Keine Lust auf Äpfel? Wir haben ein paar ausgefallene Obstarten für deinen Garten
Ausgefallenes Obst, das (fast) von selbst wächst
Eine direkte Nachricht könnt Ihr gern senden an [email protected]
Mehr Infos zum naturgemäßen Gärtnern gibt es unter www.neudorff.de
Erdbeeren, Äpfel, Johannisbeeren … kenn ich alles. Wenn ich was pflanze, will ich was Besonderes!
Dann bist du heute genau richtig. Wir stellen Obstarten vor, die du nicht an jeder Ecke findest, aber trotzdem superleicht im Garten wachsen.
Also kein Tropenhaus und kein grüner Daumen nötig?
Ganz genau. Die Pflanzen sind robust, winterhart – und das Beste: Du kannst sie naschen, ohne dass du gleich Marmelade einkochen musst.
Klingt gut! Dann her mit den Geheimtipps.
Maibeere (Lonicera caerulea var. kamtschatica)Blaue Beeren wie längliche Heidelbeeren.Geschmack: wie Heidelbeere mit leichter Zitrusnote.Blüht schon im März, gut für Bienen.Ernte schon im Mai (vor Erdbeeren und allem anderen).Sehr frosthart, trockenheitstolerant, wird nicht hoch – ideal für kleine Gärten.Zwei Sorten pflanzen für gute Bestäubung und mehr Ernte.Standort: sonnig bis halbschattig.Anspruchslos bzgl. Boden (gerne humos) – wächst sogar in der Nähe von Hecken.Pflanzabstand ca. 1,5 Meter, buschiger Wuchs.Das Schöne: brauchen kaum Pflege, fast so anspruchslos wie Giersch ;-)Nach der Ernte auslichten, vor dem Austrieb Kompost ausbringen. Weil die Früchte weich und empfindlich sind, gibt’s die kaum im Supermarkt. Selbst anbauen lohnt sich also richtig.Fun Fact: Der Saft färbt Joghurt herrlich purpurrot. Hört sich an, als ob man gut ein Frühstücksdate mit der Maibeere haben könnte. Was noch?
Japanische Weinbeere (Rubus phoenicolasius)Sieht aus wie orangerote Himbeere mit Glitzerfell.Blüte Mai/Juni (sehr bienenfreundlich), Ernte ab Juli bis September.Früchte süß, aromatisch, direkt essbar.Braucht ein Spalier oder einen Zaun.Ruten bilden im ersten Jahr nur Blätter, im zweiten Jahr Blüten und Früchte.Triebe, die gefruchtet haben, sterben ab -> nach der Ernte alte Ruten rausschneiden, fertig.Boden muss feucht bleiben -> Stroh oder Mulch ausbreiten.Man muss ein bisschen aufpassen – sie wächst gerne wild drauflos. Da merkt man die Verwandschaft zur Brombeere. Aber mit einem Spalier oder Zaun hat man sie gut im Griff. Und der Anblick! Die roten, klebrigen Triebe mit den Drüsenhaaren glitzern im Sonnenlicht – fast wie mit Zauberpulver bestreut..Ich seh’s quasi vor mir. Kennst du noch ein malerisches, ausgefallenes Obst?
Felsenbirne (Amelanchier spp.)„Mehrjahreszeitengehölz“: Blüte im Frühling, Beeren im Sommer, Herbstlaub, hübscher, schirmförmiger Wuchs; auch schön für Vorgarten oder Kübel.Geschmack: süß, leicht mandelig – wie Rosinen frisch vom Strauch.Kein Schnitt nötig, sehr robust.Fruchtsorten: ‘Prince William’ (Amelanchier canadensis) oder ‘Smokey’ (Amelanchier alnifolia).Vögel lieben sie ebenfalls – wer selbst ernten will, sollte schnell sein oder ein Netz nutzen.Ich hab gelesen, dass die Felsenbirne auch heiße Sommer gut wegsteckt. Klingt nach der perfekten Pflanze für Klimawandel-Gärten.
