Vor etwas mehr als 77 Jahren ist der Zweite Weltkrieg zu Ende gegangen.
Unmittelbar nach dem Kriegsende sollte die Gesellschaft „entnazifiziert“ werden, es gab den zumindest theoretischen Anspruch, Nationalsozialisten aus ihren Positionen zu entfernen und Sühne zu verlangen. Das wurde aber nur recht inkonsequent durchgezogen, bald berief man sich auf die Erfordernisse des Wirtschaftslebens und dass die Menschen wieder gebraucht würden. Stark spürbar war das auch an den Universitäten: Frühere Mitglieder der NSDAP, begeisterte Nazis, überzeugte Mitläufer, Kollaborateure, konnten entweder ohne Unterbrechung oder bald nach dem Krieg wieder lehren und forschen, nur wenige verloren wirklich ihre Posten.
Im Rahmen eines wissenschaftlichen Projektes wurde nun die Situation an der Uni Graz und an weiteren steirischen Hochschulen in der Nachkriegszeit beleuchtet, auch im Vergleich zu anderen österreichischen Universitäten. Aus dem Projekt resultiert ein neues Buch aus dem Clio-Verlag.