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Sein Leben ist hollywoodreif, doch es gibt weder einen Film über ihn noch eine ernst zu nehmende Biographie: Egon Friedell. Dabei sind die Hauptwerke des Wieners, die "Kulturgeschichte der Neuzeit", die "Kulturgeschichte des Altertums" und die "Kulturgeschichte Griechenlands" in sieben Sprachen übersetzt, Longseller seit 1927. Er war Philosoph und Kabarettist, Lebemann und Salonlöwe, Schauspieler und Schriftsteller, ein Jude, der Christ wurde, ein Mann vollendeter Formen. "Bitte beiseite treten, ich springe!", soll er gerufen haben, als 1938 zwei SA-Männer an seine Wohnungstür bullerten und nach dem "Jud Friedell" verlangten. Der 60-Jährige sprang in den Tod. Die Gedenktafel an der Haustür ist fast das Einzige, das heute noch in Wien an Friedell erinnert. Gäbe es nicht einen alten Rezitator, der beim Heurigen Friedell vorträgt oder ein Wiener Bürgerradio, wo man seit zwei Jahren jede Woche eine Stunde aus der "Kulturgeschichte der Menschheit" vorliest – der große Friedell wäre verschwunden aus Wien. Aus seiner Vaterstadt, die genau 68 Jahre brauchte, um Friedells Grab zum Ehrengrab zu machen.Feature von Alexa HenningsMit Danne Hoffmann, Irm Hermann und Werner SchneyderProduktion: MDR 2011Verfügbar bis 1. März 2026
By Mitteldeutscher Rundfunk3.7
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Sein Leben ist hollywoodreif, doch es gibt weder einen Film über ihn noch eine ernst zu nehmende Biographie: Egon Friedell. Dabei sind die Hauptwerke des Wieners, die "Kulturgeschichte der Neuzeit", die "Kulturgeschichte des Altertums" und die "Kulturgeschichte Griechenlands" in sieben Sprachen übersetzt, Longseller seit 1927. Er war Philosoph und Kabarettist, Lebemann und Salonlöwe, Schauspieler und Schriftsteller, ein Jude, der Christ wurde, ein Mann vollendeter Formen. "Bitte beiseite treten, ich springe!", soll er gerufen haben, als 1938 zwei SA-Männer an seine Wohnungstür bullerten und nach dem "Jud Friedell" verlangten. Der 60-Jährige sprang in den Tod. Die Gedenktafel an der Haustür ist fast das Einzige, das heute noch in Wien an Friedell erinnert. Gäbe es nicht einen alten Rezitator, der beim Heurigen Friedell vorträgt oder ein Wiener Bürgerradio, wo man seit zwei Jahren jede Woche eine Stunde aus der "Kulturgeschichte der Menschheit" vorliest – der große Friedell wäre verschwunden aus Wien. Aus seiner Vaterstadt, die genau 68 Jahre brauchte, um Friedells Grab zum Ehrengrab zu machen.Feature von Alexa HenningsMit Danne Hoffmann, Irm Hermann und Werner SchneyderProduktion: MDR 2011Verfügbar bis 1. März 2026

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