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„Da habe ich viel Glück gehabt!“ oder „Mein Schutzengel hat mich bewahrt.“ – Solche Worte fallen, wenn jemand erzählt, wie er eine brenzlige Situation überstand. Menschen benutzen in der Regel nicht nur nüchterne Worte wie: „Auf der eisglatten Straßenoberfläche geriet ich mit meinem Auto ins Schleudern. 10 cm vor dem Straßenbaum kam es zum Stehen.“ Sondern sie wollen sich selbst und anderen eine Erklärung liefern, warum sie nicht zu Schaden kamen. Deshalb deuten sie das Geschehen, bringen z. B. zum Ausdruck: „Es liegt nicht an mir, dass ich überlebt habe – das war einfach ein glücklicher Zufall.“ Oder sie sehen einen Engel oder Gott selbst am Werk, der sie im entscheidenden Moment geschützt hat.
Die Deutung ist wichtig. Erst durch sie wird ein Ereignis in unserem Herzen zu einer Erfahrung. Und erst als Erfahrung bekommt das Ereignis einen Sinn, der uns hilft und stärkt für unser weiteres Leben.
Von einer solchen Erfahrung erzählt Paulus seinem Mitarbeiter Timotheus in dem zweiten Brief, den er an ihn schreibt. Er saß zu jener Zeit im Gefängnis – wegen seiner öffentlichen Missionstätigkeit für Jesus. Einflussreiche Leute hatten ihn bei staatlichen Behörden verklagt. Vielleicht hatten sie behauptet, Paulus stelle mit seiner Botschaft ein öffentliches Ärgernis dar und verursache Aufruhr gegen den Staat[1].
Man nahm Paulus gefangen und steckte ihn in Untersuchungshaft. Schließlich wurde er zum ersten Verhör vor das Gericht geführt. Paulus klagt, dass andere Christen ihn dabei im Stich ließen. Er schreibt Timotheus: „Bei meinem ersten Verhör stand mir niemand bei, sondern sie verließen mich alle. Es sei ihnen nicht zugerechnet.“ (2 Tim 4,16) Aber dann fährt Paulus fort – und das ist der Lehrtext der Herrnhuter Brüdergemeine für heute -: „Der Herr stand mir bei und gab mir Kraft. Denn die Verkündigung seiner Botschaft sollte durch mich ihr Ziel erreichen: Alle Völker sollten sie hören. Und ich wurde aus dem Rachen des Löwen gerettet“ - 2. Timotheusbrief, Kapitel 4, Vers 17.
Also: Ich stand allein da – und doch nicht allein. Denn mir wuchs Kraft zu, so dass ich mich überzeugend verteidigen konnte. Diese Kraft schreibe ich Gott zu. So wie Gott einst einen Engel zu Daniel schickte, um ihn vor hungrigen Löwen zu bewahren, so hat er auch mich gerettet.
Und Paulus liefert nicht nur diese Erklärung des Glaubens für seine Rettung – er erkennt auch Gottes tiefere Absicht: Es ging Gott nicht nur um mein persönliches Wohl, sondern er hat mich gerettet, damit ich seine Botschaft auch künftig weitersagen kann. Alle Völker sollen sie hören.
Haben Sie, liebe Hörerin, lieber Hörer, auch einmal eine Gefahr überstanden, bei der Sie schweren Schaden hätten erleiden oder gar sterben können? Und wenn Sie so etwas erlebt haben: Wie deuten Sie es? Es lässt sich nicht wissenschaftlich beweisen, dass Gott in unserem Leben wirkt – doch Paulus lädt uns ein, im Glauben mit Gottes Eingreifen zu rechnen. Er lädt uns ein, Gott unsere Rettung zuzutrauen und zuzuschreiben. Ja, Paulus lässt uns fragen: „Könnte meine Bewahrung einen tieferen Sinn haben? Verfolgt Gott damit womöglich eine weitergehende Absicht?“ Wer weiß – vielleicht hat Gott auch Sie bewahrt, damit Sie einen Auftrag fortführen können, den er Ihnen gegeben hat. Damit Sie einen wichtigen Dienst vollenden können, für andere Menschen, Gott zur Ehre.
[1] So wie in Philippi gemäß Apg 16,20f.
