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Der Losungsvers der Herrnhuter Brüdergemeine für den Tag heute kommt aus dem Buch des Propheten Maleachi, Kapitel 1, Vers 6: „Ein Sohn soll seinen Vater ehren. Bin ich nun ein Vater, wo ist meine Ehre?, spricht der Herr.“
Der sogenannte Dekonstruktivismus, die ideologische Richtung, die alles in Frage stellt, was den Menschen als selbstverständlich gilt, macht auch vor den Vätern nicht halt: Braucht es einen Vater überhaupt? Ein Kind zeugen kann man im Labor, sogar aus zwei weiblichen Eizellen. Erziehen kann man ein Kind auch ohne ihn. Und noch immer ist es für die Familiengerichte naheliegend, das Kind der Mutter zuzusprechen, wenn ein Elternpaar sich trennt.
Für diejenigen, die übrig bleiben, ist das traurig, ihr Leben ist unvollständig. Aber das der Kinder auch, wenn sie den Vater nur alle zwei Wochenenden sehen, oder gar nicht mehr, und ihn im alltäglichen Leben entbehren.
Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre?, fragt Gott. Offensichtlich hat er das Gefühl, nicht ausreichend beachtet zu werden. Nicht den Respekt zu bekommen, den er sich wünscht, und den er verdient.
Ein Blick in die Verse danach gibt Aufschluss darüber, warum. Gott spricht diese Worte zu den Priestern, die am Jerusalemer Tempel Dienst tun: Ihr mindert meine Ehre! Ihr verachtet meinen Namen!
Das ist ein harter Vorwurf, allemal für die Altarbeamten im Tempel - und es beginnt ein Streitgespräch: Wieso? Wodurch verachten wir deinen Namen?, fragen die Priester.
Dadurch, dass ihr minderwertige Tiere auf meinem Altar opfert, antwortet Gott.
Ihr zündet mit viel Trara das Opferfeuer an, antwortet Gott. Aber das Entscheidende ist, was auf den Altar kommt! Und das sind kranke, lahme Tiere. Bietet so ein Tier doch einmal dem Steuereintreiber an, dem Statthalter, wenn er zu euch kommt. Glaubt ihr, er nimmt so etwas an? Aber auf meinen Altar legt ihr sie! Bin ich denn weniger wert als der, der bei euch die Steuern erhebt? Bin ich nicht vielmehr der König? Bin ich nicht der, der alles geschaffen hat? Bin ich nicht der, der herrscht über Fürsten und Könige? Der Vater bin ich, der Vater von allem, was lebt! Wenn ich nun Vater bin, wo bleibt meine Ehre!
Der Prophet Maleachi erinnert uns daran, wir sollen Gott nicht billig abspeisen, und erst recht nicht hinters Licht führen. Wenn er etwas von uns verlangt, sollen wir uns das etwas kosten lassen. Nicht immer, nicht ständig. Aber da, wo wir merken, das geht jetzt nicht anders, das soll jetzt so sein.
Wenn wir zum Beispiel der Wahrheit die Ehre geben, obwohl wir damit plötzlich auf der Seite derer stehen, die um dieser Wahrheit willen schief angesehen werden.
Oder, wenn wir „ehrbares“ Handwerk abliefern, obwohl uns das viel Zeit kostet: Eine ordentliche Arbeit, eine gründlich vorbereitete Predigt, aber auch: eine säuberlich gewechselte Windel, ein liebevoller, geduldiger Widerspruch gegen den Wunsch nach Süßigkeiten. All das kann ich oberflächlich erledigen, schneller machen, billiger und mit weniger Aufwand. Bei all dem kann ich sparen, viel Zeit, viel Energie - und vielleicht merkt es sogar keiner, wenn ich den Weg des geringsten Widerstands gehe.
Nur: Einer merkt es eben doch. Es ist der, von dem Maleachi spricht. Es ist der, der genau hinguckt, der die Kleinigkeiten sieht, gar bis ins Herz der Menschen schaut. Es ist der, der sich geehrt fühlt, wenn ich in dem, was ich täglich tue, ehrlich bleibe. Und ehrbar.
Deshalb bete ich: Himmlischer Vater, zeige uns, wo wir gebraucht werden. Wir wollen geduldig tun, was du uns aufträgst. Du bist der Vater von allem, was lebt. Dir allein wollen wir die Ehre geben. Amen.
