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Der Lobpreissatz am Ende des Judasbriefes ist ein bisschen wie ein Blick in den Himmel. Zunächst ein paar Hinweise zum Briefautor: Zu Beginn stellt sich Judas vor als „Knecht Jesu Christi und Bruder des Jakobus“ – letzterer ist laut dem jüdischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus 62 n.Chr. als Märtyrer gestorben. Der Hauptinhalt des Briefes ist gegen Irrlehrer und ihren unheiligen Lebensstil vorzugehen. Diese Entwicklung hätten die Apostel schon vorhergesagt (Vers 17). Also ein zeitlicher Abstand zur Generation derer, die Jesus persönlich kannten? Und doch ein anderer sonst unbekannter Judas?
Auf das Klarstellen und Zurechtweisen in praktischen Lebensfragen folgt ein wirklich fulminanter Schluss. Worte zum Auswendiglernen. Wahrscheinlich sind die Verse 24 und 25 die bekannteste Stelle aus dem Judasbrief. Sie lautet: Dem aber, der euch vor dem Straucheln behüten kann und euch untadelig hinstellen kann vor das Angesicht seiner Herrlichkeit mit Freuden, dem alleinigen Gott, unserm Heiland durch unsern Herrn Jesus Christus, sei Ehre und Majestät und Gewalt und Macht vor aller Zeit, jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.
Der Briefschreiber Judas lobt einen Gott, der vor dem Hinfallen auf dem Weg mit Jesus bewahren kann. Kein Glaubender muss vom rechten Weg abkommen wie die kritisierten Irrlehrer. Der so gepriesene Gott kann Menschen, die sich ihm anvertraut haben, „untadelig hinstellen vor das Angesicht seiner Herrlichkeit“. Da spricht Judas die Versöhnung an, die Gott den Menschen durch Jesus geschenkt hat. Gott sieht Jesusnachfolger nicht mehr als Menschen, die vor ihm weggelaufen sind. Nein, er sieht sie – um es mit den Worten der Bibel zu sagen – „bedeckt mit dem Blut des Erlösers“. Für Gott sind sie nicht mehr bedeckt mit Schuld, die sie von Gott trennt, sondern sie strahlen im Lichte des Erlösers.
Bei diesem Lobpreis handelt es sich um eine Doxologie – so der Fachbegriff aus der Liturgie. Doxologie kommt vom griechischen Wort „doxa“, das Herrlichkeit und Ehre bedeutet. Doxologien waren meist fest formuliert, die ganze Gemeinde konnte mitsprechen. Die in dieser Anbetung am Ende des Judasbriefes enthaltenen weiteren Begriffe – nämlich Majestät, Gewalt und Macht – haben auch alle etwas zu tun mit Jesus als dem König der unsichtbaren Welt. Sie beschreiben sein Reich als eines, das schon am Anfang der Zeit begonnen hat, jetzt andauert und in alle Ewigkeit sein wird.
Doxologie ist also Anbetung mit festgeformten Worten, aber mit offenem Herzen für den König der unsichtbaren Welt. Ich gehöre zu einem Gebetshausteam. Wir treffen uns jede Woche zur „freien Anbetung“. Ohne Vorgaben, ohne Zeitdruck, dafür mit einem offenen Herzen für Gottes Wirken. Es geht nicht darum, Jesus anzuflehen, damit er etwas für uns tut. Sondern wir wollen ihn groß machen, weil wir dafür geschaffen sind, Jesus als König unseres Herzens zu verehren und anzubeten. Wir tun das meist mit unseren eigenen Worten, entstanden im Hören auf Gott. Die eigenen Worte und die fest geformten Worte aus Bibel und Kirchengeschichte ergänzen sich aber dabei. Auf beiden Wegen bekommt Anbetung den ersten Platz in unserem Gebet. Wir versuchen zuerst „einen Blick in den Himmel zu werfen“ Und danach erleben wir Kraft und einen anderen Zugang, wenn wir mit unseren Bitten vor den kommen, dem Ehre und Majestät und Gewalt und Macht zusteht – vor aller Zeit, jetzt und in Ewigkeit.
