Nicht die Hoffnung verlieren!
Haben Sie vielleicht die Einsetzung des amerikanischen Präsidenten angeschaut, in Ausschnitten, oder in den Nachrichten oder Brennpunkten? Es galt mal als das Hochamt der amerikanischen Demokratie. Dieser Einzug, die Wechsel von Musik, Texten und bedeutungsvollen Symbolen, der Eid mit der Hand auf der Bibel und die Hymne. Über all das Drumherum diesmal kann man hinwegsehen, aber die Rede des neuen Präsidenten kann nur Entsetzen ausgelöst haben. Ich habe mal geschaut, wie das vor 4 Jahren war – nach der ersten Trump-Ära und am ersten Tag von Joe Biden. Amanda Gorman, eine junge Dichterin, war eingeladen zu diesem Akt einen Text zu lesen. Aber es war völlig anders als sonst: sie hat aus der Not kommend im Angesicht der letzten vier Jahre, ihrem Land neue Hoffnung gegeben. Wenn Sie können, lesen Sie mal in Ruhe den ganzen Text. Ich lese Ihnen einige Zeilen daraus vor:"Wenn der Tag kommt, fragen wir uns, wo können wir Licht finden in diesem nicht enden wollenden Schatten? Wir durchwaten den Verlust, den wir mit uns tragen. Wir haben gelernt, dass Ruhe nicht immer Frieden bedeutet. In den Normen und Vorstellungen von dem, was richtig sei, ist Gerechtigkeit nicht immer zu finden. Doch in uns brach die Morgendämmerung an, bevor wir es merkten. Irgendwie haben wir es geschafft, irgendwie haben wir eine Nation erlebt, die nicht zerbrochen ist - sie ist nur noch nicht fertig." Und einen Abschnitt weiter sagt sie: "Wir schauen nicht auf das, was zwischen uns steht, wir schauen auf das, was vor uns steht. Wir schließen die Kluft, weil wir die Zukunft an die erste Stelle setzen und die Unterschiede hinter uns lassen. Wir strecken die Waffen, so können wir uns umarmen. Niemandem schaden und den Einklang mit allen - das möchten wir." Und mittendrin steht noch: "Die Bibel sagt, dass wir davon träumen dürfen, dass jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum sitzen wird und niemand mehr Angst und Schrecken verbreitet. Wenn wir es heute begreifen, dann wird dieser Sieg nicht in der Klinge liegen, sondern in den Brücken, die wir bauen. Das ist ein Versprechen, das wir einlösen müssen. Das ist der Hügel, den wir erklimmen." Soweit Amanda Gorman 2021. Und wieder hoffe ich und viele andere sehr, dass dieses Land und die Welt die nächsten vier Jahre übersteht und die Hoffnung nicht verliert.