1970 wurde in Österreich die Sexualerziehung im Schulunterricht verankert. Ziel war und ist es, Heranwachsenden - altersadäquat und das Elternhaus ergänzend - biologische und anatomische Grundlagen zu vermitteln und Themen rund um Liebe, Sex, Verhütung, aber auch Missbrauch oder Belästigung zu besprechen - und zwar an allen Schulen, die in staatlicher Verantwortung sind. Das gelingt aber auch nach mehr 50 Jahren bei weitem nicht immer.
Vier Fünftel der Kinder und Jugendlichen werden in Sexualpädagogik von den Klassen-Lehrer/innen unterrichtet, die sich oft nicht ausreichend ausgebildet oder einfach nicht wohl in dieser Rolle fühlen. Ein Fünftel der Schülerinnen und Schüler werden von Externen in Sexualkunde unterrichtet. Fünf Jahre nach der Aufregung über einen Verein, der in der Kritik stand, allzu konservative Denkweisen propagiert zu haben, soll es jetzt Veränderungen geben: Ein neues Konzept des Bildungsministeriums soll die Kompetenz der Vortragenden sicherstellen.