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Guten Morgen (?), liebe Leute! Heute müssen wir über ein riesengroßes Missverständnis sprechen: über Prävention, oder besser: über das, was aus ihr geworden ist. 😷 Dafür haben wir einen Dritten im Bunde, den wunderbaren Thomas Maibaum aus Rostock, der nicht nur interessante Literatur (s.u.) im Gepäck hat, sondern noch klügere Gedanken.
Spoiler 1: Mit dieser Episode, so fürchten wir, werden wir uns nur wenige Freunde machen und womöglich sogar Schelte bekommen. Wir nehmen sie in Kauf, wenn man sich im Gegenzug mit unseren Gedanken beschäftigt.
Spoiler 2: Dieser Text hier wird etwas deftig. Er ist von einem von uns geschrieben. Das Gespräch, das es natürlich auch als Transkript gibt, ist wesentlich differenzierter.
Spoiler 3: Prävention, so wie wir sie heute betreiben, ist was ziemlich Dusseliges. Sie macht Menschen (teils unnötig) krank. Sie verstopft das Gesundheitssystem. Sie kostet Unmengen an Kohle. Sie ist zu einer Industrie geworden, die mit Angst viel Mammon verdient. Und am Ende lebt dadurch niemand länger oder gesünder, sondern haben wir vor allem mehr Morbidität und Leid produziert. Einfach: Wir behandeln die Falschen, wir machen aus Gesunden Kranke.
Spoiler 4: Im Gesundheitssystem hat sich ein übles Dogma breitgemacht, dass Selbiges einfach nur präventiver ausgerichtet sein müsste, um später Leid (und Kosten) zu sparen. Die Idee ist gar nicht doof. Nur bis heute ist ihr kein Beweis gefolgt. Stattdessen sind aus ihr Milliarden Euro teure Screenings ohne Lebenszeitgewinn geworden, Lifestyle-Debatten oder Longevity-Trends, die vor allem zu einem führen: zur Medikalisierung einer ganzen Gesellschaft.
Spoiler 5: Dabei ist Prävention ziemlich cool, wenn man sie so versteht, dass sie die Verhältnisse ändert, damit die Menschen in ihnen gesünder leben können. Das sind nicht nur mehr Fahrradwege oder Zucker- oder Fettsteuern (was alles auch Verhalten ändert), sondern vor allem der Abbau von Ungleichheit (einem krankmachenden Verhältnis).
Bevor wir in medias res gehen hat Thomas Maibaum für alle einen Hör- und einen Lektüretipp. Der Hörtipp hat direkt etwas mit einem Teil unseres Gesprächs zu tun, nämlich TNT: https://www.youtube.com/watch?v=44XYEeD1A1U
Der Lektürtipp ist ein uraltes Buch von John Berger: A Fortunate Man – The Story of a Country Doctor. Das war Ende der 1960er-Jahre bei Canongate erschienen, ist aber antiquarisch noch gut bei ZVAB oder Medimops erhältlich.
Plus für alle hier: die Zusammenfassung unseres Gesprächs und natürlich die Literatur: www.evidenzupdate.de/p/pravention-auer-kontrolle-warum-wir
Das Plus für alle Unterstützer zu dieser Episode: www.evidenzupdate.de/p/transkript-zur-episode-pravention
Schreibt uns: [email protected]
By Martin Scherer, Denis NößlerGuten Morgen (?), liebe Leute! Heute müssen wir über ein riesengroßes Missverständnis sprechen: über Prävention, oder besser: über das, was aus ihr geworden ist. 😷 Dafür haben wir einen Dritten im Bunde, den wunderbaren Thomas Maibaum aus Rostock, der nicht nur interessante Literatur (s.u.) im Gepäck hat, sondern noch klügere Gedanken.
Spoiler 1: Mit dieser Episode, so fürchten wir, werden wir uns nur wenige Freunde machen und womöglich sogar Schelte bekommen. Wir nehmen sie in Kauf, wenn man sich im Gegenzug mit unseren Gedanken beschäftigt.
Spoiler 2: Dieser Text hier wird etwas deftig. Er ist von einem von uns geschrieben. Das Gespräch, das es natürlich auch als Transkript gibt, ist wesentlich differenzierter.
Spoiler 3: Prävention, so wie wir sie heute betreiben, ist was ziemlich Dusseliges. Sie macht Menschen (teils unnötig) krank. Sie verstopft das Gesundheitssystem. Sie kostet Unmengen an Kohle. Sie ist zu einer Industrie geworden, die mit Angst viel Mammon verdient. Und am Ende lebt dadurch niemand länger oder gesünder, sondern haben wir vor allem mehr Morbidität und Leid produziert. Einfach: Wir behandeln die Falschen, wir machen aus Gesunden Kranke.
Spoiler 4: Im Gesundheitssystem hat sich ein übles Dogma breitgemacht, dass Selbiges einfach nur präventiver ausgerichtet sein müsste, um später Leid (und Kosten) zu sparen. Die Idee ist gar nicht doof. Nur bis heute ist ihr kein Beweis gefolgt. Stattdessen sind aus ihr Milliarden Euro teure Screenings ohne Lebenszeitgewinn geworden, Lifestyle-Debatten oder Longevity-Trends, die vor allem zu einem führen: zur Medikalisierung einer ganzen Gesellschaft.
Spoiler 5: Dabei ist Prävention ziemlich cool, wenn man sie so versteht, dass sie die Verhältnisse ändert, damit die Menschen in ihnen gesünder leben können. Das sind nicht nur mehr Fahrradwege oder Zucker- oder Fettsteuern (was alles auch Verhalten ändert), sondern vor allem der Abbau von Ungleichheit (einem krankmachenden Verhältnis).
Bevor wir in medias res gehen hat Thomas Maibaum für alle einen Hör- und einen Lektüretipp. Der Hörtipp hat direkt etwas mit einem Teil unseres Gesprächs zu tun, nämlich TNT: https://www.youtube.com/watch?v=44XYEeD1A1U
Der Lektürtipp ist ein uraltes Buch von John Berger: A Fortunate Man – The Story of a Country Doctor. Das war Ende der 1960er-Jahre bei Canongate erschienen, ist aber antiquarisch noch gut bei ZVAB oder Medimops erhältlich.
Plus für alle hier: die Zusammenfassung unseres Gesprächs und natürlich die Literatur: www.evidenzupdate.de/p/pravention-auer-kontrolle-warum-wir
Das Plus für alle Unterstützer zu dieser Episode: www.evidenzupdate.de/p/transkript-zur-episode-pravention
Schreibt uns: [email protected]

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