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Kennen Sie Oasen des Alltags? Damit meine ich Zeiten und Orte, an denen wir zur Ruhe kommen, um mit Gott zu reden. Als eine Person, die gerne etwas leistet und schafft, muss ich mir immer wieder bewusst diese Oasen aufsuchen. Meine Frau erinnert mich öfters daran: Komm zur Ruhe! Von Jesus lerne ich, wie wichtig es ist, die Zeit im Gebet mit dem Vater zu verbringen. Im Evangelium von Markus lese ich schon im ersten Kapitel: „Am Morgen, noch vor Tage, stand Jesus auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort.“ (Markus1,35)
An dem Tag davor passiert einiges. Es ist Sabbat, der von Gott verordnete Ruhetag. Jesus ist in der Synagoge und hat dort einen von einem bösen Geist besessenen Menschen freigemacht. Danach geht er in das Haus des Petrus, wo er die Schwiegermutter des Petrus heilt. Von ihr heißt es dann: Sie diente Jesus und seinen Jüngern. Das heißt sie bereitet Essen für sie und wohl auch das Nachtlager. Doch als die Sonne untergegangen ist, ist der Sabbat zu Ende und nach biblischer Zeitrechnung beginnt mit dem Abend eine neue Woche. Statt sich auf das Nachtlager zu legen, stehen plötzlich die Kranken vor der Tür, um gesund zu werden. Von Dämonen besessene Menschen werden zu Jesus gebracht. Er heilt sie alle bzw. macht sie frei von Dämonen. Und erst danach kommt Jesus zur Nachtruhe.
Und dann macht sich Jesus früh auf, um zu beten. Wörtlich steht dort: In der Nacht lange vor dem Morgen machte er sich auf. Jesus sucht die Gemeinschaft mit dem Vater. Das Gebet in der Stille der Nacht vor dem Beginn des Tages ist für Jesus die Oase, in der er Kraft für den Tag empfängt.
Was den Morgen anbetrifft so begleiten mich seit vielen Jahren, die Gedanken, die Dietrich Bonhoeffer dazu sehr treffend beschrieben hat und wie wichtig für uns Christen das morgendliche Gebet ist. Er schreibt: „Beim Erwachen vertreiben wir die finsteren Gestalten der Nacht und die wirren Träume, indem wir alsbald den Morgensegen sprechen und uns für diesen Tag für Hilfe dem dreieinigen Gott befehlen. Böse Launen, unbeherrschte Stimmungen und Wünsche und Sorgen, die wir am Tag nicht mehr loswerden, sind oft genug Nachtgespenster, die nicht beizeiten verjagt worden sind und uns den Tag vergällen wollen. In die ersten Augenblicke des neuen Tages gehören nicht eigene Pläne und Sorgen, auch nicht der Übereifer der Arbeit, sondern Gottes befreiende Gnade, Gottes segnende Nähe. (Illegale Theologenausbildung – Finkenwalde 1935 – 1937, München 1996, DBW 14, SS. 874)“
Und Bonhoeffer hat ebenfalls ein Gebet niederschrieben, mit dem Sie und ich heute in den Tag gehen dürfen. Dieses Gebet möchte ich nun sprechen: „Gott, zu dir rufe ich in der Frühe des Tages. Hilf mir beten und meine Gedanken sammeln zu dir; ich kann es nicht allein. In mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht; ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht; ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe; ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede; in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld; ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich. Vater im Himmel, Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht, Lob und Dank sei dir für den neuen Tag. Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue in meinem vergangenen Leben. Du hast mir viel Gutes erwiesen, lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen. Du wirst mir nicht mehr auflegen, als ich tragen kann. Du lässt deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen. Herr, was dieser Tag auch bringt, dein Name sei gelobt! Amen.“
Autor: Detlef Garbers
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Kennen Sie Oasen des Alltags? Damit meine ich Zeiten und Orte, an denen wir zur Ruhe kommen, um mit Gott zu reden. Als eine Person, die gerne etwas leistet und schafft, muss ich mir immer wieder bewusst diese Oasen aufsuchen. Meine Frau erinnert mich öfters daran: Komm zur Ruhe! Von Jesus lerne ich, wie wichtig es ist, die Zeit im Gebet mit dem Vater zu verbringen. Im Evangelium von Markus lese ich schon im ersten Kapitel: „Am Morgen, noch vor Tage, stand Jesus auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort.“ (Markus1,35)
An dem Tag davor passiert einiges. Es ist Sabbat, der von Gott verordnete Ruhetag. Jesus ist in der Synagoge und hat dort einen von einem bösen Geist besessenen Menschen freigemacht. Danach geht er in das Haus des Petrus, wo er die Schwiegermutter des Petrus heilt. Von ihr heißt es dann: Sie diente Jesus und seinen Jüngern. Das heißt sie bereitet Essen für sie und wohl auch das Nachtlager. Doch als die Sonne untergegangen ist, ist der Sabbat zu Ende und nach biblischer Zeitrechnung beginnt mit dem Abend eine neue Woche. Statt sich auf das Nachtlager zu legen, stehen plötzlich die Kranken vor der Tür, um gesund zu werden. Von Dämonen besessene Menschen werden zu Jesus gebracht. Er heilt sie alle bzw. macht sie frei von Dämonen. Und erst danach kommt Jesus zur Nachtruhe.
Und dann macht sich Jesus früh auf, um zu beten. Wörtlich steht dort: In der Nacht lange vor dem Morgen machte er sich auf. Jesus sucht die Gemeinschaft mit dem Vater. Das Gebet in der Stille der Nacht vor dem Beginn des Tages ist für Jesus die Oase, in der er Kraft für den Tag empfängt.
Was den Morgen anbetrifft so begleiten mich seit vielen Jahren, die Gedanken, die Dietrich Bonhoeffer dazu sehr treffend beschrieben hat und wie wichtig für uns Christen das morgendliche Gebet ist. Er schreibt: „Beim Erwachen vertreiben wir die finsteren Gestalten der Nacht und die wirren Träume, indem wir alsbald den Morgensegen sprechen und uns für diesen Tag für Hilfe dem dreieinigen Gott befehlen. Böse Launen, unbeherrschte Stimmungen und Wünsche und Sorgen, die wir am Tag nicht mehr loswerden, sind oft genug Nachtgespenster, die nicht beizeiten verjagt worden sind und uns den Tag vergällen wollen. In die ersten Augenblicke des neuen Tages gehören nicht eigene Pläne und Sorgen, auch nicht der Übereifer der Arbeit, sondern Gottes befreiende Gnade, Gottes segnende Nähe. (Illegale Theologenausbildung – Finkenwalde 1935 – 1937, München 1996, DBW 14, SS. 874)“
Und Bonhoeffer hat ebenfalls ein Gebet niederschrieben, mit dem Sie und ich heute in den Tag gehen dürfen. Dieses Gebet möchte ich nun sprechen: „Gott, zu dir rufe ich in der Frühe des Tages. Hilf mir beten und meine Gedanken sammeln zu dir; ich kann es nicht allein. In mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht; ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht; ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe; ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede; in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld; ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich. Vater im Himmel, Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht, Lob und Dank sei dir für den neuen Tag. Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue in meinem vergangenen Leben. Du hast mir viel Gutes erwiesen, lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen. Du wirst mir nicht mehr auflegen, als ich tragen kann. Du lässt deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen. Herr, was dieser Tag auch bringt, dein Name sei gelobt! Amen.“
Autor: Detlef Garbers
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