Autor: Ingrid Heinzelmaier
Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden
Der Lobpreissatz am Ende des Judasbriefes ist ein bisschen wie ein Blick in den Himmel. Zunächst ein paar Hinweise zum Briefautor: Zu Beginn stellt sich Judas vor als „Knecht Jesu Christi und Bruder des Jakobus“ – letzterer ist laut dem jüdischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus 62 n.Chr. als Märtyrer gestorben. Der Hauptinhalt des Briefes ist gegen Irrlehrer und ihren unheiligen Lebensstil vorzugehen. Diese Entwicklung hätten die Apostel schon vorhergesagt (Vers 17). Also ein zeitlicher Abstand zur Generation derer, die Jesus persönlich kannten? Und doch ein anderer sonst unbekannter Judas?
Auf das Klarstellen und Zurechtweisen in praktischen Lebensfragen folgt ein wirklich fulminanter Schluss. Worte zum Auswendiglernen. Wahrscheinlich sind die Verse 24 und 25 die bekannteste Stelle aus dem Judasbrief. Sie lautet: Dem aber, der euch vor dem Straucheln behüten kann und euch untadelig hinstellen kann vor das Angesicht seiner Herrlichkeit mit Freuden, dem alleinigen Gott, unserm Heiland durch unsern Herrn Jesus Christus, sei Ehre und Majestät und Gewalt und Macht vor aller Zeit, jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.
Der Briefschreiber Judas lobt einen Gott, der vor dem Hinfallen auf dem Weg mit Jesus bewahren kann. Kein Glaubender muss vom rechten Weg abkommen wie die kritisierten Irrlehrer. Der so gepriesene Gott kann Menschen, die sich ihm anvertraut haben, „untadelig hinstellen vor das Angesicht seiner Herrlichkeit“. Da spricht Judas die Versöhnung an, die Gott den Menschen durch Jesus geschenkt hat. Gott sieht Jesusnachfolger nicht mehr als Menschen, die vor ihm weggelaufen sind. Nein, er sieht sie – um es mit den Worten der Bibel zu sagen – „bedeckt mit dem Blut des Erlösers“. Für Gott sind sie nicht mehr bedeckt mit Schuld, die sie von Gott trennt, sondern sie strahlen im Lichte des Erlösers.
Bei diesem Lobpreis handelt es sich um eine Doxologie – so der Fachbegriff aus der Liturgie. Doxologie kommt vom griechischen Wort „doxa“, das Herrlichkeit und Ehre bedeutet. Doxologien waren meist fest formuliert, die ganze Gemeinde konnte mitsprechen. Die in dieser Anbetung am Ende des Judasbriefes enthaltenen weiteren Begriffe – nämlich Majestät, Gewalt und Macht – haben auch alle etwas zu tun mit Jesus als dem König der unsichtbaren Welt. Sie beschreiben sein Reich als eines, das schon am Anfang der Zeit begonnen hat, jetzt andauert und in alle Ewigkeit sein wird.
Doxologie ist also Anbetung mit festgeformten Worten, aber mit offenem Herzen für den König der unsichtbaren Welt. Ich gehöre zu einem Gebetshausteam. Wir treffen uns jede Woche zur „freien Anbetung“. Ohne Vorgaben, ohne Zeitdruck, dafür mit einem offenen Herzen für Gottes Wirken. Es geht nicht darum, Jesus anzuflehen, damit er etwas für uns tut. Sondern wir wollen ihn groß machen, weil wir dafür geschaffen sind, Jesus als König unseres Herzens zu verehren und anzubeten. Wir tun das meist mit unseren eigenen Worten, entstanden im Hören auf Gott. Die eigenen Worte und die fest geformten Worte aus Bibel und Kirchengeschichte ergänzen sich aber dabei. Auf beiden Wegen bekommt Anbetung den ersten Platz in unserem Gebet. Wir versuchen zuerst „einen Blick in den Himmel zu werfen“ Und danach erleben wir Kraft und einen anderen Zugang, wenn wir mit unseren Bitten vor den kommen, dem Ehre und Majestät und Gewalt und Macht zusteht – vor aller Zeit, jetzt und in Ewigkeit.
Autor: Ingrid Heinzelmaier
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