In der Stichwahl in zwei Wochen geht es in Frankreich um eine richtungsweisende Entscheidung zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen. Die Politikwissenschaftlerin Cornelia Woll sieht Macron leicht im Vorteil, wie sie im «Tagesgespräch» sagt. Doch er müsse den Wahlkampf nun ernster nehmen.
Erneut steht Frankreich vor der Wahl: Emmanuel Macron oder Marine Le Pen? Bei den Präsidentschaftswahlen kommt es zur Neuauflage des Duells von 2017. Wer hat dieses Mal die besseren Karten?
Präsident Macron hat den Amtsbonus, doch seine Bilanz nach fünf Jahren regieren fällt gemischt aus. Und durch die gestiegene Inflation gerät er innenpolitisch zunehmend unter Druck. Die Rechtspopulistin Marine Le Pen hat im Wahlkampf auf das Thema Kaufkraft gesetzt und damit bei vielen Menschen in Frankreich einen Nerv getroffen. Allerdings sieht sie sich mit unangenehmen Fragen konfrontiert zu ihrer Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Es wird ein knappes Rennen, da sind sich Polit-Beobachter und Umfrage-Institute einig.
Entscheidend seien nun die Fernseh-Duelle und wer wie viele Stimmen aus den anderen politischen Lagern für sich gewinnen kann, sagt die Politikwissenschaftlerin Cornelia Woll. Sie hat lange Jahre in Frankreich geforscht und gelehrt, seit Dezember ist sie Präsidentin der privaten Hochschule Hertie School in Berlin.