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Nicht gesehen. Wieder richten sich die Blicke des Lehrers auf die Lauten. Er ist einfach zu still und wird übersehen, obwohl er sich gemeldet hat. Diese Erfahrung bleibt nicht die einzige. Immer wieder merkt er, wie andere es schaffen, sich vorzudrängen. Man sieht ihn in der Schlange an der Kasse nicht. Er fragt sich: „Bin ich unsichtbar für andere Menschen?“ Er strengt sich an. Mobilisiert seine Kraft und erlebt doch bei nächster Gelegenheit dasselbe. Wieder schaut der Lehrer über ihn hinweg.
Er hätte schon längst resigniert, wäre da nicht Gott, den er von Kind auf kennt. Bei ihm hat er sich noch nie gefragt, ob er für Gott unsichtbar ist. Ganz im Gegenteil. Er ist davon überzeugt: „Gott sieht mich.“ Tag für Tag erlebt er das. Auch wenn er in sich zusammensackt, weil er für manche Menschen nicht zu existieren scheint. Gott gibt ihm täglich Kraft, doch wieder in die Schule zu gehen. Sich zu melden, auch wenn er von manchen Lehrern nicht gesehen wird. Ohne Gott in der Schule oder im eigenen Zimmer – das kann er sich nicht vorstellen. Zum Herrn dieser Welt gehören, bei diesem Herrn angesehen sein, hilft ihm, dass er mit Gott über seine alltäglichen Probleme reden kann. Er spürt, das Reden mit Gott gibt ihm Kraft. Diese Kraftquelle sprudelt und begeistert ihn.
Mit dieser Erfahrung hebt er sich aus der Masse von Menschen heraus. Schon vor Tausenden Jahren fühlten Menschen sich von Gott nicht gesehen, obwohl sie mit Gott per Du waren. Sie hatten das Gefühl: Gott kennt sie nicht mehr, übersieht sie geflissentlich, wenn sie sich bei ihm melden. Israel und Gott – das war einmal in ihrer Heimat, aber nicht in Babylon, wo sie festhängen. Ihr Recht, als Gottes geliebtes Volk, es gut mit Gott zu können, scheint nicht mehr für sie zu gelten. Sie leben unter Menschen, für die sie keine Bedeutung haben. Man schaut auf sie herab. Und sie – die Israeliten - sie fühlen sich abgeschnitten von ihren Lebensgewohnheiten. Ja, von Gott selbst.
Was sollen sie nur tun, um auf sich aufmerksam zu machen? Sie haben Lieder gedichtet, in denen sie ihren Kummer beschreiben. Fast täglich erklingt ihr Trauerlied. Gefühlt wird die Kluft zwischen Gott und den neuen Machthabern und deren Göttern immer größer.
Und dann kommt der Prophet Jesaja und ermutigt sie, eine andere Tonart anzustimmen. Ein neues Lied zu singen. Denn: Gott ist und bleibt größer und einflussreicher als die Herrscher und Götter, die sie klein halten. Gott kann und will ihre Lebensgeister aufwecken. Ihnen Kraft verleihen. Ihre Kraft verbraucht sich. Auch ihre Lebenskraft nimmt mit zunehmendem Alter ab. Doch Gott steuert mit seiner himmlischen Kraft dagegen. So heißt es im Buch Jesaja, Kapitel 40, Vers 29 von Gott: „Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden.“
Gott hat den Israeliten ihr Vertrauen auf ihre eigene Kraft vergeben. Gott wendet das Blatt. Für die Israeliten bricht eine neue Zeit an. Sie stimmen kein Klagelied mehr an, sondern singen von dem Gott, der eine unerschöpfliche Kraftquelle für sie ist. Er hat schon einen Weg im Blick, den sie beschreiten werden. Ziel des Weges ist ihre ehemalige Heimat - Israel.
Gott ist mehr als 2000 Jahre später auch nicht erschöpft. Im Gegenteil, durch seinen Heiligen Geist gibt er jedem Menschen, der ihm vertraut, täglich neue Kraft, wie dem Schüler, der übersehen wird.