Autor: Pastor Martin Knapmeyer
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„Da habe ich viel Glück gehabt!“ oder „Mein Schutzengel hat mich bewahrt.“ – Solche Worte fallen, wenn jemand erzählt, wie er eine brenzlige Situation überstand. Menschen benutzen in der Regel nicht nur nüchterne Worte wie: „Auf der eisglatten Straßenoberfläche geriet ich mit meinem Auto ins Schleudern. 10 cm vor dem Straßenbaum kam es zum Stehen.“ Sondern sie wollen sich selbst und anderen eine Erklärung liefern, warum sie nicht zu Schaden kamen. Deshalb deuten sie das Geschehen, bringen z. B. zum Ausdruck: „Es liegt nicht an mir, dass ich überlebt habe – das war einfach ein glücklicher Zufall.“ Oder sie sehen einen Engel oder Gott selbst am Werk, der sie im entscheidenden Moment geschützt hat.
Die Deutung ist wichtig. Erst durch sie wird ein Ereignis in unserem Herzen zu einer Erfahrung. Und erst als Erfahrung bekommt das Ereignis einen Sinn, der uns hilft und stärkt für unser weiteres Leben.
Von einer solchen Erfahrung erzählt Paulus seinem Mitarbeiter Timotheus in dem zweiten Brief, den er an ihn schreibt. Er saß zu jener Zeit im Gefängnis – wegen seiner öffentlichen Missionstätigkeit für Jesus. Einflussreiche Leute hatten ihn bei staatlichen Behörden verklagt. Vielleicht hatten sie behauptet, Paulus stelle mit seiner Botschaft ein öffentliches Ärgernis dar und verursache Aufruhr gegen den Staat[1].
Man nahm Paulus gefangen und steckte ihn in Untersuchungshaft. Schließlich wurde er zum ersten Verhör vor das Gericht geführt. Paulus klagt, dass andere Christen ihn dabei im Stich ließen. Er schreibt Timotheus: „Bei meinem ersten Verhör stand mir niemand bei, sondern sie verließen mich alle. Es sei ihnen nicht zugerechnet.“ (2 Tim 4,16) Aber dann fährt Paulus fort – und das ist der Lehrtext der Herrnhuter Brüdergemeine für heute -: „Der Herr stand mir bei und gab mir Kraft. Denn die Verkündigung seiner Botschaft sollte durch mich ihr Ziel erreichen: Alle Völker sollten sie hören. Und ich wurde aus dem Rachen des Löwen gerettet“ - 2. Timotheusbrief, Kapitel 4, Vers 17.
Also: Ich stand allein da – und doch nicht allein. Denn mir wuchs Kraft zu, so dass ich mich überzeugend verteidigen konnte. Diese Kraft schreibe ich Gott zu. So wie Gott einst einen Engel zu Daniel schickte, um ihn vor hungrigen Löwen zu bewahren, so hat er auch mich gerettet.
Und Paulus liefert nicht nur diese Erklärung des Glaubens für seine Rettung – er erkennt auch Gottes tiefere Absicht: Es ging Gott nicht nur um mein persönliches Wohl, sondern er hat mich gerettet, damit ich seine Botschaft auch künftig weitersagen kann. Alle Völker sollen sie hören.
Haben Sie, liebe Hörerin, lieber Hörer, auch einmal eine Gefahr überstanden, bei der Sie schweren Schaden hätten erleiden oder gar sterben können? Und wenn Sie so etwas erlebt haben: Wie deuten Sie es? Es lässt sich nicht wissenschaftlich beweisen, dass Gott in unserem Leben wirkt – doch Paulus lädt uns ein, im Glauben mit Gottes Eingreifen zu rechnen. Er lädt uns ein, Gott unsere Rettung zuzutrauen und zuzuschreiben. Ja, Paulus lässt uns fragen: „Könnte meine Bewahrung einen tieferen Sinn haben? Verfolgt Gott damit womöglich eine weitergehende Absicht?“ Wer weiß – vielleicht hat Gott auch Sie bewahrt, damit Sie einen Auftrag fortführen können, den er Ihnen gegeben hat. Damit Sie einen wichtigen Dienst vollenden können, für andere Menschen, Gott zur Ehre.
[1] So wie in Philippi gemäß Apg 16,20f.
Autor: Pastor Martin Knapmeyer
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