Seit 36 Jahren sitzt Paul Rechsteiner im nationalen Parlament und setzt sich für faire Löhne und sichere Renten ein. Nun tritt der 70-jährige Ständerat und langjährige Präsident des Gewerkschaftsbundes ab. Im «Tagesgespräch» blickt der St. Galler SP-Politiker auf seine lange Karriere zurück.
Es ist eine aussergewöhnliche Laufbahn, jene von Paul Rechsteiner: Er wurde in den 50er-Jahren als Arbeiterkind in St. Gallen geboren, wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, wurde geprägt von der 68er-Bewegung und schaffte dann erst den Sprung in den Nationalrat, später sogar in den Ständerat – eine besondere Leistung für einen Linken in einem konservativen, katholisch geprägten Kanton.
Im Parlament engagierte sich der Anwalt von Anfang an für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für jene von Minderheiten und generell für die Menschenrechte. Daneben machte er Karriere als Gewerkschafter: So leitete er 20 Jahre lang als Präsident den Schweizerischen Gewerkschaftsbund.
Doch nun ist Schluss: Ende Woche tritt der amtsälteste Parlamentarier aus dem Ständerat zurück. Welche Bilanz zieht der Mann mit dem unverkennbaren Schnauz nach 36 Jahren nationaler Politik? Was hat er politisch erreicht, was nicht? Und worauf freut sich der 70-Jährige am meisten, wenn er wieder mehr Zeit für sich hat? Er ist jetzt Gast von Rafael von Matt im «Tagesgespräch».