Autor: Pastorin Elke Drossmann
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Nicht gesehen. Wieder richten sich die Blicke des Lehrers auf die Lauten. Er ist einfach zu still und wird übersehen, obwohl er sich gemeldet hat. Diese Erfahrung bleibt nicht die einzige. Immer wieder merkt er, wie andere es schaffen, sich vorzudrängen. Man sieht ihn in der Schlange an der Kasse nicht. Er fragt sich: „Bin ich unsichtbar für andere Menschen?“ Er strengt sich an. Mobilisiert seine Kraft und erlebt doch bei nächster Gelegenheit dasselbe. Wieder schaut der Lehrer über ihn hinweg.
Er hätte schon längst resigniert, wäre da nicht Gott, den er von Kind auf kennt. Bei ihm hat er sich noch nie gefragt, ob er für Gott unsichtbar ist. Ganz im Gegenteil. Er ist davon überzeugt: „Gott sieht mich.“ Tag für Tag erlebt er das. Auch wenn er in sich zusammensackt, weil er für manche Menschen nicht zu existieren scheint. Gott gibt ihm täglich Kraft, doch wieder in die Schule zu gehen. Sich zu melden, auch wenn er von manchen Lehrern nicht gesehen wird. Ohne Gott in der Schule oder im eigenen Zimmer – das kann er sich nicht vorstellen. Zum Herrn dieser Welt gehören, bei diesem Herrn angesehen sein, hilft ihm, dass er mit Gott über seine alltäglichen Probleme reden kann. Er spürt, das Reden mit Gott gibt ihm Kraft. Diese Kraftquelle sprudelt und begeistert ihn.
Mit dieser Erfahrung hebt er sich aus der Masse von Menschen heraus. Schon vor Tausenden Jahren fühlten Menschen sich von Gott nicht gesehen, obwohl sie mit Gott per Du waren. Sie hatten das Gefühl: Gott kennt sie nicht mehr, übersieht sie geflissentlich, wenn sie sich bei ihm melden. Israel und Gott – das war einmal in ihrer Heimat, aber nicht in Babylon, wo sie festhängen. Ihr Recht, als Gottes geliebtes Volk, es gut mit Gott zu können, scheint nicht mehr für sie zu gelten. Sie leben unter Menschen, für die sie keine Bedeutung haben. Man schaut auf sie herab. Und sie – die Israeliten - sie fühlen sich abgeschnitten von ihren Lebensgewohnheiten. Ja, von Gott selbst.
Was sollen sie nur tun, um auf sich aufmerksam zu machen? Sie haben Lieder gedichtet, in denen sie ihren Kummer beschreiben. Fast täglich erklingt ihr Trauerlied. Gefühlt wird die Kluft zwischen Gott und den neuen Machthabern und deren Göttern immer größer.
Und dann kommt der Prophet Jesaja und ermutigt sie, eine andere Tonart anzustimmen. Ein neues Lied zu singen. Denn: Gott ist und bleibt größer und einflussreicher als die Herrscher und Götter, die sie klein halten. Gott kann und will ihre Lebensgeister aufwecken. Ihnen Kraft verleihen. Ihre Kraft verbraucht sich. Auch ihre Lebenskraft nimmt mit zunehmendem Alter ab. Doch Gott steuert mit seiner himmlischen Kraft dagegen. So heißt es im Buch Jesaja, Kapitel 40, Vers 29 von Gott: „Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden.“
Gott hat den Israeliten ihr Vertrauen auf ihre eigene Kraft vergeben. Gott wendet das Blatt. Für die Israeliten bricht eine neue Zeit an. Sie stimmen kein Klagelied mehr an, sondern singen von dem Gott, der eine unerschöpfliche Kraftquelle für sie ist. Er hat schon einen Weg im Blick, den sie beschreiten werden. Ziel des Weges ist ihre ehemalige Heimat - Israel.
Gott ist mehr als 2000 Jahre später auch nicht erschöpft. Im Gegenteil, durch seinen Heiligen Geist gibt er jedem Menschen, der ihm vertraut, täglich neue Kraft, wie dem Schüler, der übersehen wird.
Autor: Pastorin Elke Drossmann
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