Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Eine belastbare Beziehung

Samstag, 22. Februar 2025

Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf. Lukas 11,8

Dies ist in meinen Augen eine der einprägsamsten Geschichten, die Jesus erzählt. Weil sie mitten aus dem Leben gegriffen ist. Wer kennt das nicht: ich werde um etwas gebeten, fühle mich unter Druck gesetzt, möchte meine Bedürfnisse gewahrt wissen, wäge ab. Wie der Freund, der mitten in der Nacht geweckt wird. Und dann diese Aufforderung: Sei geradeheraus mit Gott, in der Not sogar unverschämt. Welche unserer Freundschaften würde so etwas aushalten? Sind wir nicht eher darauf bedacht, gegenseitig unsere Grenzen zu achten? Bei Gott ist es so: Jesus fordert uns dazu auf, alle unsere Sorgen auf ihn zu werfen. Die Beziehung zu ihm ist belastbar.

Ein Impuls von Marit Hole. Sie arbeitet als Klinikseelsorgerin.

Sprecherin: Corinna Schmid

„Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast" wird produziert durch die Evangelisches Medienhaus GmbH, Stuttgart. Der AndachtsCast wird präsentiert vom Evangelischen Gemeindeblatt für Württemberg. Mehr Infos unter www.evangelisches-gemeindeblatt.de

Den täglichen AndachtsCast gibt es überall, wo es Podcasts gibt und für Ihre Homepage, sofern Sie den Gemeindebaukasten des Evangelischen Medienhauses Stuttgart verwenden. www.gemeindebaukasten.de

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Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Lehre uns beten!

Freitag, 21. Februar 2025

Und es begab sich, dass er an einem Ort war und betete. Als er aufgehört hatte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte. Lukas 11,1

Wir beten mit den Worten, die Jesus uns gelehrt hat. Jeden Sonntag stellen wir uns in die Tradition dieser Bitte. Wir sind dankbar für die Worte. Sie verbinden uns mit Christinnen und Christen rund um den Erdball und quer durch alle Jahrhunderte. Wir können sie laut aussprechen, sie singen, in der Stille nachvollziehen oder mit Gebärden in die Luft schreiben. Wir können uns mit unseren eigenen Gebeten immer wieder neu an den Worten Jesu orientieren. Besonders dann, wenn uns eigene Worte fehlen oder schal geworden sind: Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, aber der Geist vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen (Römer 8,26).

Ein Impuls von Marit Hole. Sie arbeitet als Klinikseelsorgerin.

Sprecherin: Corinna Schmid

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Glaube verbindet

Donnerstag, 20. Februar 2025

Marta aber machte sich viel zu schaffen. Und sie sprach: Herr, fragst du nicht danach, dass mich meine Schwester lässt allein dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfen soll! Lukas 10,40

Geschwister. Wenige Menschen kennen wir so gut wie unsere Schwestern und Brüder. Oft sind wir uns ähnlicher als uns bewusst ist. Genau darin liegt auch eine Quelle für Konflikte. Die gute Nachricht ist: Dass bedeutet nicht, dass die Beziehung an sich nicht stimmt. In diesem Fall teilen beide Schwestern dasselbe Anliegen: Jesus im Haus zu haben, empfinden sie als Ehre. Und sie sind gute Gastgeberinnen. Aber sie wählen dafür unterschiedliche Wege. Vielleicht kann uns das in Konfliktsituationen weiterhelfen: Hinter unterschiedlichen Wegen nach gemeinsamen Anliegen forschen. In diesem Fall ist der Glaube an Jesus das verbindende Element.

Ein Impuls von Marit Hole. Sie arbeitet als Klinikseelsorgerin.

Sprecherin: Corinna Schmid

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Nächstenliebe und Barmherzigkeit

Mittwoch, 19. Februar 2025

Wer ist der Nächste geworden dem, der unter die Räuber gefallen war? Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus: so gehe hin und tu desgleichen. Lukas 10,36

Jesus erzählt diese Geschichte. Sie ist längst Teil unseres kulturellen Gedächtnisses geworden. Seit vielen Jahrhunderten setzt sie uns den Maßstab dafür, wie wir füreinander sorgen sollen. Sie überzeugt. Aber in der Regel scheiten wir an ihrer Forderung, in solch umfassenden Sinn für unsere Nächsten einzustehen, nicht wahr? Das Beispiel des barmherzigen Samariters scheint zu groß für unsere beschränkten seelischen und ökonomischen Fähigkeiten. Aber der Maßstab bleibt. Und wer weiß, wieviel Gutes diese einfache Geschichte in unserer Welt am Ende doch bewegt und ermöglicht hat, indem sie Menschen auf die Spur der Nächstenliebe lenkte.

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Bedrohung aus dem Innersten

Dienstag, 18. Februar 2025

Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind. Lukas 10,20

Dämonen gibt es auf unserer Welt in vielfacher Gestalt. Ich denke an die Dämonen des Krieges und des Unfriedens. An dämonische Krankheiten, besonders auch an diejenigen, die unsere Seele befallen können. Dämonische Mächte: Darunter verstehen wir etwas, das das Leben von seinem Innersten aus bedroht. Es gibt Menschen, die darum ringen, solche Dämonen zu vertreiben: Ärzte, Psychologinnen, Seelsorger, Friedensforscherinnen, Soldaten. Jesus macht deutlich, dass es am Ende immer eine höhere Macht ist, die die Dämonen bezwingt. Das begrenzt zwar unsere Reichweite als Menschen, entlastet aber auch alle helfenden Professionen auf heilsame Weise.

