Die Debatte mit Natascha Freundel, Melisa Başkara, Lino Menden und Severine Thomas
Sie wurden als Party People und Super Spreader bezeichnet. Oder auch als "Generation Corona", die "voll am Arsch" sei. Melisa und Lino haben den Corona-Stillstand in unterschiedlichen Verhältnissen in Berlin erlebt. Für beide ist wichtig geworden, auf die eigene Stimme zu hören. Melisa hat gelernt, auf Freunde zu verzichten und liebt jetzt Sonnenuntergänge. Lino spricht von der "Generation Spaziergang". Wie viele junge Menschen haben sie die durch ihr Verhalten zur Eindämmung des Virus beigeitragen. Andere sehen ihr Leben "dahinschwimmen", weiß die Jugendforscherin Severine Thomas. Sie fordert, dass die Beteiligung junger Menschen an allen demokratischen Prozessen viel stärker verankert werden.
Melisa Başkara: "Ich habe gelernt, mit mir und meinem Dasein klarzukommen. In der heutigen Gesellschaft läuft man ja oft der Gesellschaft hinterher."
Lino Menden: "Ein Freund von mir hat gesagt, dass wir die Spaziergänger-Generation sein werden, da man sonst in dieser Zeit nicht viel machen konnte."
Severine Thomas: "Wir brauchen eine starke Lobby für Kinder und Jugendliche, um gesellschaftliche Verpflichtungen zur Mitbestimmung einzulösen. Jetzt sind alle Akteure stärker gefragt, auch in ihren eigenen Arbeitskontexten, vielleicht bis in den Rundfunk hinein: wo hören wir eigentlich auf das, was junge Menschen denken?"
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