Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Anstehende Aufgaben erkennen

Dienstag, 8. Oktober 2024

Und nun siehe, ich mache dich heute los von den Fesseln, mit denen deine Hände gebunden waren. Jeremia 40,4

Die siegreichen Babylonier haben wohlwollend wahrgenommen, dass Jeremia den Untergang des jüdischen Reiches vorausgesagt hat. Nun wird er mitten in den Kriegswirren freigelassen. Er bekommt eine Abfindung und kann gehen, wohin er will. Er könnte der jüdischen Oberschicht in die Verbannung folgen und hätte dort ein gutes Leben. Aber er bleibt beim Rest der Bevölkerung in dem gebrandschatzten Land und übernimmt einen neuen Auftrag. Auch mir sind oft die Hände gebunden. Wenn Gott diese Fesseln löst, habe ich plötzlich wieder eine Wahl. Und damit habe ich auch gleich wieder eine Aufgabe. Beides gehört untrennbar zusammen.

Ein Impuls von Veronika Bohnet. Vor ihrem Ruhestand war sie Pfarrerin in Waiblingen

Sprecherin: Damaris Binder

„Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast" wird produziert durch die Evangelisches Medienhaus GmbH, Stuttgart. Der AndachtsCast wird präsentiert vom Evangelischen Gemeindeblatt für Württemberg. Mehr Infos unter www.evangelisches-gemeindeblatt.de

Den täglichen AndachtsCast gibt es überall, wo es Podcasts gibt und für Ihre Homepage, sofern Sie den Gemeindebaukasten des Evangelischen Medienhauses Stuttgart verwenden. www.gemeindebaukasten.de

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Das Wort für den Tag - Der tägliche AndachtsCast

Beten funktioniert nicht eins zu eins

Montag, 7. Oktober 2024

Aber dich will dich erretten zur selben Zeit, spricht der Herr, und du sollst den Leuten nicht ausgeliefert werden, vor denen du dich fürchtest. Jeremia 39,17

Mitten im Untergang der Stadt Jerusalem richtet sich die Aufmerksamkeit auf zwei Menschen, die Gott vertraut haben: Jeremia und Ebed-Melech, ein Beamter des besiegten Königs. Ihnen hat Gott ein Versprechen gegeben, das er jetzt einhält: Sie werden gerettet. Im Leben geht es oft anders zu. Kriege verheeren ganze Länder und Unschuldige sterben dabei. Kann man Gott dennoch vertrauen? Der Name „Jesus“ bedeutet: „Gott rettet“. Er hilft mir oft anders als ich es erwarte. Manchmal schenkt er mir nur die Kraft etwas durchzustehen. Aber diese kann alles entscheiden.

Ein Impuls von Veronika Bohnet. Vor ihrem Ruhestand war sie Pfarrerin in Waiblingen

Sprecherin: Damaris Binder

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Gott vertrauen

Sonntag, 6. Oktober 2024, Erntedank

Gott, man lobt dich in der Stille zu Zion und dir hält man Gelübde. Du erhörst Gebet, darum kommt alles Fleisch zu dir. Psalm 65,2-3

Gott loben, weil er mein Gebet erhört hat. Wer möchte das nicht? Aber wie oft erhört Gott mein Gebet? Erlebe ich im Leben nicht eher anderes als das Erbetene? Und doch bete ich weiter, biete Gott dieses und jenes an: „Wenn …, dann tue ich dies oder das für dich!“ Aber Gott ist nicht bestechlich und er ist kein Automat. Oft erlebe ich nach Wochen, Monaten oder Jahren, dass er überhaupt nicht nach meinen Wünschen gehandelt hat. Und trotzdem ist mein Weg gut geworden. Deshalb sollte gelten: Ich lobe Gott, weil ich ihm vertraue, dass er es recht machen wird.

Ein Impuls von Veronika Bohnet. Vor ihrem Ruhestand war sie Pfarrerin in Waiblingen

Sprecherin: Damaris Binder

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Die richtigen Fragen stellen

Samstag, 5. Oktober 2024

Jeremia sprach: Man wird dich nicht übergeben. Gehorche doch der Stimme des Herrn, die ich dir sage, so wird dir’s wohlgehen. Jeremia 38,20

Geht es mir wirklich besser, wenn ich der Stimme des Propheten folge? Die Frage sei erlaubt, denn zu viele falsche Stimmen wollen, dass ich auf sie höre. Wie kann ich sicher sein, dass der Geist Gottes mich leitet und nicht ein Ungeist? Ich glaube, sicher kann man nie sein, aber vielleicht Gewissheit spüren, wenn man bereit ist, immer wieder neu zu hören und Neues zu bedenken. Vor allem aber sollte man sich und das eigene Tun immer wieder in Frage stellen. Wie gute Philosophen kommen uns auch wahre Propheten nicht mit schnellen Antworten, sondern führen uns zu den richtigen Fragen, die wir uns in unserem Leben stellen müssen.

Ein Impuls von Matthias Treiber. Vor seinem Ruhestand war er Pfarrer in Heilbronn-Sonthofen.

