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Die täglichen Bibelverse aus den Herrnhuter Losungen bieten vielen Menschen Halt und Trost. Manchmal spricht so ein Bibelwort direkt in mein Leben hinein. Manchmal hat es mir auch wenig zu sagen. Aber vielleicht ist es dann für jemand anders genau die richtige Botschaft. Oft hilft es, so einen Satz im Zusammenhang wahrzunehmen, um die Aussage besser verstehen zu können.
Über dem heutigen Tag steht ein Satz aus Psalm 10, Vers 17: „Das Verlangen der Elenden hörst du, HERR: du machst ihr Herz gewiss.“ Eine großartige Zusage! Der lebendige Gott, der Schöpfer und Erhalter des ganzen Universums, achtet auf den einzelnen Menschen und seine Not! Wie oft wird dieses Wort wohl schon Menschen getröstet haben, die von tiefer Not bedrängt oder von allen verlassen waren!
Viele Menschen erleben aber auch, dass Gott nicht so hilft, wie sie es erbeten haben. Erst recht nicht sofort. Schon die Bibel weiß, dass Gebete das Leid nicht einfach zum Verschwinden bringen. Hiob erlebt so schweres Unheil, dass er Gott bittere Vorwürfe macht. In einer Welt voller Elend wirft so eine Tageslosung Fragen auf: Ist es wirklich so einfach, dass Gott immer hilft? Warum leiden dann so viele Menschen, an Armut, an Krankheit, an Hunger und Gewalt in den Kriegsgebieten? Ein allzu munter zitierter Bibelvers kann dann oberflächlich erscheinen, als leerer Trost, der nur zusätzlich Schmerz verursacht.
In Psalm 10 kommt die Zusage keineswegs schnell und leichtfüßig daher. Ihr gehen vielmehr anhaltende und ergreifende Klagen voran. Der Beter ringt mit der Erfahrung, dass respektlose und gewalttätige Menschen die Oberhand haben. Sie sind sogar noch stolz auf ihre Rücksichtslosigkeit und stürzen aufrichtige Menschen ins Elend, die ihrem sozialen Gewissen folgen. Der Psalm fordert Gott inständig zum Handeln auf. Denn wenn das Recht und die Würde von Menschen mit Füßen getreten wird, verletzt das immer auch Gottes Ehre.
Im Alten Testament gibt es viele sogenannte Klagepsalmen, die solche Erfahrungen vor Gott bringen. Sie decken schonungslos die Tiefe des Leidens auf und damit oft auch die Schwere des Unrechts. Sie beschönigen nichts. Sie verschließen vor keinem Unheil die Augen. Meist finden sie erst ganz am Schluss zu der Hoffnung, dass Gott doch noch eingreift. Oder dass er wenigstens die nötige Kraft schenkt, den eigenen Überzeugungen treu zu bleiben.
Diese Psalmen laden dazu ein, sich ihren Worten anzuschließen und das eigene Leiden darin wiederzufinden. Gerade wenn man keine eigenen Worte findet. Sie nehmen uns mit auf einen Weg, auf dem die Klage ausgesprochen und vor Gott gebracht wird. Und sie eröffnen einen größeren Horizont: Die Möglichkeiten Gottes, die größer sind als all unser Vorstellungsvermögen. Was Gott dann wirklich tut, bleibt in der Regel offen. Aber eins ist den Psalmbetern ganz gewiss: Dass Gott da ist und dass seine Gegenwart den Unterschied macht. In diese Gewissheit wollen sie uns bis heute mitnehmen.
Vielleicht schlagen Sie nachher eine Bibel auf und lesen den Psalm 10 ganz von vorn. Wo finden Sie sich in den Klagen des Psalmbeters wieder? Wo spricht er Ihnen aus dem Herzen? Ich wünsche Ihnen, dass er Sie mit seiner Zuversicht ansteckt: „Das Verlangen der Elenden hörst du, HERR: du machst ihr Herz gewiss.“
Autor: Martin Leupold
Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden
By ERF - Der SinnsenderDie täglichen Bibelverse aus den Herrnhuter Losungen bieten vielen Menschen Halt und Trost. Manchmal spricht so ein Bibelwort direkt in mein Leben hinein. Manchmal hat es mir auch wenig zu sagen. Aber vielleicht ist es dann für jemand anders genau die richtige Botschaft. Oft hilft es, so einen Satz im Zusammenhang wahrzunehmen, um die Aussage besser verstehen zu können.
