
Sign up to save your podcasts
Or
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sie von manchen Politikern keine eindeutigen Antworten hören?
Das liegt daran, dass diese darin geschult werden, wie sie sich in Interviewsituationen verhalten sollen.
Ich habe einen bemerkenswerten Rat von einem Rhetoriktrainer mitbekommen. Der hat seinem Kunden allen Ernstes empfohlen, nicht die heikle Frage zu beantworten. Vielmehr sollte er über das sprechen, was ihm wichtig war.
Sie haben richtig gehört. Ein Politiker soll beispielsweise auf die Frage eines Journalisten lediglich oberflächlich mit einem oder vielleicht zwei Sätzen eingehen. Danach soll er das Gespräch auf das lenken, was er eigentlich vermitteln will. Mit anderen Worten: ausweichen, taktieren, vernebeln.
Wie anders klingt das, was Jesus in der Bergpredigt zu sagen hat. Er empfiehlt seinen Zuhörern schlichte und eindeutige Antworten. In Matthäus 5, Vers 37 sagt er: Eure Rede aber sei: Ja, ja: nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen.
Jesus spricht übers Schwören. Es geht also um Aussagen, bei denen der Wahrheitsgehalt von größter Wichtigkeit ist. Antworten, die notfalls beeidet werden müssen und bei denen Falschaussagen ernsthafte Konsequenzen haben können.
Damals hatte sich ein Verhalten eingebürgert, das problematisch gewesen war. Das ausweichende Schwören.
Weil ein Eid bei Gottes Namen verbindlich war, hat man ausweichende Floskeln gewählt, an die man sich nicht halten musste. Wer beim Himmel, der Erde, bei Jerusalem oder seinem eigenen Kopf geschworen hat, der musste sich nicht unbedingt an seinen Eid halten. Und um solche Schwüre noch ein wenig zu vernebeln, hat man den Wahrheitsgehalt einer Aussage mit Steigerungen bekräftigt. Also etwa so: Anstatt beim Tempel Gottes zu schwören, wurde beim Gold des Tempels geschworen.
Jesus schiebt dieser Praxis einen Riegel vor. Er sagt: Mein Ja soll genau das sein: ein Ja. Ebenso soll mein Nein nicht vielleicht oder möglicherweise bedeuten, sondern klipp und klar ein Nein sein.
Das sind klare und für die eine oder andere Situation vielleicht unangenehme Vorgaben. Denn Jesus fordert in der Bergpredigt, dass ich mich an der schlichten und ungeschminkten Wahrheit orientiere. Ich habe nicht die Wahl, ob ich die Wahrheit sage oder nicht. Mir bleibt nur, wie ich mit ihr umgehe. Und da gibt es zwei Möglichkeiten: Ich kann die Wahrheit kalt und hart sagen oder aber in Liebe aussprechen.
► Infos zum Matthäusevangelium
Autor: Wolf-Dieter Kretschmer
Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sie von manchen Politikern keine eindeutigen Antworten hören?
Das liegt daran, dass diese darin geschult werden, wie sie sich in Interviewsituationen verhalten sollen.
Ich habe einen bemerkenswerten Rat von einem Rhetoriktrainer mitbekommen. Der hat seinem Kunden allen Ernstes empfohlen, nicht die heikle Frage zu beantworten. Vielmehr sollte er über das sprechen, was ihm wichtig war.
Sie haben richtig gehört. Ein Politiker soll beispielsweise auf die Frage eines Journalisten lediglich oberflächlich mit einem oder vielleicht zwei Sätzen eingehen. Danach soll er das Gespräch auf das lenken, was er eigentlich vermitteln will. Mit anderen Worten: ausweichen, taktieren, vernebeln.
Wie anders klingt das, was Jesus in der Bergpredigt zu sagen hat. Er empfiehlt seinen Zuhörern schlichte und eindeutige Antworten. In Matthäus 5, Vers 37 sagt er: Eure Rede aber sei: Ja, ja: nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen.
Jesus spricht übers Schwören. Es geht also um Aussagen, bei denen der Wahrheitsgehalt von größter Wichtigkeit ist. Antworten, die notfalls beeidet werden müssen und bei denen Falschaussagen ernsthafte Konsequenzen haben können.
Damals hatte sich ein Verhalten eingebürgert, das problematisch gewesen war. Das ausweichende Schwören.
Weil ein Eid bei Gottes Namen verbindlich war, hat man ausweichende Floskeln gewählt, an die man sich nicht halten musste. Wer beim Himmel, der Erde, bei Jerusalem oder seinem eigenen Kopf geschworen hat, der musste sich nicht unbedingt an seinen Eid halten. Und um solche Schwüre noch ein wenig zu vernebeln, hat man den Wahrheitsgehalt einer Aussage mit Steigerungen bekräftigt. Also etwa so: Anstatt beim Tempel Gottes zu schwören, wurde beim Gold des Tempels geschworen.
Jesus schiebt dieser Praxis einen Riegel vor. Er sagt: Mein Ja soll genau das sein: ein Ja. Ebenso soll mein Nein nicht vielleicht oder möglicherweise bedeuten, sondern klipp und klar ein Nein sein.
Das sind klare und für die eine oder andere Situation vielleicht unangenehme Vorgaben. Denn Jesus fordert in der Bergpredigt, dass ich mich an der schlichten und ungeschminkten Wahrheit orientiere. Ich habe nicht die Wahl, ob ich die Wahrheit sage oder nicht. Mir bleibt nur, wie ich mit ihr umgehe. Und da gibt es zwei Möglichkeiten: Ich kann die Wahrheit kalt und hart sagen oder aber in Liebe aussprechen.
► Infos zum Matthäusevangelium
Autor: Wolf-Dieter Kretschmer
Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden
35 Listeners
1 Listeners
12 Listeners
122 Listeners
46 Listeners
69 Listeners
86 Listeners
37 Listeners
1 Listeners
43 Listeners
297 Listeners
2 Listeners
22 Listeners
19 Listeners
22 Listeners