
Sign up to save your podcasts
Or
Eins - zwei – drei … ich komme! Ich schaue einigen Kindern beim Versteckspiel zu. Der Junge, der gerade „dran“ ist, steht vor einer Mauer, hat den Arm vor seinem Gesicht angewinkelt und die Augen geschlossen. Er zählt leise bis zwanzig, dann ruft er laut. Die anderen Kinder haben in der Zwischenzeit ein Versteck gefunden und kauern sich hinter einem Baum oder einem parkenden Auto. Jetzt gilt es, die mitspielenden Kinder zu finden. Der Junge schaut in die Runde des großen Wendeplatzes, auf dem das Spiel stattfindet. Schnell hat er den Zipfel einer Jacke hinter einem der Bäume entdeckt. Er schlägt an den vereinbarten Platz, ruft den Namen des Kindes, das er entdeckt hat – der muss jetzt rauskommen. Nach und nach findet er die anderen Kinder in ihren Verstecken. Er schaut hier- und dorthin, läuft auf dem Platz herum, immer wachsam, damit nicht eines der Kinder sich „freischlägt“ und ihm zuvorkommt. Nach einer Weile sind alle Kinder gefunden – bis auf eines. Martin bleibt versteckt. Alle bekannten, möglichen, sogar die unmöglichen - wie es scheint - Verstecke hat der Sucher abgeklappert – nichts. Martin bleibt wie unsichtbar. Jetzt wird gerufen: „Martin, komm raus! Das Spiel ist vorbei, Du brauchst Dich nicht mehr verstecken!“ – doch alles Rufen nutzt nichts, Martin regt sich nicht. Die Kinder werden ungeduldig. „Komm schon raus, sonst spielen wir ohne dich!“ Kein Martin da. Was die Kinder nicht wussten: Martin wollte sich im angrenzenden Garten des Elternhauses verstecken, lief prompt seiner Mutter in die Hände, die ihn zum Mittagessen mit hineinnahm. Er wollte das Spiel nicht stören und war „weg“.
Dieses Spiel fiel mir ein, als ich dieser Tage mit einem Mann ins Gespräch kam. Er berichtet mir von seiner augenblicklichen Situation, die er sehr angespannt erlebt und in der er sich recht hilflos vorkommt. Dann dieser Satz: „Ich bete zu Gott und hoffe, dass er mir irgendwie hilft, aber er hat sich wohl vor mir versteckt.“ Anders als beim Kinderspiel geht es in seinem Leben gerade nicht lustig zu. Und doch ist der Vergleich hilfreich: Es kommt meinem Gesprächspartner so vor, als könne er Gott nicht finden. Schon lange glaubt er an Gott, geht in eine Gemeinde und doch sieht er, um im Bilde zu bleiben, noch nicht mal einen Zipfel von Gott hinter einem Baum hervorlugen. Hat Gott sich versteckt? Ist er am Ende, „nach Hause gegangen“ und gar nicht mehr auf dem Platz des Alltags gegenwärtig?
Solche Fragen stellen sich Menschen, die an Gott glauben, immer wieder. Wen wundert es, dass wir in der Bibel ähnlichen Fragestellungen begegnen. Und wie gut ist es, dass Gott in solchen Situationen antwortet. Durch seinen Propheten Jesaja lässt er es so ausrichten: „Siehe, des HERRN Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht taub geworden, sodass er nicht hören könnte, sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass ihr nicht gehört werdet.“ (Jesaja 59,1+2).
Nun gibt es sicher vielfältige Lebensumstände, die dazu führen, warum jemand gerade den Eindruck hat, er könne Gott nicht sehen. Wie es bei meinem Gesprächspartner war, kann ich nicht beurteilen. Trotzdem nehme ich dieses Wort, vor so langer Zeit gesprochen, auch heute noch sehr ernst. Ich will mich selbst fragen, wo mein eigenes Verhalten dazu führt, dass ich Gott nicht mehr sehen kann. Wo trage ich selbst dazu bei, dass mein Rufen und Beten unerhört bleibt? Das kann eine Aufgabe für diesen Tag sein, diese Lebensumstände zu erkennen und erste eigene Schritte zur Veränderung zu unternehmen. Dann wird auch die zweite Erkenntnis aus diesen beiden Versen wieder einstellen: Gottes Arm ist nicht zu kurz, er kann helfen.