Autor: Ulrich Pohl
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Der Losungsvers der Herrnhuter Brüdergemeine für den Tag heute kommt aus dem Buch des Propheten Maleachi, Kapitel 1, Vers 6: „Ein Sohn soll seinen Vater ehren. Bin ich nun ein Vater, wo ist meine Ehre?, spricht der Herr.“
Der sogenannte Dekonstruktivismus, die ideologische Richtung, die alles in Frage stellt, was den Menschen als selbstverständlich gilt, macht auch vor den Vätern nicht halt: Braucht es einen Vater überhaupt? Ein Kind zeugen kann man im Labor, sogar aus zwei weiblichen Eizellen. Erziehen kann man ein Kind auch ohne ihn. Und noch immer ist es für die Familiengerichte naheliegend, das Kind der Mutter zuzusprechen, wenn ein Elternpaar sich trennt.
Für diejenigen, die übrig bleiben, ist das traurig, ihr Leben ist unvollständig. Aber das der Kinder auch, wenn sie den Vater nur alle zwei Wochenenden sehen, oder gar nicht mehr, und ihn im alltäglichen Leben entbehren.
Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre?, fragt Gott. Offensichtlich hat er das Gefühl, nicht ausreichend beachtet zu werden. Nicht den Respekt zu bekommen, den er sich wünscht, und den er verdient.
Ein Blick in die Verse danach gibt Aufschluss darüber, warum. Gott spricht diese Worte zu den Priestern, die am Jerusalemer Tempel Dienst tun: Ihr mindert meine Ehre! Ihr verachtet meinen Namen!
Das ist ein harter Vorwurf, allemal für die Altarbeamten im Tempel - und es beginnt ein Streitgespräch: Wieso? Wodurch verachten wir deinen Namen?, fragen die Priester.
Dadurch, dass ihr minderwertige Tiere auf meinem Altar opfert, antwortet Gott.
Ihr zündet mit viel Trara das Opferfeuer an, antwortet Gott. Aber das Entscheidende ist, was auf den Altar kommt! Und das sind kranke, lahme Tiere. Bietet so ein Tier doch einmal dem Steuereintreiber an, dem Statthalter, wenn er zu euch kommt. Glaubt ihr, er nimmt so etwas an? Aber auf meinen Altar legt ihr sie! Bin ich denn weniger wert als der, der bei euch die Steuern erhebt? Bin ich nicht vielmehr der König? Bin ich nicht der, der alles geschaffen hat? Bin ich nicht der, der herrscht über Fürsten und Könige? Der Vater bin ich, der Vater von allem, was lebt! Wenn ich nun Vater bin, wo bleibt meine Ehre!
Der Prophet Maleachi erinnert uns daran, wir sollen Gott nicht billig abspeisen, und erst recht nicht hinters Licht führen. Wenn er etwas von uns verlangt, sollen wir uns das etwas kosten lassen. Nicht immer, nicht ständig. Aber da, wo wir merken, das geht jetzt nicht anders, das soll jetzt so sein.
Wenn wir zum Beispiel der Wahrheit die Ehre geben, obwohl wir damit plötzlich auf der Seite derer stehen, die um dieser Wahrheit willen schief angesehen werden.
Oder, wenn wir „ehrbares“ Handwerk abliefern, obwohl uns das viel Zeit kostet: Eine ordentliche Arbeit, eine gründlich vorbereitete Predigt, aber auch: eine säuberlich gewechselte Windel, ein liebevoller, geduldiger Widerspruch gegen den Wunsch nach Süßigkeiten. All das kann ich oberflächlich erledigen, schneller machen, billiger und mit weniger Aufwand. Bei all dem kann ich sparen, viel Zeit, viel Energie - und vielleicht merkt es sogar keiner, wenn ich den Weg des geringsten Widerstands gehe.
Nur: Einer merkt es eben doch. Es ist der, von dem Maleachi spricht. Es ist der, der genau hinguckt, der die Kleinigkeiten sieht, gar bis ins Herz der Menschen schaut. Es ist der, der sich geehrt fühlt, wenn ich in dem, was ich täglich tue, ehrlich bleibe. Und ehrbar.
Deshalb bete ich: Himmlischer Vater, zeige uns, wo wir gebraucht werden. Wir wollen geduldig tun, was du uns aufträgst. Du bist der Vater von allem, was lebt. Dir allein wollen wir die Ehre geben. Amen.
Autor: Ulrich Pohl
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