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Es gibt einige Momente aus meiner Jugendzeit, die würde ich im Nachhinein gern vergessen. Doch Erlebtes brennt sich fest im Gedächtnis ein und führt im besten Fall ja auch zu einem Lernprozess.
Wenn ich an die Spielerunden mit meinem Jugendkreis denke, dann kann ich mir bis heute nicht erklären, wie ich es geschafft habe, so gut zu schummeln. Zaubern konnte ich noch nie, aber die Leute ablenken ging damals sehr gut.
So habe ich als braver Teilnehmer so manches Spiel zu meinen Gunsten verändert. Ich habe mir mehr Spielfiguren genommen, als der Gegenwert meiner Karten es zuließ. Oder ich habe mit vorgetäuschtem Ungeschick einen Wurf wiederholt.
Im Moment selbst habe ich mich nicht geschämt. Ich wollte ja gewinnen, also war es das, was ich eben tun musste. Nur im Nachhinein wurde mir bewusst, wie schlimm ich doch gehandelt habe. Nicht nur im Spiel, sondern im Umgang mit meinen Freunden.
Petrus muss es ebenfalls schlimm ergangen sein. Er war einer der engsten Weggefährten und eifrigsten Schüler von Jesus. Er ist der Einzige, der Jesus nach seiner Verhaftung im Garten Gethsemane wirklich beistehen will - und scheitert doch kläglich.
Im Markusevangelium, im Kapitel 14 Vers 72, wird die Situation so geschildert: “In diesem Augenblick krähte der Hahn zum zweiten Mal. Da erinnerte sich Petrus daran, wie Jesus zu ihm gesagt hatte: »Bevor der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.« Und er brach in Tränen aus.” (NGÜ)
Petrus wollte zwar da sein, sich aber bloß nicht erwischen lassen. Obwohl es bei mir nicht so schlimm war, fühle ich seinen Schmerz. Ich wollte eben mitspielen, aber auf meine Weise. Wollte mich nicht erwischen lassen, habe aber alles aufs Spiel gesetzt.
Gott sei Dank muss ich das heute nicht mehr. Ich kann meistens gut verlieren. Denn mir sind die Menschen wichtiger als der Sieg.
Wie ist es bei Ihnen? Fühlen Sie sich manchmal auch „erwischt“?
Autor: Bernd Kortmann
Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden
By ERF - Der Sinnsender5
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Es gibt einige Momente aus meiner Jugendzeit, die würde ich im Nachhinein gern vergessen. Doch Erlebtes brennt sich fest im Gedächtnis ein und führt im besten Fall ja auch zu einem Lernprozess.
Wenn ich an die Spielerunden mit meinem Jugendkreis denke, dann kann ich mir bis heute nicht erklären, wie ich es geschafft habe, so gut zu schummeln. Zaubern konnte ich noch nie, aber die Leute ablenken ging damals sehr gut.
So habe ich als braver Teilnehmer so manches Spiel zu meinen Gunsten verändert. Ich habe mir mehr Spielfiguren genommen, als der Gegenwert meiner Karten es zuließ. Oder ich habe mit vorgetäuschtem Ungeschick einen Wurf wiederholt.
Im Moment selbst habe ich mich nicht geschämt. Ich wollte ja gewinnen, also war es das, was ich eben tun musste. Nur im Nachhinein wurde mir bewusst, wie schlimm ich doch gehandelt habe. Nicht nur im Spiel, sondern im Umgang mit meinen Freunden.
Petrus muss es ebenfalls schlimm ergangen sein. Er war einer der engsten Weggefährten und eifrigsten Schüler von Jesus. Er ist der Einzige, der Jesus nach seiner Verhaftung im Garten Gethsemane wirklich beistehen will - und scheitert doch kläglich.
Im Markusevangelium, im Kapitel 14 Vers 72, wird die Situation so geschildert: “In diesem Augenblick krähte der Hahn zum zweiten Mal. Da erinnerte sich Petrus daran, wie Jesus zu ihm gesagt hatte: »Bevor der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.« Und er brach in Tränen aus.” (NGÜ)
Petrus wollte zwar da sein, sich aber bloß nicht erwischen lassen. Obwohl es bei mir nicht so schlimm war, fühle ich seinen Schmerz. Ich wollte eben mitspielen, aber auf meine Weise. Wollte mich nicht erwischen lassen, habe aber alles aufs Spiel gesetzt.
Gott sei Dank muss ich das heute nicht mehr. Ich kann meistens gut verlieren. Denn mir sind die Menschen wichtiger als der Sieg.
Wie ist es bei Ihnen? Fühlen Sie sich manchmal auch „erwischt“?
Autor: Bernd Kortmann
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