► Infos zum Buch Jesaja
Autor: Werner Bücklein
Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden
Eins - zwei – drei … ich komme! Ich schaue einigen Kindern beim Versteckspiel zu. Der Junge, der gerade „dran“ ist, steht vor einer Mauer, hat den Arm vor seinem Gesicht angewinkelt und die Augen geschlossen. Er zählt leise bis zwanzig, dann ruft er laut. Die anderen Kinder haben in der Zwischenzeit ein Versteck gefunden und kauern sich hinter einem Baum oder einem parkenden Auto. Jetzt gilt es, die mitspielenden Kinder zu finden. Der Junge schaut in die Runde des großen Wendeplatzes, auf dem das Spiel stattfindet. Schnell hat er den Zipfel einer Jacke hinter einem der Bäume entdeckt. Er schlägt an den vereinbarten Platz, ruft den Namen des Kindes, das er entdeckt hat – der muss jetzt rauskommen. Nach und nach findet er die anderen Kinder in ihren Verstecken. Er schaut hier- und dorthin, läuft auf dem Platz herum, immer wachsam, damit nicht eines der Kinder sich „freischlägt“ und ihm zuvorkommt. Nach einer Weile sind alle Kinder gefunden – bis auf eines. Martin bleibt versteckt. Alle bekannten, möglichen, sogar die unmöglichen - wie es scheint - Verstecke hat der Sucher abgeklappert – nichts. Martin bleibt wie unsichtbar. Jetzt wird gerufen: „Martin, komm raus! Das Spiel ist vorbei, Du brauchst Dich nicht mehr verstecken!“ – doch alles Rufen nutzt nichts, Martin regt sich nicht. Die Kinder werden ungeduldig. „Komm schon raus, sonst spielen wir ohne dich!“ Kein Martin da. Was die Kinder nicht wussten: Martin wollte sich im angrenzenden Garten des Elternhauses verstecken, lief prompt seiner Mutter in die Hände, die ihn zum Mittagessen mit hineinnahm. Er wollte das Spiel nicht stören und war „weg“.
Dieses Spiel fiel mir ein, als ich dieser Tage mit einem Mann ins Gespräch kam. Er berichtet mir von seiner augenblicklichen Situation, die er sehr angespannt erlebt und in der er sich recht hilflos vorkommt. Dann dieser Satz: „Ich bete zu Gott und hoffe, dass er mir irgendwie hilft, aber er hat sich wohl vor mir versteckt.“ Anders als beim Kinderspiel geht es in seinem Leben gerade nicht lustig zu. Und doch ist der Vergleich hilfreich: Es kommt meinem Gesprächspartner so vor, als könne er Gott nicht finden. Schon lange glaubt er an Gott, geht in eine Gemeinde und doch sieht er, um im Bilde zu bleiben, noch nicht mal einen Zipfel von Gott hinter einem Baum hervorlugen. Hat Gott sich versteckt? Ist er am Ende, „nach Hause gegangen“ und gar nicht mehr auf dem Platz des Alltags gegenwärtig?
Solche Fragen stellen sich Menschen, die an Gott glauben, immer wieder. Wen wundert es, dass wir in der Bibel ähnlichen Fragestellungen begegnen. Und wie gut ist es, dass Gott in solchen Situationen antwortet. Durch seinen Propheten Jesaja lässt er es so ausrichten: „Siehe, des HERRN Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht taub geworden, sodass er nicht hören könnte, sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass ihr nicht gehört werdet.“ (Jesaja 59,1+2).
Nun gibt es sicher vielfältige Lebensumstände, die dazu führen, warum jemand gerade den Eindruck hat, er könne Gott nicht sehen. Wie es bei meinem Gesprächspartner war, kann ich nicht beurteilen. Trotzdem nehme ich dieses Wort, vor so langer Zeit gesprochen, auch heute noch sehr ernst. Ich will mich selbst fragen, wo mein eigenes Verhalten dazu führt, dass ich Gott nicht mehr sehen kann. Wo trage ich selbst dazu bei, dass mein Rufen und Beten unerhört bleibt? Das kann eine Aufgabe für diesen Tag sein, diese Lebensumstände zu erkennen und erste eigene Schritte zur Veränderung zu unternehmen. Dann wird auch die zweite Erkenntnis aus diesen beiden Versen wieder einstellen: Gottes Arm ist nicht zu kurz, er kann helfen.
► Infos zum Buch Jesaja
Autor: Werner Bücklein
Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden
36 Listeners
1 Listeners
13 Listeners
120 Listeners
46 Listeners
69 Listeners
91 Listeners
37 Listeners
1 Listeners
39 Listeners
293 Listeners
2 Listeners
24 Listeners
21 Listeners
22 Listeners