Am 6. Juli 2025 wird "seine Heiligkeit", der 14. Dalai Lama, 90 Jahre alt. In seinem jüngsten Buch schreibt er, sein Nachfolger werde in der freien Welt geboren werden, also nicht im von China besetzten Tibet. Um seinen Geburtstag will er weitere Details seiner Reinkarnation, seiner Wiedergeburt bekannt geben. Wie steht es um den Dalai Lama und seine mögliche Nachfolge? Für viele Tibeter ist er die Identifikationsfigur, nicht nur in religiösen Fragen, sondern auch gegen die Übermacht China in ihrer Heimat. Die Volksrepublik war 1950 in Tibet einmarschiert und beansprucht das Gebiet seitdem für sich. Peking will bei der Nachfolge des Dalai Lama mitreden, will die religiöse Autorität des obersten tibetischen Buddhisten nutzen. Gleichzeitig bezeichnet die Kommunistische Partei den Dalai Lama als Separatisten. Weltweit feiern viele den obersten tibetischen Buddhisten wie einen Popstar. Für seine Botschaft von Mitgefühl und Versöhnung erhielt der Dalai Lama den Friedensnobelpreis. Bis vor einigen Jahren reiste das religiöse Oberhaupt noch um die Welt, füllte ganze Stadien. Doch inzwischen ist es ruhig geworden um ihn. In seinem Exil in Nordindien hält der Dalai Lama noch Audienzen ab und empfängt hochrangige Delegationen.