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Wissen Sie, was eine Dokumentenfälschung ist? Ein Beispiel: Jemand nimmt ein Testament und ersetzt den Namen des Begünstigten durch seinen eigenen Namen. Genau das ist in der Theologie jahrhundertelang immer wieder gemacht worden: Überall, wo im Alten Testament dem jüdischen Volk von Gott Verheißungen gegeben sind, hat eine bestimmte Theologie in ihren Deutungen und Auslegungen Israel ersetzt durch die christliche Gemeinde. Es gibt sogar einen theologischen Fachbegriff für dieses Denken: Man spricht vom Substitutionsmodell – vom Ersetzungsmodell. Die christliche Kirche ersetzt das jüdische Volk. Solches Denken ist immer noch weit verbreitet, oft ohne, dass es den Betreffenden bewusst ist. Zwei Beispiele:
Ich fand vor kurzem in einem Gemeindebrief in einer Andacht zu einer Geschichte aus dem Alten Testament folgenden Satz: „In dieser Geschichte aus dem Alten Testament ging es damals um das Volk Israel. Dieses Volk sind jetzt wir!“ – Nein! Ganz so stimmt das nicht!
Kurze Zeit später las ich in einem Rundbrief an verschiedene Gemeinden denselben Gedanken wieder. In einem kurzen geistlichen Impuls zu einem Psalmwort, in dem es um die Erwählung und das Erbe des Volkes Gottes geht, hieß es unvermittelt und ohne Erläuterung: „Wir sind Gottes Volk! Und wir sind von IHM erwählt!“ – Kein Wort zum jüdischen Volk, kein Wort zu Israel.
Ja, es stimmt: Durch Jesus gehören alle Glaubenden aus den Nationen, aus den nichtjüdischen Völkern, nun zum Volk Gottes dazu. Ja, auch bei ihnen wird von Erwählung gesprochen, erwählt durch Christus nämlich. Aber die christliche Gemeinde ersetzt nicht das jüdische Volk und macht seine Erwählung und seine besondere Bedeutung und Aufgabe nicht ungültig. Gottes Verheißungen für das jüdische Volk gelten weiter, bis sie erfüllt sind. Gottes Geschichte mit den Juden ist noch nicht zu Ende. Und seine vollendete Gemeinde wird eine Gemeinde aus beiden sein, aus Juden und Nichtjuden, mit Jesus als Friedefürst in der Mitte.
Ich möchte dazu ermutigen, bei biblischen Texten genau hinzuschauen und nicht vorschnell und ichbezogen Aussagen einfach und sofort auf sich selbst zu übertragen. Das heutige Losungswort der Herrnhuter Brüdergemeine ist solch ein Text, bei dem das schnell passieren kann. Es steht im Buch Jesaja, Kapitel 43, Vers 21. Gott sagt: „Das Volk, das ich mir bereitet habe, soll meinen Ruhm verkündigen!“
Vielen Bibellesern gut bekannt ist der Anfang des 43. Kapitels beim Propheten Jesaja. Dort steht im ersten Vers eine Aussage, die schon vielen Christen als persönlicher Zuspruch bei ihrer Taufe oder ihrer Konfirmation mitgegeben wurde: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ Ein wunderbares Wort! Doch wem wurde dieses Wort zuerst gesagt und wem gilt es bis heute? Am Anfang von Vers 1 heißt es:
„Und nun spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“
Damit ist von Anfang an klar, wen Gott in diesem Kapitel zuerst meint und wen er auch mit Vers 21, unserem Losungswort, im Blick hat, wenn er sagt: „Das Volk, das ich mir bereitet habe, soll meinen Ruhm verkündigen!“
Ja, auch wir an Jesus Glaubenden, die wir „hinzugefügt“ wurden, sollen mit unserem Leben Gottes Ruhm verkündigen. Aber auch die Juden sollen es. Das ist ihre Berufung, das ist das Ziel Gottes mit ihrer Erwählung, das ist Gottes Plan mit Israel, den er umsetzen will und wird.
Ich will dafür beten und darauf hoffen und daran glauben – gerade jetzt, wo alle Welt mit dem Finger auf das Land Israel zeigt, in dem viele aus dem Volk Gottes endlich eine Heimat, aber immer noch keinen wirklichen Frieden gefunden haben.
