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So lautet der Vers, der uns für den heutigen Tag als Losung der Herrnhuter Brüdergemeine aus Sprüche 2,6 mitgegeben ist.
Wenn ich einen Text oder Vers aus der Bibel lese oder höre, achte ich zuerst auf den Inhalt: Was steht hier? Was bedeutet es? Manchmal kann es aber auch aufschlussreich sein, auf die Form und die Gestalt eines Bibelverses zu achten; sozusagen zunächst auf die Verpackung zu schauen und dann erst auf den Inhalt. Also nicht nur: Was steht hier? Sondern auch: Wie wird es gesagt?
So will ich es jetzt auch einmal machen; das bietet sich an, denn die Losung heute ist ein Sprichwort aus dem Buch der Sprüche.
Sprichwörter sind in der Regel kunstvoll komponiert, denn sie sollen kurz und gedächtnistauglich sein und die Sache auf den Punkt bringen. Die deutsche Sprache benutzt für ihre Sprichwörter oft den Reim: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.“ Oder: „Morgenstund‘ hat Gold im Mund.“ Unsere Losung heute ist ursprünglich in Hebräisch verfasst. Diese Sprache benutzt andere Stilmittel. So kommt das Hebräische mit weit weniger Worten aus als die deutsche Sprache. In der hebräischen Bibel besteht der Vers aus ganzen 6 Worten. Die deutsche Übersetzung braucht tatsächlich 12 Worte und muss obendrein ein Tätigkeitswort einfügen, das im Hebräischen weggelassen werden kann, nämlich das „kommen“ in der 2. Vershälfte: „Der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht.“ Anders geht es nach allen Regeln der deutschen Grammatik nicht!
Das Hebräische benutzt auch gerne die Verdoppelung: Ein und dieselbe Sache wird zweimal gesagt, beim zweiten Mal nur mit ein bisschen anderen Worten. Die zweite Vershälfte: „..und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht“ will also nicht wirklich etwas anderes sagen, als die erste Vershälfte: „Der HERR gibt Weisheit.“ - Achten Sie einmal darauf, wenn Sie das nächste Mal mit jemandem im Gespräch sind, wie oft Sie im Grunde Dinge zweimal sagen und erzählen! Das Hebräische scheint also sehr nahe dran zu sein an der Art und Weise, wie wir reden und denken! –
Doch kommen wir zurück zu unserem Bibeltext: drei verschiedene Worte für ein- und dieselbe Sache: „Weisheit“, „Erkenntnis“ und „Einsicht“. Es ist, als würden wir ein und dasselbe Objekt aus drei verschiedenen Perspektiven fotografieren. Gehen wir die Begriffe einmal durch: „“Weisheit“: Das ist die Fähigkeit, herauszufinden, was für eine bestimmte Situation das Beste ist. „Was ist jetzt dran? Was passt und hilft jetzt wirklich?“ fragt also die Weisheit.
Dann haben wir die „Erkenntnis“. Damit ist ganz allgemein das „Wissen“ gemeint; aber auch genauer das Unterscheidungsvermögen von Gutem und Bösem. Und schlussendlich auch das Wissen und die Einsicht in den Willen Gottes.
Und zum Schluss kommt die „Einsicht“. Wir sagen heute gerne „Durchblick“. Gemeint ist die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen. Warum sind die Dinge so, wie sie sind? Womit hängt das zusammen? Und wenn die Dinge so stehen – was folgt daraus?“
Wenn ich das so bedenke, fallen mir genug Situationen ein, in denen ich dringend Weisheit brauche. Ja, das möchte ich: Ein weises Herz erlangen. Und dazu kann ich mich an Gott wenden. Denn: „Der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht.“
Autor: Johannes Hilliges
Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden
So lautet der Vers, der uns für den heutigen Tag als Losung der Herrnhuter Brüdergemeine aus Sprüche 2,6 mitgegeben ist.
Wenn ich einen Text oder Vers aus der Bibel lese oder höre, achte ich zuerst auf den Inhalt: Was steht hier? Was bedeutet es? Manchmal kann es aber auch aufschlussreich sein, auf die Form und die Gestalt eines Bibelverses zu achten; sozusagen zunächst auf die Verpackung zu schauen und dann erst auf den Inhalt. Also nicht nur: Was steht hier? Sondern auch: Wie wird es gesagt?
So will ich es jetzt auch einmal machen; das bietet sich an, denn die Losung heute ist ein Sprichwort aus dem Buch der Sprüche.
Sprichwörter sind in der Regel kunstvoll komponiert, denn sie sollen kurz und gedächtnistauglich sein und die Sache auf den Punkt bringen. Die deutsche Sprache benutzt für ihre Sprichwörter oft den Reim: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.“ Oder: „Morgenstund‘ hat Gold im Mund.“ Unsere Losung heute ist ursprünglich in Hebräisch verfasst. Diese Sprache benutzt andere Stilmittel. So kommt das Hebräische mit weit weniger Worten aus als die deutsche Sprache. In der hebräischen Bibel besteht der Vers aus ganzen 6 Worten. Die deutsche Übersetzung braucht tatsächlich 12 Worte und muss obendrein ein Tätigkeitswort einfügen, das im Hebräischen weggelassen werden kann, nämlich das „kommen“ in der 2. Vershälfte: „Der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht.“ Anders geht es nach allen Regeln der deutschen Grammatik nicht!
Das Hebräische benutzt auch gerne die Verdoppelung: Ein und dieselbe Sache wird zweimal gesagt, beim zweiten Mal nur mit ein bisschen anderen Worten. Die zweite Vershälfte: „..und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht“ will also nicht wirklich etwas anderes sagen, als die erste Vershälfte: „Der HERR gibt Weisheit.“ - Achten Sie einmal darauf, wenn Sie das nächste Mal mit jemandem im Gespräch sind, wie oft Sie im Grunde Dinge zweimal sagen und erzählen! Das Hebräische scheint also sehr nahe dran zu sein an der Art und Weise, wie wir reden und denken! –
Doch kommen wir zurück zu unserem Bibeltext: drei verschiedene Worte für ein- und dieselbe Sache: „Weisheit“, „Erkenntnis“ und „Einsicht“. Es ist, als würden wir ein und dasselbe Objekt aus drei verschiedenen Perspektiven fotografieren. Gehen wir die Begriffe einmal durch: „“Weisheit“: Das ist die Fähigkeit, herauszufinden, was für eine bestimmte Situation das Beste ist. „Was ist jetzt dran? Was passt und hilft jetzt wirklich?“ fragt also die Weisheit.
Dann haben wir die „Erkenntnis“. Damit ist ganz allgemein das „Wissen“ gemeint; aber auch genauer das Unterscheidungsvermögen von Gutem und Bösem. Und schlussendlich auch das Wissen und die Einsicht in den Willen Gottes.
Und zum Schluss kommt die „Einsicht“. Wir sagen heute gerne „Durchblick“. Gemeint ist die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen. Warum sind die Dinge so, wie sie sind? Womit hängt das zusammen? Und wenn die Dinge so stehen – was folgt daraus?“
Wenn ich das so bedenke, fallen mir genug Situationen ein, in denen ich dringend Weisheit brauche. Ja, das möchte ich: Ein weises Herz erlangen. Und dazu kann ich mich an Gott wenden. Denn: „Der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht.“
Autor: Johannes Hilliges
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