12.000 Menschen, davon zwei Könige und viel Glanz, Gold und Gloria: Im Juni 1520 findet auf einem windigen Feld in Frankreich das wohl prächtigste Ritterturnier des Spätmittelalters statt.
In diesem Zeitzeichen erzählt Ralph Erdenberger:
- warum Heinrich VIII. und Franz I. auf einem Feld bei Calais keine Schwerter ziehen, sondern Prunkzelte auffahren lassen,
- wie tausend Liter Bier und springende Weinfontänen ein diplomatisches Signal setzen sollen,
- und wer beim heimlichen Ringkampf die königliche Würde verliert.
Zwei junge Könige treffen sich bei Calais auf dem "Feld des Goldenen Tuchs" - einem Ort, der glänzt wie Bernstein in der Sonne. 12.000 Menschen sind dabei, als England und Frankreich sich nicht bekriegen, sondern gegenseitig beeindrucken wollen: mit goldbestickten Zelten, Maskenbällen und einem Bankett der Superlative.
Heinrich VIII. und Franz I. zeigen ihren Reichtum – und wer mehr davon hat. Es ist ein Wettstreit mit politischer Botschaft: Frieden durch Machtdemonstration. Das Bündnis währt nicht lange. Und doch: Für zwei Wochen herrscht ein höfischer Ausnahmezustand – wie eine Prunk-Olympiade des Mittelalters.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Prof. Glenn Richardson, Frühe Geschichte der Neuzeit, St Mary's University, London
- Glenn Richardson: The Contending Kingdoms: France and England 1420–1700, Aldershot 2008.
- Glenn Richardson: Renaissance Monarchy: The Reigns of Henry VIII, Francis I and Charles V, London 2002.
Weiterführende Links:- Zeitzeichen - Franz I., König von Frankreich (Geburtstag 12.09.1494)
- Zeitzeichen - Kaiser Karl V. (Todestag 21.09.1558)
- Planet Wissen - Mittelalter: Ritter
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Ralph Erdenberger
Redaktion: David Rother