Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Sonntag, 14. Dezember 2025, Dritter Advent

Denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und dessen Name heilig ist. Und seine Barmherzigkeit währet für und für bei denen, die ihn fürchten.

Laut Umfragen ist die größte Sorge im Alltag von Familien die angespannte weltpolitische Lage. Und mehr als ein Drittel der Menschen unter 40 meint sogar, angesichts der vielen Krisen solle man besser keine Kinder in die Welt setzen. Der heutige Text hält dagegen: Elisabeth und Maria schreiben Weltgeschichte, gerade dadurch, dass sie Kinder bekommen. Natürlich erfordert das Mut. Beide lebten in einem besetzten Land unter materiell deutlich schwierigeren Bedingungen als heute. Menschliches Leben ist immer ein Geschenk und liegt nicht in unserer Hand. Wir dürfen auch der nächsten Generation zutrauen, damit klarzukommen – und die Geschichte fortzuschreiben.

Ein Impuls von Adrian Marschner. Der Theologe ist von der Uni Tübingen als Vikar nach Norddeutschland gewechselt.

Sprecher: Felix Kästner

„Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast" wird produziert durch die Evangelisches Medienhaus GmbH, Stuttgart. Der AndachtsCast wird präsentiert vom Evangelischen Gemeindeblatt für Württemberg. Mehr Infos unter www.evangelisches-gemeindeblatt.de

Den täglichen AndachtsCast gibt es überall, wo es Podcasts gibt und für Ihre Homepage, sofern Sie den Gemeindebaukasten des Evangelischen Medienhauses Stuttgart verwenden. www.gemeindebaukasten.de

Ihre Erfahrung ist gefragt!

Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Samstag, 13. Dezember 2025

Rede einer mit dem andern Wahrheit, schafft Frieden in euren Toren; keiner ersinne Arges in seinem Herzen gegen seinen Nächsten.

Klingt eigentlich machbar – oder? Und doch: Wer erwischt sich nicht gelegentlich bei einer „Notlüge“? Wer sucht nicht manchmal unnötig Streit statt Frieden? Wer verschafft sich nicht ab und an einen Vorteil auf Kosten anderer? Im Talmud heißt es: „Wenn Israel nur ein einziges Mal den Schabbat wirklich halten würde, würde der Messias kommen, denn das Halten des Schabbats kommt dem Halten aller Gebote gleich.“ Selbst das Einhalten des Ruhetags fällt schwer, wenn man doch auch einen Ausflug machen, das Fahrrad reparieren etc. könnte. Und so wird Gott nicht müde, uns daran zu erinnern, wie menschliches Zusammenleben aussehen könnte, wenn jeder mitmacht.

Ein Impuls von Adrian Marschner. Der Theologe ist von der Uni Tübingen als Vikar nach Norddeutschland gewechselt.

Sprecher: Felix Kästner

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Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Freitag, 12. Dezember 2025

So spricht der Herr Zebaoth: Selbst wenn das dem Rest dieses Volkes in dieser Zeit unmöglich scheint, sollte es darum auch mir unmöglich scheinen?

Eine Verheißung schöner als die andere prasselt auf die Leser des heutigen Texts ein. Vielleicht zu schön, um wahr zu sein? So erschien es offenbar nicht wenigen Zeitgenossen Sacharjas. Streng genommen ist die ganze Bibel eine solche „kontrafaktische“ Erzählung: Ein altes Ehepaar wird zu Stammeltern eines großen Volkes, eine Gruppe Sklaven entflieht der Weltmacht Ägypten, ein Hirtenjunge wird zum Kriegshelden und König. Klingt alles ziemlich unwahrscheinlich – bis Gott ins Spiel kommt. Ein regelmäßiger Blick in die Bibel kann also helfen, auch unsere Zeit mehr mit den Augen Gottes zu betrachten: Sie steckt voller Möglichkeiten.

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Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Donnerstag, 11. Dezember 2025

Und es ist so ergangen: Gleichwie gepredigt wurde und sie nicht hörten, so wollte ich auch nicht hören, als sie riefen, spricht der Herr Zebaoth.

Ein wenig kleinlich wirkt es schon, wie Gott hier in einem Satz die Unheilsgeschichte Israels auf den Punkt bringt. Wie du mir, so ich dir – ist das wirklich auch sein Motto? Wie wir bereits morgen sehen werden, bleibt es nicht dabei, aber trotzdem lohnt es sich, hier kurz innezuhalten: Nicht alle Predigten mögen gut sein, aber niemand kann behaupten, es gäbe keine Möglichkeit, den Willen Gottes für unser Leben zu erfahren. Niemand wird gezwungen, eine Kirche zu besuchen. Den eigenen Unglauben aber damit zu begründen, ein liebender Gott könne doch unmöglich dieses oder jenes Leid zulassen, erscheint vor diesem Hintergrund dann doch zu billig.

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Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Mittwoch, 10. Dezember 2025

Es werden kommen von ferne, die am Tempel des Herrn bauen. Und das soll geschehen, wenn ihr gehorchen werdet der Stimme des Herrn, eures Gottes.

