Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Langsam lichtet sich der Nebel der Desinformation über dem Angriff der Hamas-Kämpfer auf israelische Militärbasen(1). Und nicht nur die Lügen über geköpfte Babys, Vergewaltigungen und angebliche von Hamas lebendig verbrannten Israelis werden offensichtlich. Auch wenn die Wahrheit durch die großen „Qualitätsmedien“ nach der Unterstützung des Empörungswahns schamhaft verschwiegen wird, droht sie sich in einem Teil der deutschen Bevölkerung zu verbreiten. Die Vermutung bricht sich bahn, nicht nur durch Aussagen aus Ägyptens Geheimdienst über Warnungen, die von Israel ignoriert wurden, sondern unterstützt durch Dokumente, die durch WikiLeaks bekannt wurden(2), dass der Hamas-Angriff von Netanjahu und seiner rechtsextremen Regierung sehnlichst erwartet worden war, um endlich die ethnische Säuberung von Gaza realisieren zu können. Aber die Aufdeckung von immer neuen Lügen hat möglicherweise noch weiterreichende Auswirkungen. Zu schnell aufeinander folgen diese Kriegslügen, als dass sie von den Menschen in Vergessenheit begraben werden könnten. Und ein grundsätzlicher Unglauben gegenüber Aussagen der Herrschenden könnte sich langsam aber sicher in der Bevölkerung verbreiten. Wir hören ja schon erste Behauptungen von „Delegitimationsversuchen“ durch Aufdeckung von Lügen. Die Frage, die sich aufdrängt lautet: Leiden staatstragenden Politiker an einer immer aggressiver auftretenden Pandemie der Lügen? Schauen wir ein wenig zurück.
Beginnen wir mit der aktuellen Situation in Gaza.
Recht auf Selbstverteidigung
Während des Besuches des türkischen Präsidenten Erdogan meinte unser beliebter Bundeskanzler Olaf Scholz tatsächlich sinngemäß, Israel habe ein „Recht auf Verteidigung“, basierend auf Völkerrecht, wobei er mit „Selbstverteidigung“ wohl die ethnische Säuberung bzw. den drohenden Genozid in Gaza meinte. Dies, obwohl sowohl Vertreter der UN, wie Francesca Albanese(2), als auch andere unabhängige Experten für Völkerrecht(4) (nein, nicht Annalena) deutlich gemacht haben, dass dies unzutreffend ist, dass das Vorgehen Israels eindeutig NICHT dem Völkerrecht entspricht, sondern nur den geheimnisvollen „Regeln“ westlicher Dominanzpolitik.
Anhand der Äußerungen israelischer Politiker kann jeder erkennen, dass nicht die Hamas das Ziel der militärischen Operationen ist, sondern die Auslöschung von Menschen, wahlweise durch Vertreibung, oder eben durch einen Genozid. Man weiß gar nicht, wo man mit dem Zitieren beginnen soll, so viele Aussagen gibt es, die dies beweisen. Hier nur einige wenige, und vermutlich nicht die deutlichsten, denn ich habe vor Abscheu solche Aussagen nicht systematisch gespeichert.
„Wir werfen hunderte Tonnen von Bomben auf Gaza. Der Fokus liegt auf Zerstörung, nicht auf Genauigkeit“. Daniel Hagari, Sprecher der israelischen Armee, 10. Oktober 2023 in Haaretz.
„Wir werden Gaza zu einer Insel aus Ruinen machen“. Premierminister Benjamin Netanjahu, 8. Oktober, Fernsehansprache.
„Jetzt gibt es nur ein Ziel: Nakba (Vertreibung der Palästinenser)! Eine Nakba in Gaza, die die Nakba von 48 in den Schatten stellen wird.“ Ariel Kaliner, Knesset Abgeordneter der Regierungspartei Likud am 7. Oktober 2023 auf Twitter.
„Es ist ein ganzes Volk, das verantwortlich ist. Diese Rhetorik über Zivilisten, die angeblich nicht involviert wären, ist absolut unwahr (…) und wir werden kämpfen, bis wir ihr Rückgrat brechen.“ Jitschak Herzog, Präsident Israels.
„Es wird keinen Strom geben, keine Lebensmittel, keinen Treibstoff, alles ist geschlossen. Wir kämpfen gegen Tiermenschen, und wir handeln entsprechend.“ Yoav Gallant, Verteidigungsminister Israels.
„Jericho-Rakete Weltuntergangswaffe! Das ist meine Meinung. Mächtige Raketen sollen ohne Grenzen abgefeuert, Gaza zerschlagen und dem Erdboden gleichgemacht werden. Ohne Gnade.“ Telly Gotliv, Knesset Abgeordnete der Regierungspartei Likud.
„Löscht ihre Familien aus,