„Herr, erbarme dich! Herr, wehre dem Bösen und gib Einfluss denen, die zum Frieden mitwirken! Shalom, Friede sei mit dir, Israel!“
Autor: Pastor Volkmar Glöckner
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Wissen Sie, was eine Dokumentenfälschung ist? Ein Beispiel: Jemand nimmt ein Testament und ersetzt den Namen des Begünstigten durch seinen eigenen Namen. Genau das ist in der Theologie jahrhundertelang immer wieder gemacht worden: Überall, wo im Alten Testament dem jüdischen Volk von Gott Verheißungen gegeben sind, hat eine bestimmte Theologie in ihren Deutungen und Auslegungen Israel ersetzt durch die christliche Gemeinde. Es gibt sogar einen theologischen Fachbegriff für dieses Denken: Man spricht vom Substitutionsmodell – vom Ersetzungsmodell. Die christliche Kirche ersetzt das jüdische Volk. Solches Denken ist immer noch weit verbreitet, oft ohne, dass es den Betreffenden bewusst ist. Zwei Beispiele:
Ich fand vor kurzem in einem Gemeindebrief in einer Andacht zu einer Geschichte aus dem Alten Testament folgenden Satz: „In dieser Geschichte aus dem Alten Testament ging es damals um das Volk Israel. Dieses Volk sind jetzt wir!“ – Nein! Ganz so stimmt das nicht!
Kurze Zeit später las ich in einem Rundbrief an verschiedene Gemeinden denselben Gedanken wieder. In einem kurzen geistlichen Impuls zu einem Psalmwort, in dem es um die Erwählung und das Erbe des Volkes Gottes geht, hieß es unvermittelt und ohne Erläuterung: „Wir sind Gottes Volk! Und wir sind von IHM erwählt!“ – Kein Wort zum jüdischen Volk, kein Wort zu Israel.
Ja, es stimmt: Durch Jesus gehören alle Glaubenden aus den Nationen, aus den nichtjüdischen Völkern, nun zum Volk Gottes dazu. Ja, auch bei ihnen wird von Erwählung gesprochen, erwählt durch Christus nämlich. Aber die christliche Gemeinde ersetzt nicht das jüdische Volk und macht seine Erwählung und seine besondere Bedeutung und Aufgabe nicht ungültig. Gottes Verheißungen für das jüdische Volk gelten weiter, bis sie erfüllt sind. Gottes Geschichte mit den Juden ist noch nicht zu Ende. Und seine vollendete Gemeinde wird eine Gemeinde aus beiden sein, aus Juden und Nichtjuden, mit Jesus als Friedefürst in der Mitte.
Ich möchte dazu ermutigen, bei biblischen Texten genau hinzuschauen und nicht vorschnell und ichbezogen Aussagen einfach und sofort auf sich selbst zu übertragen. Das heutige Losungswort der Herrnhuter Brüdergemeine ist solch ein Text, bei dem das schnell passieren kann. Es steht im Buch Jesaja, Kapitel 43, Vers 21. Gott sagt: „Das Volk, das ich mir bereitet habe, soll meinen Ruhm verkündigen!“
Vielen Bibellesern gut bekannt ist der Anfang des 43. Kapitels beim Propheten Jesaja. Dort steht im ersten Vers eine Aussage, die schon vielen Christen als persönlicher Zuspruch bei ihrer Taufe oder ihrer Konfirmation mitgegeben wurde: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ Ein wunderbares Wort! Doch wem wurde dieses Wort zuerst gesagt und wem gilt es bis heute? Am Anfang von Vers 1 heißt es:
„Und nun spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“
Damit ist von Anfang an klar, wen Gott in diesem Kapitel zuerst meint und wen er auch mit Vers 21, unserem Losungswort, im Blick hat, wenn er sagt: „Das Volk, das ich mir bereitet habe, soll meinen Ruhm verkündigen!“
Ja, auch wir an Jesus Glaubenden, die wir „hinzugefügt“ wurden, sollen mit unserem Leben Gottes Ruhm verkündigen. Aber auch die Juden sollen es. Das ist ihre Berufung, das ist das Ziel Gottes mit ihrer Erwählung, das ist Gottes Plan mit Israel, den er umsetzen will und wird.
Ich will dafür beten und darauf hoffen und daran glauben – gerade jetzt, wo alle Welt mit dem Finger auf das Land Israel zeigt, in dem viele aus dem Volk Gottes endlich eine Heimat, aber immer noch keinen wirklichen Frieden gefunden haben.
„Herr, erbarme dich! Herr, wehre dem Bösen und gib Einfluss denen, die zum Frieden mitwirken! Shalom, Friede sei mit dir, Israel!“
Autor: Pastor Volkmar Glöckner
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