Meine Enkel in Pirna lieben es, mit Legosteinen zu spielen. Wer schon einmal mit Legos gebaut hat, weiß, dass zwei Dinge dazugehören: Erstens, man muss eine genaue Vorstellung dessen haben, was entstehen soll und, zweitens, Engelsgeduld beim Suchen der passenden Bausteine aufbringen. Wenn ein Projekt fertig ist, sind die Kinder sehr stolz auf das, was sie erfunden und gebaut haben. Dann sind sie gerne bereit, bis ins Detail ihr Bauwerk zu erklären und mir seine Funktionen zu zeigen.

Wer etwas mit den eigenen Händen hergestellt hat, der oder die haben in der Regel eine besondere Beziehung zu dem, was sie entworfen und geschaffen haben. Das gilt nicht nur für kleine Jungs und deren Legowerke. Ein gelungener Kuchen, eine erfolgreiche Präsentation in der Firma, ein Gemälde, eine schwierige Herausforderung, die ich lösen konnte oder eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen – an was immer ich gearbeitet habe, ich bin stolz, wenn meine Mühe Früchte tragen.

In der Bibel geht der Psalmbeter noch einen Schritt weiter. Er macht sich bewusst, dass er ein Werk Gottes ist. Weil ihm klar ist, dass er ein Ausdruck von schöpferischer Liebe ist, wendet er sich mit einer Bitte an Gott. Und das klingt dann so:

Deine Hände haben mich gemacht und bereitet; unterweise mich, dass ich deine Gebote lerne. Psalm 119, Vers 73

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, wenn sie morgens vor dem Spiegel stehen. Vielleicht gehören Sie zu den beneidenswerten Menschen, die frisch und voller Tatendrang aus dem Bett steigen. Ich starte eher langsam in den Tag. Mir kann vorm Spiegel schonmal der besorgte Gedanke kommen: „Hoffentlich verbessert Kaffee diesen jämmerlichen Zustand!“

Aber Spaß bei Seite! Sie und ich sind wunderbare Geschöpfe Gottes. Ausgedacht und erschaffen zu seiner Ehre. Gut, wenn wir uns dessen bewusst werden. Am besten gleich morgens, wenn der Tag noch jung ist.

Dem Psalmbeter ist aber noch etwas wichtig. Er möchte von Gott in dessen Gebote unterwiesen werden. Die Bibelübertragung Hoffnung für alle gibt das Anliegen des Psalmbeters so wieder: „HERR, mein Schöpfer! Du hast mir das Leben gegeben. Schenke mir nun auch die Einsicht, die ich brauche, um nach deinen Geboten zu leben!“

Einsicht haben ist mehr als einen Sachverhalt lediglich auswendig aufsagen zu können. Sie setzt Verständnis voraus. Ich habe Zeit und Aufwand investiert, mich damit auseinandergesetzt und verstanden, worauf es ankommt.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute aufs Neue entdecken, was für ein Geschenk Sie in den Händen halten. Sie sind ein Gedanke Gottes. Er hat Ihnen das Leben gegeben. Machen Sie etwas aus diesem Geschenk! Vor allem: Fragen Sie nach Gottes Gedanken und orientieren Sie sich an seinen Weisungen. Dann wird dieser Tag gelingen.

Autor: Wolf-Dieter Kretschmer

Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden