Unhaltbarkeit ist ein prägnantes Wort, weitaus treffender als ’nachhaltig‘. Ingolfur Blühdorn hat sich für diese Variante von Haltlosigkeit entschieden, um der Klimapolitik und ihrer Kritik ein Mindesthaltbarkeitsdatum zu attestieren. Dieses ist nun überschritten. Im Aktiv fehlt das Subjekt, das dafür verantwortlich ist. Doch neben der Nachhaltigkeit hat auch das Subjekt keinen Halt mehr. Blühdorn sortiert also manche Grundbegriffe aus, führt neue in die Diskussion ein und verteilt Verantwortung. Die Politik hat das Klima in den Abgrund gestoßen, aber die Klimaschützer standen als Komplizen daneben. Stefan findet die Aussagen des Buchs relativ unhaltbar. Wolfgang betrachtet es als nützliche Lektüre. Wohin die Diskussion führt, bleibt beiden jedoch unklar. Die ’nächste Gesellschaft‘ wird als Grundbegriff genannt, bleibt aber unbestimmt. Im Anschluss besprechen wir Literatur aus Japan, den Opfernationalismus, die Personalie J.D. Vance, die erste Klageschrift des Bundesjugendkuratoriums und Weiteres.
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Literatur
Unterminiert die Demokratie sich selbst? Hat sich das ökologisch-emanzipatorische Projekt überlebt? Wir sprechen über Ingolfur Blühdorns Buch “Unhaltbarkeit. Auf dem Weg in eine andere Moderne”: suhrkamp.deDer koreanische Historiker Jie-Hyun Lim schreibt in seinem Buch “Opfernationalismus. Erinnerung und Herrschaft in der postkolonialen Welt” (aus dem Englischen von Utku Mogultay) über transnationale Erinnerungskultur an Holocaust und Kolonialismus. Wo ist ein Vergleich sinnvoll? Wo fängt die Relativierung an? wagenbach.deDas Bundesjugendkuratorium ist von der Bundesregierung beauftragt, etwas zu den jüngeren Nichtwählern zu sagen. Das Gremium wählt deutliche Worte: bundesjugendkuratorium.deDie japanische Schriftstellerin Hiroko Oyamada legt mit “Das Loch” (übersetzt von Nora Bierich) einen surrealen Roman vor, der von einer Frau handelt, die mit ihrem Mann in die Nähe ihrer Schwiegereltern aufs Land zieht. Dort fällt sie buchstäblich in ein Loch und begegnet einem eigenartigen Tier. rowohlt.deEzra Klein hatte sehr deutliche Argumente gegen Joe Biden im Präsidentenwahlkampf. Nun schreibt er gute Ideen für Harris’ Wahlkampf auf: nytimes.comDie KIs funktionieren so gut, weil Menschen für sie arbeiten. Über diese Form der Ausbeutung spricht die Forscherin Milagros Miceli: netzpolitik.orgVor mehr als zwei Jahren porträtierte James Pogue in Vanity Fair das neue rechte Milieu um JD Vance. Wir lassen Claude die Argumente sammeln und lesen gegenwärtig: vanityfair.comDonald Trump wütete einst gegen den Bitcoin, jetzt verspricht er, unter seiner Präsidentschaft werde Amerika zu einer Krypto-Nation werden. Die “Financial Times” analysiert: ft.comWenn das Leben anspruchsvoll wird, muss man sein Handeln optimieren. Was beruflich schon Alltag ist, wird nun auch Lebensübung in Ehen. Man optimiert sie mit technischer Hilfe: sfstandard.comUkrainische Männer versuchen, aus ihrem Land zu fliehen. Der Grenzschutz schießt nun mitunter auf die eigenen Leute, wie der “Spiegel” berichtet: spiegel.de
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