Wenn Frauen in Marokko unverheiratet schwanger werden, haben sie ein großes Problem. Erstens: Sex vor der Ehe ist in dem islamischen Land ein Tabu und kann strafrechtlich verfolgt werden. Zweitens: Abtreibung ist gesetzlich verboten. Und drittens: Wenn das Kind zur Welt kommt, sind sie auf sich gestellt. Unterstützung können die Frauen weder vom Kindsvater, noch von Vater Staat erwarten. So geraten viele in eine verzweifelte Lage, manche setzen das Neugeborene aus. Auch gesellschaftlich haben ledige Mütter einen schweren Stand. Denn die Frauen und ihre Kinder erwarten Ausgrenzung und Verachtung in der Familie, im Job, bei der Wohnungssuche - und das oft ein Leben lang. Doch Betroffene kämpfen dagegen an, das Stigma zu beenden - sowohl im Gesetz als auch in der Gesellschaft, wie Dunja Sadaqi berichtet.