„Die Liebe ist das Beste“, sagt Johannes. Die Liebe ist das innerste Wesen Gottes. Wenn wir in sein Herz schauen, dann ist da nichts als Liebe zu finden. Das ist der Antrieb all seines Handelns.

Dieses Wort „Liebe“, es kommt im Johannesevangelium an einer entscheidenden Stelle vor, und da wird uns verdeutlicht, wie wir es mit Inhalt zu füllen haben: Im 3. Kapitel, Vers 16 heißt es:

„Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.“ (NGÜ)

Das heißt doch: Wo immer wir von der Liebe Gottes hören, müssen wir die Geschichte von Jesus vor Augen und Ohren haben. Wenn Gott – gerade bei Johannes – „Liebe“ heißt, dann von dieser Geschichte her! Sie macht uns überdeutlich: Gott ist all unsere Liebe wert. Gott zu lieben, ist unsere vorrangige Aufgabe. Daraus wächst alles andere.

Geh mit Gott in Liebe um. Liebe Ihn. Das scheint die Aufforderung des Johannes an uns zu sein.  Das würde für heute schon reichen.

Wo steckt unsere Liebe zu Gott? Wo ist sie geblieben? Wir packen Gott in so vieles: in Reichtum, Rechthaben, ewiges Suchen, innere Vorwürfe, Gewohnheit, religiöse Erhebung, klare Bekenntnisse. Alles Dinge, die manchmal wichtig sind. Doch das höchste ist die Liebe.

Kenne ich noch die Liebe zu Gott? Kenne ich sie überhaupt? Manchmal ist die Liebe abhandengekommen. Dann ist die Frage: Wo kommt sie wieder her?

Das gilt ja auch sonst im Leben, zwischen uns Menschen und bei Aufgaben, die wir zu tun haben. Wir sollen sie in Liebe tun. Wo kommt die Liebe her? Viele Menschen möchten vielleicht sogar Gott lieben und fragen sich das ernsthaft: Wie geht das denn?

Als ob Johannes die Not der Jahre kennt, in der Liebe abstumpft. Er gibt in seinem 1. Brief, Kapitel 4, Vers 19, die Antwort für Herzen, die wagen, neugierig auf Gott zu sein: ER hat uns zuerst geliebt. Das hat die Menschen, die mit Gott lebten, immer schon berührt. Sie sind „ohne Wenn und Aber“ geliebt.

An kaum einer anderen Stelle ist unser Herz so misstrauisch und zaghaft, wie an diesem Punkt. „Gottes Liebe gilt wirklich auch mir?“ - Kaum zu glauben.

In der Liebe Gottes, wie Jesus sie zeigt, stirbt die Angst vor Gott.

Johannes sagt: „Wer Gott liebt, soll auch seinen Bruder lieben.“ Immer wieder gibt es diese Geschichten, wo Menschen sich hassen, auch Christen. Hass gegenüber anderen ist Leben ohne Liebe von Gott. Hass ist eine Frucht der Angst. Du sollst, du brauchst niemanden zu hassen. Wer Jesus liebt und vertraut, muss nicht mehr hassen. Du hast die Wahl zum anderen Leben. Wer Gott liebt, soll seinen Bruder lieben.

Gott ist Liebe. Wir wissen als Menschen, die Jesus Christus vertrauen, nichts hindert Gott, mit uns unterwegs zu sein. Seine Zuwendung ist nicht in unserem „Richtig–Machen“ begründet. Sie entspringt aus seiner von bedingungsloser Liebe gespeisten Entscheidung für uns. Ich finde es immer wieder befreiend, mich jeden Tag neu in dieser bedingungslosen Liebe Gottes geborgen zu wissen.

Autor: Pastor Harry Moritz

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