Über dem heutigen Tag steht ein Satz aus Psalm 10, Vers 17: „Das Verlangen der Elenden hörst du, HERR: du machst ihr Herz gewiss.“ Eine großartige Zusage! Der lebendige Gott, der Schöpfer und Erhalter des ganzen Universums, achtet auf den einzelnen Menschen und seine Not! Wie oft wird dieses Wort wohl schon Menschen getröstet haben, die von tiefer Not bedrängt oder von allen verlassen waren!
Viele Menschen erleben aber auch, dass Gott nicht so hilft, wie sie es erbeten haben. Erst recht nicht sofort. Schon die Bibel weiß, dass Gebete das Leid nicht einfach zum Verschwinden bringen. Hiob erlebt so schweres Unheil, dass er Gott bittere Vorwürfe macht. In einer Welt voller Elend wirft so eine Tageslosung Fragen auf: Ist es wirklich so einfach, dass Gott immer hilft? Warum leiden dann so viele Menschen, an Armut, an Krankheit, an Hunger und Gewalt in den Kriegsgebieten? Ein allzu munter zitierter Bibelvers kann dann oberflächlich erscheinen, als leerer Trost, der nur zusätzlich Schmerz verursacht.
In Psalm 10 kommt die Zusage keineswegs schnell und leichtfüßig daher. Ihr gehen vielmehr anhaltende und ergreifende Klagen voran. Der Beter ringt mit der Erfahrung, dass respektlose und gewalttätige Menschen die Oberhand haben. Sie sind sogar noch stolz auf ihre Rücksichtslosigkeit und stürzen aufrichtige Menschen ins Elend, die ihrem sozialen Gewissen folgen. Der Psalm fordert Gott inständig zum Handeln auf. Denn wenn das Recht und die Würde von Menschen mit Füßen getreten wird, verletzt das immer auch Gottes Ehre.
Im Alten Testament gibt es viele sogenannte Klagepsalmen, die solche Erfahrungen vor Gott bringen. Sie decken schonungslos die Tiefe des Leidens auf und damit oft auch die Schwere des Unrechts. Sie beschönigen nichts. Sie verschließen vor keinem Unheil die Augen. Meist finden sie erst ganz am Schluss zu der Hoffnung, dass Gott doch noch eingreift. Oder dass er wenigstens die nötige Kraft schenkt, den eigenen Überzeugungen treu zu bleiben.
Diese Psalmen laden dazu ein, sich ihren Worten anzuschließen und das eigene Leiden darin wiederzufinden. Gerade wenn man keine eigenen Worte findet. Sie nehmen uns mit auf einen Weg, auf dem die Klage ausgesprochen und vor Gott gebracht wird. Und sie eröffnen einen größeren Horizont: Die Möglichkeiten Gottes, die größer sind als all unser Vorstellungsvermögen. Was Gott dann wirklich tut, bleibt in der Regel offen. Aber eins ist den Psalmbetern ganz gewiss: Dass Gott da ist und dass seine Gegenwart den Unterschied macht. In diese Gewissheit wollen sie uns bis heute mitnehmen.
Vielleicht schlagen Sie nachher eine Bibel auf und lesen den Psalm 10 ganz von vorn. Wo finden Sie sich in den Klagen des Psalmbeters wieder? Wo spricht er Ihnen aus dem Herzen? Ich wünsche Ihnen, dass er Sie mit seiner Zuversicht ansteckt: „Das Verlangen der Elenden hörst du, HERR: du machst ihr Herz gewiss.“
Autor: Martin Leupold
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