Funktionale Programmierung, Konferenzvorträge und Fachartikel im Gespräch mit Gregor Trefs sind das Thema der einhundertsechsten Episode des Anwendungsentwickler-Podcasts.
Inhalt
Folgende Fragen gehen wir im Verlaufe des Interviews durch.
Allgemeines zur Person
Wie ist dein Name und wo arbeitest du?
Gregor Trefs, 31 Jahre alt
Momentan bin ich freiberuflich unterwegs
Themen: Java und Security
Wie bist du zur Informatik bzw. Softwareentwicklung gekommen?
Computer fand ich interessant
Erster Rechner: 486
Erstes Programm mit 12 Jahren geschrieben: Text-Adventure in Basic
Viel Macromedia Flash: ActionScript 2 (ECMA Script Derivat)
Mit 16 auf ein technisches Gymnasium gegangen
Software und Hardware
Design
Hauptsächlich Java
Welche Ausbildung bzw. Studium im Bereich der Informatik hast du absolviert?
Studium Wirtschaftsinformatik
Viel Abwechslung
Nie das Interesse verloren
Tutorentätigkeit in Softwaretechnik
Masterarbeit im Bereich künstliche Intelligenz
Semantic Web Technolgies
Hadoop
Mit welcher Programmiersprache arbeitest du im Alltag?
Hauptsächlich Java
Nebenbei Kotlin und Scala
Lieblingsprogrammiersprache
Klar man arbeitet mit manchen Sprachen lieber als mit anderen.
Jedoch ist das nicht einfach
Immer eine Frage wie vertraut man mit der Sprache ist
Faszinierend finde ich Scala
Sehr viel dabei
Stichwort: Typelevel Programming
Jedoch: Steile Lernkurve und manchmal eine Sytax zum Wegrennen
Auch sehr wissenschaftlich orientiert
Forschungssprache etc.
Compiler finde ich toll
Tolle Inferenz
Hier möchte ich noch mehr lernen
Praktikabel finde ich Kotlin
Kompatibel mit Java und der Compiler hilft mehr
Typinferenz val/var etc.
Nulltypes ist interessant
Kein Fan der Lamdba-Syntax, da geschweifte Klammer für mich zu überladen wirkt
Geht schnell voran
Coroutines sehen toll aus
Bessere Abstraktion für parallele Programmierung im Vergleich mit Java
JavaScript
Ich möchte mal wirklich was Nettes mit machen
Leider nie wirklich die Zeit gefunden
Ich finde Flow Types toll und auch normale Linter
JSON in Javascript fühlt sich einfach besser an
Haskell
Verdreht einem den Kopf ;-)
Gut zum Lernen von FP
Verständnis für Equational Reasoning steigt
Angst vor Monaden wird genommen, da Monaden einen klaren Zweck erfüllen
Bspw. pure functional IO -> IO Monade
Nie produktiv eingesetzt
Java
Kenne ich am besten
Entdecke doch immer was Neues (z.B. java.nio)
Lambda-Syntax sehr angenehm
Leider etwas komplexes Typsystem
Referenz- vs. primitive Typen
Type Erasure
Sehr große Community
Funktionale Programmierung
Wie würdest du die funktionale Programmierung (FP) einem Einsteiger erklären?
FP ist ein Programmierparadigma
Eine bestimmte Ansicht wie ein Computerprogramm gestaltet wird
Grundlegendes Element: Funktion
Es basiert auf dem Lambda-Kalkül von Alonzo Church
Formale Sprache zur Untersuchung von Funktionen
Formal: Grammatik und Alphabet unwidersprüchlich durch Mathematik ausgedrückt
Beschreibt Umwandlungsregeln wie Funktionen bspw. auf Argumente angewendet werden
Verzicht auf die Änderung eines globalen Zustands
Unterschied zu imperativ: Zustandsänderung durch Imperative
Erleichtert semantische Analyse
Bedeutung? Ersetze Funktionen rekursiv durch ihren Rückgabewert
Form der Auswertung: Subsitutionsmodell
Problem: I/O
Im Lambda-Calculus geht es um die Anwendung von Umformungsregeln auf Lambda-Ausdrücken bis keine Regel mehr anwendbar ist
Wenn wir aber nur Umformungsregeln haben, wie modellieren wir dann Input und Output und bleiben dem Lambda-Kalkül treu?
Anders gefragt, wie bleibt eine funktionale Sprache mit I/O pur?
Verschiedene Lösungen
Prozeduren kümmern sich um Input und Output und "füttern" einen funktionelen Kern
Beschreibung des Effektes mit puren Funktionen welche dann mit einem Interpreter ausgeführt werden (Stichwort: Monaden)
Seiteneffekte am Rand der Applikation und wohldefiniert
Ohne Angst an die Materie herangehen und Verständnisfehler akzeptieren