Georgien ist Gastland an der Frankfurter Buchmesse. Grund genug, einen Blick auf eine junge und auf Europa konzentrierte Literaturszene zu werfen. Grund genug aber auch, die Schattenseiten zu betrachten. Denn trotz westlicher Ausrichtung wird Georgien die Geister der Vergangenheit nicht los. Georgiens Lage ist speziell. Eingeklemmt zwischen den übermächtigen Nachbarn Iran, Türkei und Russland ist es schwer, eine freie und unabhängige Politik zu betreiben. Dazu kommen eine nach wie vor vorhandene sowjetische Mentalität und eine alles dominierende orthodoxe Kirche.
Mitten in diesem Spannungsfeld zwischen Vergangenem und Kommendem, Moskau und Europa, Konservativem und Modernem bewegt sich eine erstaunlich starke Literaturszene, deren Ausstrahlung weit über die engen Grenzen des Landes hinausgeht. Weitere Themen: Zwischen SU und EU - Augenschein im heutigen Tbilissi - Wie eine schlechte Scheidung – das russisch-georgische Verhältnis - Demokratie geht anders – Schriftsteller aus dem Land geprügelt