Absolut. Ausprobieren lohnt sich auf jeden Fall.Taybeere (Rubus fruticosus x idaeus)Kreuzung aus Himbeere und Brombeere.Blüht im Mai/Juni und fruchtet ab Juli bis in den Herbst.Große, dunkle Früchte mit sattem Aroma – perfekt für Kuchen oder direkt vom Strauch.Trägt zuverlässig, aber braucht Platz, ein stabiles Spalier und genügend FeuchtigkeitSchnitt:Im Frühjahr abgeerntete Ruten bodennah entfernen.Im Sommer Seitentriebe neuer Triebe auf zwei Augen einkürzen.Fruchtet im nächsten Jahr (an einjährigen Trieben).Standort sonnig, Boden nahrhaft –gern mit etwas Kompost oder NeudoHum BeerenobstErde starten.Die Taybeere ist ein echter Kraftprotz – aber sie braucht ein bisschen Raum. Wer ihr Platz gibt, wird mit richtig dicken Früchten belohnt. Und sie ist weniger kratzbürstig als viele Brombeeren.Verletzungsfrei ernten – wenn das nichts ist!
Wenn dir das wichtig ist, magst du bestimmt auch meinen letzten Tipp:Mispel (Mespilus germanica) Die Mispel ist die schrullige Tante unter den Obstgehölzen – ungewöhnlich, aber mit echtem Charakter. Eine wahre Delikatesse.Früchte sehen schräg aus, schmecken nach Frost wie Apfelmus mit Karamellnote.Trägt regelmäßig, kaum Schädlinge oder Pflegebedarf.Kein Schnitt, kein Stress – einfach wachsen lassen.Ideal für naturnahe Gärten (Bienennahrung) und als Solitärbaum.Windgeschützter Standort wäre gut.Früchte muss man nach der Ernte nachreifen lassen, bis sie weich werden. Erst nach dem Frost schmecken sie gut.Fachbegriff: Bletten = warten bis matschig, dann lecker.Bleiben die wirklich so lange am Baum?
Idealerweise ja.Wenn sie zu reif werden und drohen abzufallen: pflücken und über Nacht in den Gefrierschrank legen. Aber besser möglichst lange hängen lassen.Dann lass uns noch über das Pflanzen reden. Wann ist die beste Pflanzzeit?
Herbst oder Frühjahr.Wurzelnackte Pflanzen (das sind die, die fast tot aussehen) nur in der laublosen Zeit pflanzen, also Herbst bis Frühling. Topfware geht das ganze Jahr über, solange der Boden frostfrei ist.Vor dem Pflanzen den Topfballen gut wässern und wurzelnackte Pflanzen über Nacht in einen Eimer Wasser stellen.Was kommt ins Pflanzloch?
NeudoHum BeerenobstErde (locker und humusreich, Bio-Erde ohne Torf).Für einen guten Start: organischen Azet Beeren& ObstDünger mit Langzeitwirkung dazugeben.Gießrand formen und ordentlich wässern nicht vergessen.Hast du noch mehr Gärtnerwissen, das zu einer ordentlichen Ernte führt?
Wer mulcht, spart sich einiges an Gießarbeit.Zur Fruchtbildung brauchen alle Beerensträucher gute Wasserversorgung.Jährlich im Frühjahr nachdüngen mit Azet Beeren- und ObstDünger.Also wenn man damit nicht Lust aufs Pflanzen kriegt, weiß ich auch nicht!
Probier's aus. Es muss ja nicht gleich ein ganzer Obstgarten sein. Eine Maibeere am Zaun, eine Felsenbirne im Vorgarten oder eine Taybeere am Carport reicht für den Anfang.Robuste Raritäten lohnen sichFachgerecht pflanzen und organisch düngen – dann wächst es quasi von alleinFrüchte mit Netzen vor diebischen Vögeln schützen