Ein Standpunkt von Rob Kenius.
Rüstung bringt Krieg und Ideologie macht den Krieg zum Religionskrieg.
Religionskriege sind die sinnlosesten und grausamsten Kriege. Sie richten sich nicht nur gegen Militär, sondern gegen Frauen, Männer und Kinder, alte und junge, weil sie anderen Glaubens sind. Die Zerstörung von Kirchen und Häusern, das Abbrennen von ganzen Städten, das Abschlachten von Mensch und Vieh wird im Religionskrieg zur weihevollen Handlung, für Gott, gegen den Teufel, für die ewige Seligkeit, gegen Verbrecher, für die Erlösung vom Übel und für das Gute an sich.
Ein solcher Krieg hat in Deutschland von 1618 bis 1648 stattgefunden.
Vierhundert Jahre Entwicklung
In den vierhundert Jahren danach hat sich die Technik der Waffen, wie die gesamte Technik, explosionsartig entwickelt. Mit einem einzigen atomaren Sprengkörper kann man mehrere Millionen Menschen auf einen Schlag umbringen. Aber auch die Möglichkeiten, Verbrechen des Krieges mit psychologischen Mitteln zu rechtfertigen, haben sich enorm erweitert.
Man kann jede Tötungsabsicht überall verbreiten, wie damals die Religionen, und mit ständig wechselnden Narrativen täglich und stündlich Feindbilder und Gräueltaten durch die technischen Medien jagen.
Die Medienmassage wirkt bei ständiger Wiederholung wie tiefliegende religiöse Überzeugungen aus dem Mittelalter. Die Definitionen von Freund und Feind, Gut und Böse sind beliebig veränderbare Narrative der Medientechnik geworden. Man nennt das auch psychologische Kriegsführung.
Im religiösen Krieg sind zwei Komponenten entscheidend, die ineinander greifen. Erstens Waffen die es ermöglichen, aus immer größerer Ferne immer mehr Menschen zu töten und zweitens Medien, die ein Dauerfeuer aus Feindbildern und Aggressivität entfachen: Wir sind die Guten, die Gegner sind Verbrecher, wir sind im Recht, der Feind verachtet das Völkerrecht, Menschenrecht, Eigentumsrecht und unser Recht auf Wohlstand, Überfluss und Freiheit.
Krieg in der Ukraine, zu Gunsten der USA
Der Krieg in der Ukraine ist ein Sonderfall. Er ist das Ergebnis von etwa dreißig Jahren Rüstung gegen ein Land, das gar kein Feind ist und auch nicht sein will. Die Rüstung der USA und die der NATO-Staaten scheint ein Selbstläufer zu sein, eine Maschine, die schwer zu stoppen ist. Dieser Glaube an Rüstung kommt aus einem Land, dessen Bevölkerung vor 250 Jahren die besseren Waffen hatte und den Ureinwohnern das Land weggenommen hat.
Die Amerikaner lieben Waffen, weil sie den Waffen alles verdanken. Sie glauben, dass Waffen Sicherheit und Frieden bringen. Auch auf höchster Ebene glaubt man in Washington und in den Köpfen der NATO, Rüstung bringt Frieden. Das ist ein fataler Gedankensprung, ein Trugschluss.
Der Friede der USA mit den Ureinwohnern ist nicht durch Waffenbesitz, sondern durch den Einsatz von Waffen erreicht worden, genauer gesagt, durch die Vernichtung der Indianer mit Waffengewalt, bis hin zur totalen Marginalisierung.
Nachdem Nordamerika bis zum Pazifik erobert worden ist, und ein Konsens besteht, mit den Nachbarn Kanada und Mexiko, nicht mehr zu kämpfen, macht das Rüsten der USA keinen Sinn mehr. Ebenso fragwürdig ist eine Expansion in Länder wie Ukraine und Russland, von denen Amerikaner keine realistische Vorstellung haben. Das trifft auch auf Präsident Joe Biden zu.
Joe Biden scheint Größenverhältnisse nicht recht zu verstehen. Er stammt aus dem US-Kleinstaat und Steuerparadies Delaware. Die Ukraine ist 90 mal größer und Russland ist 2.650 mal so groß wie Delaware, auch 52 mal so groß wie Deutschland, dessen Kanzler Olaf Scholz große Zahlen klein denkt. Einhundert Milliarden für die Rüstung! Mal gerade so, ohne Diskussion.
So funktioniert der Geld schluckende Scholzomat
Dieser großkotzige Umgang mit unvorstellbaren Geldsummen, vorgetragen mit sanfter Stimme, ist das Markenzeichen von Olaf Scholz. Es kommt gut rüber,