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Lernen und Motivation
Herzlich Willkommen zu einer neuen Podcastfolge von Klinisch Relevant.
Heute spricht unser Spezialist aus dem Bereich der Ergotherapie, Andre Eckerkunst, über das spannende Thema Lernen und Motivation. Therapeuten, Lehrer und Eltern kennen das Problem: das Kind oder der Patient sind nicht motiviert Hausaufgaben bzw. Therapiepläne umzusetzen und kommen nicht voran. Andre erklärt, wie Motivation entsteht, welche Faktoren auf sie einwirken und wie sie verstärkt werden kann.
Wofür setzen wir unsere Energie ein?
Was treibt uns an und wie können Therapeuten das nutzen?
Extrinsische Motivation: Kommt von außen. Man tut Dinge, die einem nicht unbedingt Spaß machen, die aber wegen extrinsischer Motivation (z.B. der Wunsch nach Belohnung, Anerkennung, Vermeidung von Konsequenzen) durchgeführt werden.
Intrinsische Motivation: Die Tätigkeit wird um ihrer selbst willen durchgeführt, weil sie Spaß macht, man Lust darauf hat und sie für richtig hält.
Situative Ebene
Kontextuelle Ebene
Persönlichkeitseigenschaften: Intern, extern oder keinen Antrieb wahrnehmend
Bedingungen für Flow-Erleben:
Flow-Erleben wird gestört durch:
Flow-Erleben wird gefördert durch:
Motivationale Kompetenzen:
Häufig liegt eine Kombination von extrinsischer/intrinsischer Motivation vor.
Edward Lee Thorndike (US-amerikanischer Psychologe) leistete wichtige Vorarbeit zum Thema operante Konditionierung. Es wird angenommen, dass operantes konditionieren zu Assoziationen zwischen Reiz, Reaktion und Konsequenz führt.
Verstärkerpläne
Was ist der Unterschied zwischen Bestechung und Verstärkung?
Bestechung: Im Supermarkt weint und schreit das Kind. Das Elternteil sagt: Wenn du jetzt still bist, bekommst du ein Überraschungsei.
Das Kind lernt, dass es durch das negative Verhalten am Ende ein Überraschungsei bekommen kann. Dadurch verstärkt man die Verhaltensweise sogar.
Anders ist es bei Punkteplänen. Hier wird von vornherein geklärt, welches Verhalten erwünscht ist. Positive Verhaltensweisen werden entsprechend belohnt.
Häufig liegt der Wunsch vor, dass das Kind all diese positiven Verhaltensweisen aus einer intrinsischen Motivation heraus aufzeigt. Allerdings muss man sich als erwachsener Mensch fragen, wie es im eigenen Leben aussieht. In vielen Verhaltensweisen, die man selbst an den Tag legt, liegt eine extrinsische Komponente vor. Selbst wenn man beispielsweise ehrenamtlich arbeitet, wird einem z.B. Anerkennung zu Teil oder man sieht lachende Gesichter um einen herum. Dies wirkt als ein extrinsischer Reiz. Natürlich liegt auch aufgrund unserer Werte und persönlichen Einstellung eine intrinsische Komponente vor, die uns motiviert. Dies kann man aber bei Kindern, die ihre eigenen Erfahrungen noch nicht gemacht haben, nicht erwarten.
Verschiedene Punktepläne:
Wichtig ist es auch, dass Eltern und Therapeuten lernen, dass vermeintliche Selbstverständlichkeiten eben nicht für jeden selbstverständlich sind. Wenn man das verinnerlicht hat, kann man sich auch über kleine Erfolge freuen und dies authentisch dem Kind bzw. dem Patienten vermitteln.
Beispiel Verstärkerenzugssystem: Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten (THOP) (von Döpfner, Schirmer, Frölich)
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Lernen und Motivation
Herzlich Willkommen zu einer neuen Podcastfolge von Klinisch Relevant.
Heute spricht unser Spezialist aus dem Bereich der Ergotherapie, Andre Eckerkunst, über das spannende Thema Lernen und Motivation. Therapeuten, Lehrer und Eltern kennen das Problem: das Kind oder der Patient sind nicht motiviert Hausaufgaben bzw. Therapiepläne umzusetzen und kommen nicht voran. Andre erklärt, wie Motivation entsteht, welche Faktoren auf sie einwirken und wie sie verstärkt werden kann.
Wofür setzen wir unsere Energie ein?
Was treibt uns an und wie können Therapeuten das nutzen?
Extrinsische Motivation: Kommt von außen. Man tut Dinge, die einem nicht unbedingt Spaß machen, die aber wegen extrinsischer Motivation (z.B. der Wunsch nach Belohnung, Anerkennung, Vermeidung von Konsequenzen) durchgeführt werden.
Intrinsische Motivation: Die Tätigkeit wird um ihrer selbst willen durchgeführt, weil sie Spaß macht, man Lust darauf hat und sie für richtig hält.
Situative Ebene
Kontextuelle Ebene
Persönlichkeitseigenschaften: Intern, extern oder keinen Antrieb wahrnehmend
Bedingungen für Flow-Erleben:
Flow-Erleben wird gestört durch:
Flow-Erleben wird gefördert durch:
Motivationale Kompetenzen:
Häufig liegt eine Kombination von extrinsischer/intrinsischer Motivation vor.
Edward Lee Thorndike (US-amerikanischer Psychologe) leistete wichtige Vorarbeit zum Thema operante Konditionierung. Es wird angenommen, dass operantes konditionieren zu Assoziationen zwischen Reiz, Reaktion und Konsequenz führt.
Verstärkerpläne
Was ist der Unterschied zwischen Bestechung und Verstärkung?
Bestechung: Im Supermarkt weint und schreit das Kind. Das Elternteil sagt: Wenn du jetzt still bist, bekommst du ein Überraschungsei.
Das Kind lernt, dass es durch das negative Verhalten am Ende ein Überraschungsei bekommen kann. Dadurch verstärkt man die Verhaltensweise sogar.
Anders ist es bei Punkteplänen. Hier wird von vornherein geklärt, welches Verhalten erwünscht ist. Positive Verhaltensweisen werden entsprechend belohnt.
Häufig liegt der Wunsch vor, dass das Kind all diese positiven Verhaltensweisen aus einer intrinsischen Motivation heraus aufzeigt. Allerdings muss man sich als erwachsener Mensch fragen, wie es im eigenen Leben aussieht. In vielen Verhaltensweisen, die man selbst an den Tag legt, liegt eine extrinsische Komponente vor. Selbst wenn man beispielsweise ehrenamtlich arbeitet, wird einem z.B. Anerkennung zu Teil oder man sieht lachende Gesichter um einen herum. Dies wirkt als ein extrinsischer Reiz. Natürlich liegt auch aufgrund unserer Werte und persönlichen Einstellung eine intrinsische Komponente vor, die uns motiviert. Dies kann man aber bei Kindern, die ihre eigenen Erfahrungen noch nicht gemacht haben, nicht erwarten.
Verschiedene Punktepläne:
Wichtig ist es auch, dass Eltern und Therapeuten lernen, dass vermeintliche Selbstverständlichkeiten eben nicht für jeden selbstverständlich sind. Wenn man das verinnerlicht hat, kann man sich auch über kleine Erfolge freuen und dies authentisch dem Kind bzw. dem Patienten vermitteln.
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