In den letzten Jahren hat der Kanton Tessin sein Fahrradnetz und den öffentlichen Verkehr stark ausgebaut. Mit der Eröffnung des Ceneri-Basis-Tunnels fand eine veritable ÖV-Revolution statt. Die Bilanz zeigt jedoch: Es sind vor allem die Grenzgänger und Grenzgängerinnen, die das neue Angebot nützen.
Zwanzig Prozent mehr Passagiere als vor dem Ausbau sind derzeit mit der Tessiner-S-Bahn unterwegs. Grosses Potential sieht der kantonale Verkehrsdirektor, Mirco Moser, in seinem Kanton vor allem noch bei den Bussen. Auch das Tessiner Busnetz wurde passend zur Ceneri-Eröffnung stark ausgebaut.
Die Nachfrage bei der Tessiner Kundschaft ist derzeit aber nicht gross. Sie bevorzugt das Auto. Kein Wunder, lange Zeit wurde im Tessin der Individualverkehr vorangetrieben. Bestehende Tram- und Elektrobuslinien wurden eingestellt.
«Heute müssen wir quasi einen Rückschritt machen in die Vergangenheit,» sagt Mirco Moser. Er bedauert, dass die jeweilige Verkehrsplanung so langwierig ist. Häufig werde sie den aktuellen Bedürfnissen nicht gerecht. Aktuell prüft der Kanton Tessin die Möglichkeit einer Seilbahnverbindung zwischen der Leventina und dem oberen Maggia Tal.