Kriegsflüchtlinge und -heimkehrer hat es immer gegeben und wird es in dieser Welt wohl auch immer geben. Sie (wieder) zu integrieren, ist eine konfliktträchtige Angelegenheit. Das war in Juda vor 2500 Jahren nicht anders als heute. Der heutige Text zeigt auf spannende Art, wie es gehen kann: Man muss aktiv werden. Sacharja erhält nach zahlreichen Visionen plötzlich einen konkreten Auftrag. Es braucht starke Institutionen: Der Hohepriester und ein königlicher „Sproß“ werden eingesetzt – und halten Frieden! Und schließlich ist ein gemeinsames Projekt vonnöten: Am Tempel, in vorexilischer Zeit ein Staatsheiligtum, baut nun das ganze Volk mit.

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Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Dienstag, 9. Dezember 2025

Der Engel antwortete und sprach: Es sind die vier Winde des Himmels, die hervorkommen, nachdem sie gestanden haben vor dem Herrscher der ganzen Erde. Sacharja 6,5

„Der Wind weht, wo er will.“ Dieses sprichwörtlich gewordene Zitat aus dem Johannesevangelium ist ein Bild für die „Unberechenbarkeit“ des göttlichen Handelns. Damit ist keine Willkür gemeint, sondern Unverfügbarkeit gegenüber menschlichem Wollen und Planen. Dabei steht der Wind für den Geist Gottes Sacharja macht diesen sichtbar durch die vier Wagen, die zu den nördlich und südlich von Israel zerstreuten Judäern kommen. Und wer sich selbst unter den Willen Gottes stellt, wird sich möglicherweise auch manches Mal an andere Orte gestellt sehen als geplant. So fährt das Johannes-Zitat fort: „So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.“

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Montag, 8. Dezember 2025

Und er sprach zu mir: Was siehst du? Ich aber sprach: Ich sehe eine fliegende Schriftrolle, die ist zwanzig Ellen lang und zehn Ellen breit.

Die Art und Weise, wie wir bestimmte Situationen wahrnehmen, ist stark vorgeprägt. Das ist bei Propheten nicht anders. Das Exil hatte Menschen auseinandergerissen und auch die mündliche Überlieferung der Traditionen Israels und Judas am Jerusalemer Tempel funktionierte nicht mehr. Schriftliche Kommunikation über Orte und Zeiten hinweg wurde wichtiger. Und so erlebt Sacharja das Wort Gottes nun in Form einer Schriftrolle. Diese freilich erweist sich allein schon durch ihre Ausmaße als himmlischen Ursprungs. In ihrer Erwartung der göttlichen Gerechtigkeit jedoch bleibt sich die Prophetie treu: Diebstahl und Meineid widersprechen stets den Geboten Gottes.

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Sonntag, 7. Dezember 2025, Zweiter Advent

Die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die viele Kinder hatte, welkt dahin.

Ungewollte Kinderlosigkeit ist eine schmerzliche Erfahrung. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Erlösung aus dieser Situation eines des Hoffnungsbilder in der Reihe von Umkehrungen der herrschenden Verhältnisse ist, die Hanna in ihrem Psalm Gott zuschreibt. Nicht immer erfüllen sich Gebete wie in ihrem Fall. Das ist eine seelsorgerliche Herausforderung, die Sensibilität erfordert, oder wie Hanna es ausdrückt: „Freches Reden gehe nicht aus eurem Munde.“ Nur die Zusage, dass Gott die Macht und den Willen zum Heil derjenigen hat, die sich an ihn halten, ist nie fehl am Platz – wie er dies für den einzelnen umsetzt, dazu können wir manchmal nichts sagen.

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Samstag, 6. Dezember 2025

Denn wer hat den Tag der geringen Anfänge verachtet? Die werden doch mit Freuden sehen den Schlussstein in Serubbabels Hand.

Das 6. Jahrhundert war keine einfache Zeit für die Judäer: Zunächst die Eroberung Jerusalems, das Exil in Babylon und 50 Jahre später die Rückkehr in ein teilweise noch zerstörtes Land, zu der sich manche nicht entschließen konnten. Denn viele kannten die Heimat ihrer Eltern gar nicht mehr aus eigener Anschauung. Auch Serubbabel, ein Nachfahre der Königsfamilie Davids, ist, schon dem Namen nach, ein „Spross Babels“. Trotzdem beschließt er, sich an den „geringen Anfängen“ zu beteiligen. Auch wenn sich nicht alle in ihn gesetzten Hoffnungen erfüllt haben, ist er ein Vorbild, trotz bescheidener Aussichten den Anfang zu wagen, um künftige Freude zu ermöglichen.

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Freitag, 5. Dezember 2025

Siehe, ich grabe seine Inschrift ein, spricht der Herr Zebaoth: Ich will die Sünde jenes Landes wegnehmen an einem einzigen Tag. Sacharja 3,9

Im Einzelnen sind die Visionen oder „Gesichte“ Sacharjas zum Teil rätselhaft, in ihrer Gesamtaussage sind sie deutlich genug. In Kapitel 3 hat das Nachdenken über Zuständigkeiten und Kompetenzen innerhalb der am Tempel sich versammelnden Gemeinde seinen Platz. Bis ins Detail der Priesterkleidung hinein ist Gott interessiert. Und doch ist es letztlich Gott selbst, der an einem einzigen Tag zu leisten vermag, worauf der ganze Tempelkult abzielt: Die Sünde des Landes wegzunehmen. Können und sollen nicht auch wir in allen berechtigten Diskussionen über die Zukunft der Kirche bedenken, dass es beim Entscheidenden immer noch auf Gott ankommt?

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