Für die einen ist sie sakrosankt, für die anderen obsolet: Seit dem Ukraine-Krieg wird wieder verstärkt über die österreichische Neutralität diskutiert. Finnland ist im April der NATO beigetreten, Schweden will bald folgen. Damit sind in der EU außer Österreich nur noch drei Inseln keine NATO-Mitglieder: Irland, Zypern und Malta. Doch in Österreich gibt es keine ernsthaften Bestrebungen, die Neutralität zu überdenken. Zahlreiche Militärexpert/innen fordern zwar eine ergebnisoffene Debatte über die Sicherheitspolitik. Sie möchten auch, dass endlich klar ausgesprochen wird, dass die Neutralität durch den EU-Beitritt ohnehin weitgehend außer Kraft gesetzt wurde. Doch außer den NEOS halten alle Parteien an der Neutralität fest, wohl auch deshalb, weil die Mehrheit der Bevölkerung sie als identitätsstiftend empfindet. Mit der Anhebung der Verteidigungsbudgets soll Österreichs Wehrhaftigkeit verbessert werden. Doch ist die Neutralität nach wie vor die beste Option für unser Land?