vertrag und sucht sein Heil beim König von Ägypten (der andere Adler). So nimmt das Verderben seinen tödlichen Verlauf (der verdorrende Weinstock). Denn er hat damit auch den Bund mit Gott gebrochen. Der aber startet eine neue Pflanzinitiative zum Leben für Mensch und Tier – die große Reformation Gottes zum Heil. Die ganze Schöpfung lobt Gott.

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Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Donnerstag, 30. Oktober 2025

Und des Herrn Wort geschah zu mir: Du Menschenkind, lege dem Hause Israel ein Rätsel vor und ein Gleichnis und sprich: So spricht Gott der Herr.

Rätsel fordern heraus, regen zum Nachdenken an. Also: Ein großer Adler bricht den Wipfel einer Zeder ab und verpflanzt ihn in ein Land der Händler und Kaufleute. Einen Ableger bringt er zurück und pflanzt ihn in fruchtbare, wasserreiche Erde. Ein niederer aber ertragreicher herrlicher Weinstock mit vielen Ranken und Schößlingen wächst heran. Da kommt ein anderer großer Adler mit starken Schwingen angeflogen. Der Weinstock streckt sich diesem anderen Adler entgegen. Aber damit verliert er die Wurzelkraft aus dem fruchtbaren Boden. Als ein trockener Ostwind bläst, verdorrt er elendiglich und wird ausgerissen. Die Lösung des Rätsels gibt es morgen.

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Mittwoch, 29. Oktober 2025

Ich sprach zu dir, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben! Und bei all deinen Gräueln und deiner Hurerei hast du nie gedacht an die Zeit deiner Jugend. Hesekiel 16,6.22

Gottes Liebe ist zutiefst enttäuscht. Er beschimpft sein Volk mit mehr als grenzwertigen Vergleichen. Da hat er das verlassene, verschmutzte, in seinem Blut strampelnde Findelkind beliebiger Eltern (nichts vom Stammvater Abraham!) aufgelesen. Mit ganzer Liebe und Fürsorge hat er dem heranwachsenden Mädchen zu größter Schönheit verholfen und es schließlich zur Frau genommen. Aber sie wird Prostituierte, spreizt die Beine für jeden beliebigen Freier aus Ägypten und Assyrien, zahlt noch Geld drauf statt Geld zu nehmen. Die Folge: Sie wird diesen Freiern ausgeliefert. Aber, oh Wunder, am Ende ist Gottes Liebe zu dieser Hure doch größer als seine Verachtung.

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Dienstag, 28. Oktober 2025

Ich bin euer Wahrzeichen. Wie ich getan habe, so wird ihnen geschehen: In die Verbannung müssen sie geführt werden. Und sie sollen erfahren, dass ich der Herr bin. Hesekiel 12,11.16

„Was machst du da?“, fragen die Leute irritiert. Hesekiel packt das Nötigste in ein Bündel wie zur Flucht. Heute trifft Flüchtlinge in Gaza dieses Schicksal. Das Bündel stellt er vor seinem Haus ab. Dann hackt er ein Loch in die Wand, macht sein Haus unbewohnbar. Er wirft das Bündel über die Schultern, verhüllt sein Gesicht und zieht mit unbekanntem Ziel davon. So soll es euch und eurer Elite gehen, deutet Hesekiel. So werdet ihr Gott erleben. Wirklich? Muss man so Gottes Gottsein erleben? Im Rückblick erkennen die Überlebenden: Unsere Augen waren verblendet, unsere Ohren verstopft. Wir waren widerspenstig. Hätten wir nur auf Gott geschaut und auf seine Weisungen gehört!

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Montag, 27. Oktober 2025

So spricht Gott der Herr: Ich will euch sammeln aus den Ländern, in die ihr zerstreut seid. Ich will ihnen ein anderes Herz geben und einen neuen Geist.

Heimweh tut weh. Dazu die Verachtung derer, die zu Hause bleiben konnten. Gott selbst gibt zu, dass er sich wenig um die Vertriebenen gekümmert hat. Solche Erfahrung macht das Herz hart und den Geist bitter. Aber jetzt steht der Heimweg. Gott selbst hat ihn geöffnet. Ein Neuanfang steht bevor. Gott ersetzt das hart gewordene Herz aus Stein durch ein liebendes Herz aus Mitgefühl. Gott vertreibt den alten Geist der Verbitterung und schenkt den neuen Geist der Hoffnung: eine äußere und innere Wende. Statt den Irrwegen falscher Götter folgen die Leute Gottes Wegen. Gott verspricht: „Sie werden mein Volk und ich werde ihr Gott sein.“

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Sonntag, 26. Oktober 2025

Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde. Psalm 32,5

Da ist einer überglücklich. Viel war schiefgelaufen. Schuld und schlechtes Gewissen plagten ihn übel. Doch dann merkt er: Verschweigen und verdrängen hilft nichts, zumindest nicht gegenüber Gott. So sucht er das offene Gespräch. Eine vertrauensvolle Beziehung ermöglicht, Schuld einzugestehen. Nicht Angst prägt die Gottesbeziehung, sondern Vertrauen, Vergebung und Neuanfang. Gottes Tür steht dem schuldig Gewordenen offen. Eine schöne und liebevolle Zusage Gottes begleitet ihn auf dem weiteren Lebensweg: „Ich will dich mit meinen Augen leiten.“ Nicht mit Zaum und Zügel gebändigt, sondern mit liebenden Augen in Freiheit geleitet, so steht die Zukunft offen.

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Samstag, 25. Oktober 2025

Denn sie sagen: Der Herr sieht uns nicht, der Herr hat das Land verlassen.

Die schlimmsten Gräueltaten finden meist im Verborgenen statt, werden geplant in prächtigen Büros oder umgesetzt in dunklen Folterkellern und einsamen Lagern. Manchmal aber geschehen sie auch in aller Öffentlichkeit, mit dem Anspruch, den Willen des Volkes oder gar eines pervertierten Gottes auszuführen. Dann wagt meist niemand einzugreifen. Es scheint uns tatsächlich oft so, als ob Gott selbst nicht mehr hinschaut und sich abgewendet hat, sehr zur Freude der Schergen. Es braucht die, die wie Hesekiel mit den Augen des Herzens sehen, die ihre Angst überwinden und kundtun, was der Gott will, der jeden Menschen unverbrüchlich liebt.

Ein Impuls von Matthias Hestermann. Er unterrichtet Evangelische Religionslehre an zwei Gymnasien im Raum Göppingen.

Sprecher: Heiko Bräuning

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