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Häufig werde ich mit der radiologischen Verdachtsdiagnose eines Normaldruckhydrozephalus konfrontiert. In den Befunden fallen dann Begriffe wie Corpus-callosum-Winkel, Ventrikel-Weite, Mißverhältnis der inneren und äußeren Ventrikel….
Ich habe mich oft gefragt wie wohl die radiologischen Befunde mit dem klinischen Befunden korrelieren, bzw. wie spezifisch und sensitiv die radiologischen Diagnose-Kriterien für einen NPH sind.
Der Radiologe Lars Kübler, Oberarzt am Evangelischen Krankenhaus in Mülheim an der Ruhr, hat in diesem Interview eine Reihe von wirklich guten Antworten auf diese und weitere Fragen zum Thema NPH:
MRT ist der CT bei der Fragestellung NPH deutlich überlegen, weil die Differentialdiagnosen besser abgegrenzt werden können (z.B Hirnatrophie, Leukenzephalopathie)
erweiterte Seitenventrikel und des 3. Ventrikels und somit Mißverhältnis zwischen inneren und äußeren Liquorräumen (in CT und MRT gut sichtbar)
Sog. Druckkappen (Ausdruck der Liquordiapedese in das Hirnparenchym) sind in der MRT besser von einer periventrikulären Mikroangiopathie abzugrenzen
Fissura sylvii und die basalen externen Liquorräume können erweitert sein, die hochparietalen Liquorräume (im Bereich der Mantelkante) sind typischerweise verschmälert
Evans-Index: Verhältnis maximale Ventrikelbreite der Vorderhörner im Bezug auf den Schädeldurchmesser auf gleicher Höhe. Ein Evans Index > 0,3 weist auf einen NPH hin.
Corpus callosum-Winkel: (siehe Links) Winkel zwischen 40-90° weist auf einen NPH hin, Winkel größer 90° eher auf einen generalisierten atrophen Hirnprozeß
Evans-Index: Cut-Off ändert sich mit zunehmendem Alter. Verläßlicher Score mit hoher Spezifität
Nach radiologischen Kriterien (amerikanisch-europäische Richtlinien und japanische Richtlinien) wird ungefähr 3 x häufiger ein NPH als wahrscheinlich eingestuft im Vergleich zum rein neurologischen Befund
Ausgeschlossen werden müssen auch Aquäduktstenosen!
Radiologische Amerikanisch-Europäische Diagnosekriterien für NPH von radiologischer Seite:
Radiologische Japanische Diagnosekriterien:
Gute Beispiel-Bilder findet man bei radiopaedia.org
Viel Spaß beim Hören und Lernen
Disclaimer:
Bei den Podcasts von Klinisch Relevant handelt es sich um Fortbildungsinhalte für Ärzte und medizinisches Personal und keinesfalls um individuelle Therapievorschläge. Sie ersetzen also keineswegs einen Arztkontakt, wenn es um die Behandlung von Erkrankungen geht.
P.S.:
Wenn Dir der Podcast gefallen hat, dann teile ihn doch bitte mit Deinen Kolleginnen und Kollegen! Es würde uns auch riesig freuen, wenn Du unseren Newsletter auf unserer Homepage abonnieren und unser Projekt bei Apple Podcasts bewerten würdest. Wenn Du Lust hast, dann findest Du Klinisch Relevant auch bei Facebook, Instagram, YouTube und LinkedIn.
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Ich habe mich oft gefragt wie wohl die radiologischen Befunde mit dem klinischen Befunden korrelieren, bzw. wie spezifisch und sensitiv die radiologischen Diagnose-Kriterien für einen NPH sind.
Der Radiologe Lars Kübler, Oberarzt am Evangelischen Krankenhaus in Mülheim an der Ruhr, hat in diesem Interview eine Reihe von wirklich guten Antworten auf diese und weitere Fragen zum Thema NPH:
MRT ist der CT bei der Fragestellung NPH deutlich überlegen, weil die Differentialdiagnosen besser abgegrenzt werden können (z.B Hirnatrophie, Leukenzephalopathie)
erweiterte Seitenventrikel und des 3. Ventrikels und somit Mißverhältnis zwischen inneren und äußeren Liquorräumen (in CT und MRT gut sichtbar)
Sog. Druckkappen (Ausdruck der Liquordiapedese in das Hirnparenchym) sind in der MRT besser von einer periventrikulären Mikroangiopathie abzugrenzen
Fissura sylvii und die basalen externen Liquorräume können erweitert sein, die hochparietalen Liquorräume (im Bereich der Mantelkante) sind typischerweise verschmälert
Evans-Index: Verhältnis maximale Ventrikelbreite der Vorderhörner im Bezug auf den Schädeldurchmesser auf gleicher Höhe. Ein Evans Index > 0,3 weist auf einen NPH hin.
Corpus callosum-Winkel: (siehe Links) Winkel zwischen 40-90° weist auf einen NPH hin, Winkel größer 90° eher auf einen generalisierten atrophen Hirnprozeß
Evans-Index: Cut-Off ändert sich mit zunehmendem Alter. Verläßlicher Score mit hoher Spezifität
Nach radiologischen Kriterien (amerikanisch-europäische Richtlinien und japanische Richtlinien) wird ungefähr 3 x häufiger ein NPH als wahrscheinlich eingestuft im Vergleich zum rein neurologischen Befund
Ausgeschlossen werden müssen auch Aquäduktstenosen!
Radiologische Amerikanisch-Europäische Diagnosekriterien für NPH von radiologischer Seite:
Radiologische Japanische Diagnosekriterien:
Gute Beispiel-Bilder findet man bei radiopaedia.org
Viel Spaß beim Hören und Lernen
Disclaimer:
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