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Mangel und Reichtum

Montag, 17. Februar 2025

Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte. Lukas 10,2

Mussten Sie beim Lesen dieses Verses schmunzeln? Oft zitieren wir ihn, wenn es in der Gemeinde viel zu tun gibt – sich aber scheinbar nur wenige engagieren (meist sind es ja dann doch genug hilfsbereite Menschen). Ich lese hier aber nicht nur die Klage über den Mangel. Der Vers scheint mir vielmehr wie ein Kippfigur zu sein. Wie etwa das Bildchen der sogenannten Rubin’schen Vase, bei der man je nach Perspektive den Umriss eines Kelches oder aber zwei einander anblickende Gesichter erkennt. Die erste Sichtweise ist die Klage: Es sind zu wenige Arbeiter. Die zweite Sichtweise ist die des Staunens und der Freude: Was für eine reiche Ernte!

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Ansteckende Reinheit

Sonntag, 16. Februar 2025

Gegen die Reinen bist du rein, und gegen die Verkehrten bist du verkehrt. Denn du hilfst dem elenden Volk, aber stolze Augen erniedrigst du. Psalm 18,27-28

Als der Arzt Ignaz Semmelweis Mitte des 19. Jahrhunderts seine Studenten aufforderte, sich die Hände vor der Untersuchung werdender Mütter mit Chlorkalk zu desinfizieren, stieß er auf Widerstand. Hygiene galt als Zeitverschwendung. Mittlerweile haben wir dazugelernt: Spätestens seit der Pandemie wissen alle: Saubere Hände retten Leben. Aber von welcher Form von Reinheit spricht unser Psalm? „Rein“ nach Gottes Maßstäben ist, wer dem elenden Volk hilft. Sich um die Ausgegrenzten bemühen und für Gerechtigkeit zu kämpfen, das kann ein Volk gesund machen – in einem ganz umfassenden Sinn. Hoffen wir, dass der Eifer des Beters uns alle ansteckt.

Ein Impuls von Marit Hole. Sie arbeitet als Klinikseelsorgerin.

Sprecherin: Corinna Schmid

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Radikale Forderungen

Samstag, 15. Februar 2025

Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege. Lukas 9,58

Das kann Jesus doch von seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern nicht allen Ernstes verlangen! Wer könnte das schon? Einsiedler vielleicht – aber wo gibt es die heute? Franziskus von Assisi und seine ersten Mitbrüder konnten das noch. Aber wie schnell gab es selbst bei Franziskanern Klöster. Unsere Kirchen haben sich eingerichtet. Da gibt es die schönsten Kirchenbauten. Da gibt es die tollsten Verwaltungen und Hierarchien. Aber wo legt der Menschensohn da sein Haupt nieder? Vielleicht sollten wir uns solch radikale Forderungen Jesu zu Herzen nehmen, statt sie irgendwie so verstehen zu wollen, dass sie in unser sattes Leben passen.

Ein Impuls von Frank Banse. Er war vor seinem Ruhestand Pfarrer an der Stadtkirche in Schwenningen.

Sprecher: Felix Kästner

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Die Gewalt der Liebe

Freitag, 14. Februar 2025

Herr, willst du, so wollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle und sie verzehre. Er aber wandte sich um, und bedrohte sie. Lukas 9,54-55

Gewalt kann nie das Mittel der Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu sein! Aber unsere Kirchen haben da im Lauf der Jahrhunderte Schlimmes gemacht. Und teilweise tun sie das bis heute. „Wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen“, sagt Jesus. Und das Schwert sind heute auch Worte, die den Menschen verachten, das sind Worte, die dem Anderen drohen, manchmal mit der Hölle drohen. Das Schwert – das ist jede Form von Gewalt. Wir wollen doch nicht, dass Jesus sich von uns abwendet. Christinnen und Christen sind Friedensmenschen – im Kleinen unserer Familien wie im Großen unserer Welt. Unsere Gewalt ist die Gewalt der Liebe.

Ein Impuls von Frank Banse. Er war vor seinem Ruhestand Pfarrer an der Stadtkirche in Schwenningen.

Sprecher: Felix Kästner

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Was ist klein, was ist groß?

Donnerstag, 13. Februar 2025

Denn wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß. Lukas 9,48

Der Größte – das will jeder von uns sein. Auch die Geschichte unserer Kirchen ist voll davon. Und da kommt Jesus und sagt so etwas! Allerhand! Wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß. Wo gibt es denn so etwas? Das stellt unsere Welt doch auf den Kopf! Aber die Geschichte strahlt, wo es solche „Kleinen“ gibt. Mahatma Gandhi war so einer und die vielen Menschen, die in der Stille für andere Menschen da waren. In der Geschichte unserer Kirchen: Jesus selbst, Franziskus von Assisi, Schwester Theresa und die vielen unbekannten Menschen, die für andere Menschen da waren und sind. Sie sind nicht nur in Gottes Reich die Größten.

Ein Impuls von Frank Banse. Er war vor seinem Ruhestand Pfarrer an der Stadtkirche in Schwenningen.

Sprecher: Felix Kästner

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