Sprecher: Felix Kästner

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Empathisch sein

Freitag, 4. Oktober 2024

Da befahl der König dem Kuschiter Ebed-Melech: Nimm von hier drei Männer mit dir und zieh den Propheten Jeremia aus der Zisterne, ehe er stirbt. Jeremia 38,10

Jeremia steckt in einem tödlichen Kerker, bis ihn schließlich ein Kutscher daraus befreit. Lassen wir den historischen Kontext beiseite, bleibt das Bild eines Menschen, der gefangen ist und um sich herum nur glatte, kahle Wände sieht. Keine Möglichkeit zu entkommen und keine Nahrung, die Kraft gibt. Da ist jeder auf andere angewiesen, dass sie ihn herausholen. Kein übernatürliches Wunder befreit hier den Propheten Gottes, sondern das einfache Mitleid anderer. Wenn Menschen einfach das richtige tun, dann ist das manchmal vielleicht sogar das größte aller Wunder.

Ein Impuls von Matthias Treiber. Vor seinem Ruhestand war er Pfarrer in Heilbronn-Sonthofen.

Sprecher: Felix Kästner

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Ein Quäntchen Mut

Donnerstag, 3. Oktober 2024

Aber er und seine Großen und das Volk des Landes gehorchten nicht den Worten des Herrn, die er durch den Propheten Jeremia redete. Jeremia 37,2

Es will nicht enden in den biblischen Lesungen für diese Wochen: Jeremia warnt davor, von Gott abzufallen, aber die Mächtigen wollen nicht hören. Ja, alle sind verstockt. Leicht sehen wir, was andere falsch machen, die Freundin, die sich dem falschen Mann anvertraut, der Bekannte, der beruflich auf das falsche Pferd setzt, die Nachbarin, die jede Hilfe ablehnt. Bin ich Jeremia oder doch eher unter dem störrischen Volk? „Wollen hätte ich schon, aber tun habe ich mich nicht getraut,“ sagt man. Manchmal fehlt uns vielleicht einfach nur der Mut, dem Glauben zu folgen und zu tun, was richtig ist.

Ein Impuls von Matthias Treiber. Vor seinem Ruhestand war er Pfarrer in Heilbronn-Sonthofen.

Sprecher: Felix Kästner

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Die Wahrheit lässt sich nicht ausradieren

Mittwoch, 2. Oktober 2024

Und obwohl Elnatan, Delaja und Gemarja den König baten, er möge die Schriftrolle nicht verbrennen, hörte er nicht auf sie. Jeremia 36,25

Klipp und klar ist, was Gott von uns will: Seinen Geboten folgen, unsere Nächsten lieben. Aber wie König Jojakim zu Zeiten Jeremias stoßen die Worte oft auf taube Ohren. Und obwohl wir wissen, dass etwas nicht richtig ist, tun wir es doch. Der König lässt die Schriftrolle Jeremias Stück für Stück ins Feuer werfen, aber die Wahrheit lässt sich eben nicht vernichten, nie. Der Student auf dem Tian’anmen Platz steht dafür genauso wie Dietrich Bonhoeffer, Martin Luther King ebenso wie Giordano Bruno. Am Ende bleibt die Liebe, und die wird uns frei machen.

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Es braucht ein anderes Verhalten!

Dienstag, 1. Oktober 2024

Vielleicht wird das Haus Juda, wenn sie hören von all dem Unheil, das ich ihnen zu tun gedenke, sich bekehren, damit ich ihnen ihre Schuld und Sünde vergeben kann. Jeremia 36,3

Vor der Vergebung steht das Eingeständnis von Schuld. Das gilt vor Gott wie auch im Alltag. Vergeben kann man nur, wenn andere ihre Schuld nicht nur einsehen, sondern sich auch anders verhalten. Das Versprechen eines anderen, dass er sich ändert, zählt alleine noch nichts. Das müssen zum Beispiel Menschen, die häusliche Gewalt erleiden, oft schmerzlich erfahren: Der andere ändert sich nicht. Auch Jeremia hat das immer wieder erlebt.

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Gottes Bund mit Israel

Montag, 30. September 2024

Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen. Jeremia 31,31

Theologisch lässt sich daran nichts wegdiskutieren. Unser Glaube hält daran fest, dass Gott einen Bund mit Israel geschlossen hat und aufrechterhält, dass das Hause Juda eine Sonderrolle in der Geschichte der Offenbarung spielt. Nach einem Jahr, in dem der Judenhass weltweit und leider auch in Deutschland so deutlich wie lange nicht seine fürchterliche Fratze gezeigt hat, bleibt es uns Christen, uns jeden Tag lautstark an das Wort Dietrich Bonhoeffers zu erinnern: „Nur wer für die Juden schreit, darf gregorianisch singen.“

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Angst und Trost

Sonntag, 29. September 2024

Wenn mein Geist in Ängsten ist, so kennst du doch meinen Pfad. Psalm 142,4

Zum Fürchten gibt es im Leben genug: Krankheiten und Gefahren, Ablehnung und große Probleme. Das Leben ist eben unsicher. Allerdings drohen dahinter zuweilen auch die ganz großen Ängste, unbestimmte Gefühle, die unsere Seele und unseren Geist verdunkeln. Manchmal sichtbar als Panikattacken, manchmal still als tiefe Schweigen, das einen umfängt. Wir wissen nicht aus noch ein. Gut, wenn sich dann unser Glaube regt, wie im Beter des Psalms, der in allen Ängsten spürt: Wo ich den Ausweg nicht sehe, hat Gott mich auf dem Weg dorthin doch behütend im Blick.

Ein Impuls von Matthias Treiber. Vor seinem Ruhestand war er Pfarrer in Heilbronn-Sonthofen.

Sprecher: Felix Kästner

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