Um gegen den Mangel an Arbeitskräften anzukommen, warb die DDR etwa 220.000 Menschen aus dem Ausland an. Eine von ihnen war Vũ Thị Hoàng Hà.
Etwa 220.000 Menschen kamen aus dem Ausland in die DDR, um dort als Vertragsarbeiterinnen zu arbeiten. Ihnen wurden Weiterbildung- und Aufstiegschancen versprochen, gute Lebensbedingungen und kulturelle Teilhabe. Doch diese Versprechen wurden für die allermeisten Vertragsarbeiterinnen nicht erfüllt. Stattdessen lebten sie isoliert und mussten meist schwere Arbeiten verrichten, die bei den einheimischen Arbeitnehmer*innen unbeliebt waren. Wer sich wehrte oder widersprach, dem wurde mit Abschiebung gedroht.
Eine der Personen, die damals nach Deutschland kamen, war Vũ Thị Hoàng Hà. Sie kannte die DDR schon aus ihrer Studienzeit und kam als junge Erwachsene zurück, um für vietnamesische Vertragsarbeiterinnen zu übersetzen. Nach der Wende ist sie geblieben und setzt sich bis heute für Menschen mit Migrationsgeschichte ein. Wie verhielten sich die Gewerkschaften – insbesondere nach der Wiedervereinigung – gegenüber den ehemaligen Vertragsarbeiterinnen?
Darüber sprechen wir mit Marcel Bois von der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und mit Vera Egenberger, die beim DGB in der Fachabteilung Demokratie und Migrations- und Antirassismuspolitik arbeitet.
Außerdem haben wir noch einen Podcasttipp für euch! Wenn ihr euch für migrantische Perspektiven interessiert, hört unbedingt bei Halbe Katoffl rein.
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