Dominik Feusi im Gespräch mit Jürg Grossen über Trump, seine Zölle und den Bundesrat.
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Bundesrat hat «Lage falsch eingeschätzt»
Jürg Grossen ist dagegen, dass die Schweiz bei Gegenmassnahmen der EU mitmacht. Der Berner Nationalrat findet aber, die Schweiz solle mit dem US-Präsidenten Klartext reden, dass die Zölle «inakzeptabel» seien. Der Bundesrat sei zu wenig gut vorbereitet gewesen, findet Grossen. «Er hat die Lage total falsch eingeschätzt.»
«Freihandel bringt Wohlstand für alle»
«Wir Grünliberalen möchten ein Freihandelsabkommen mit den USA», sagt Grossen trotzdem. «Wir möchten Freihandelsabkommen mit allen Ländern, weil der Freihandel tatsächlich Wohlstand bringt für alle.» Aber es brauche begleitende Massnahmen, damit es nicht zu wirtschaftlichen Problemen komme.
Die geopolitischen Verschiebungen durch Donald Trump müssten mit einer Aufrüstung Europas und damit auch der Schweiz beantwortet werden. Europa und auch die Schweiz hätten die Sicherheitspolitik vernachlässigt. Woher dafür das Geld kommen soll, lassen die Grünliberalen in einem vor kurzem beschlossenen Papier offen. Für Jürg Grossen braucht es sowohl Minderausgaben wie Mehreinnahmen.
Schweiz braucht Rüstungsindustrie
Die Schweiz brauche eine gut ausgerüstete Armee – bis wann lässt Grossen jedoch offen. Dazu brauche es eine plausible Armeestrategie, die vor dem Hintergrund der geopolitischen Veränderungen neu ausgearbeitet werden müsse. Doch damit nicht genug: «Wenn wir eine Armee brauchen, brauchen wir eine Rüstungsindustrie, und wenn wir eine Rüstungsindustrie brauchen, müssen diese exportieren können.»
_Hinweis: Das Video wurde aufgenommen, bevor bekannt wurde, dass Donald Trump die Zölle für 90 Tage aufschiebt. _