Vor 200 Jahren verkündete US-Präsident James Monroe eine außenpolitische Doktrin, mit der die noch jungen Vereinigten Staaten bereits den Anspruch erhoben, europäische Mächte aus dem ganzen amerikanischen Kontinent fernzuhalten. Bald sollte sich daraus ein imperialistischer Anspruch entwickeln, der den Ländern im Süden Amerikas eine eigenständige Entwicklung absprach, wenn sie den wirtschaftlichen und politischen Interessen der USA entgegenstand. Jahrzehntelang konnte man davon ausgehen, dass Staatsstreiche gegen unliebsame Regimes in der jeweiligen US-Botschaft ausgeheckt oder sogar vom Auslandsgeheimdienst CIA finanziert und geplant waren. Nach dem Ende des Kalten Krieges sind solche Interventionen weitgehend verschwunden. Aber auch heute bleiben die USA bestimmend für viele Entwicklungen in Lateinamerika. Auf einem Kongress in München wurden neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Monroe-Doktrin ausgetauscht.
Eine Sendung in memoriam Ralf Leonhard.