Einfach natürlich Gärtnern

Stechmücken - eher unbeliebt


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Warum Stechmücken doch zu etwas gut sind. Und was ihr trotzdem gegen sie unternehmen könnt.

Warum Stechmücken nerven – und was man dagegen tun kann

Der Podcast für Garten-Nerds, Naturfreunde –

und alle, die abends draußen sitzen wollen, ohne zerstochen zu werden.

Warum werden eigentlich manche Menschen so zerstochen und andere nicht?

Gute Frage. Total ungerecht, oder? Tatsächlich stechen Mücken nicht einfach wahllos zu – sie haben Vorlieben.

Ach echt? Nehmen die nicht, was (oder wer) da ist?

  • Nein, die sind wählerisch.
  • Wer mehr schwitzt, schneller atmet oder bestimmte Duftstoffe auf der Haut hat, wird häufiger gestochen.
  • Manche Faktoren sind genetisch.
  • Kann man sich nicht wirklich aussuchen, manche Menschen sind leider einfach „Mückenmagnete“.
  • Helfen Hausmittel wie Licht ausmachen, weniger Zucker essen oder Vitamin B?

    • Alles Mücken-Mythen!
    • Mücken werden nicht vom Licht angezogen – sondern von CO₂, Körperwärme und Geruch.
    • Zuckerkonsum beeinflusst die Attraktivität für Mücken nicht – kannst weiter Eis essen.
    • Keine belastbaren wissenschaftlichen Belege für Wirksamkeit von Knoblauch oder Vitamin B.
    • Was wollen Steckmücken von uns?

      • Nur eins: Blut.
      • Aber nur Weibchen stechen.
      • Brauchen Proteine und Eisen für die Eiablage, pro Stich durchschnittlich ¼ eines Blutstropfens.
      • Männchen interessieren sich für Blütennektar, haben gar kein Stechwerkzeug.
      • Das macht's jetzt auch nicht besser. Aber wofür gibt's die Quälgeister überhaupt?

        • Ganz ohne Mücken gäbe es also ein großes Loch im Speiseplan vieler Tiere.
        • Larven dienen Libellen, Amphibien und Fischen als Nahrung (gibt’s sogar im Zoofachhandel ;-)
        • Fledermäuse futtern gern erwachsene Mücken.
        • Fun Fact: In der Arktis sind Mückenschwärme überlebenswichtig für Zugvögel und beeinflussen sogar Rentier-Wanderrouten
        • Wann sind Steckmücken besonders aktiv?

          • Heimische Stechmücken sind in der Dämmerung (morgens und abends) besonders aktiv.
          • Am liebsten windstill und feucht ist.
          • Mückensaison beginnt je nach Wetterlage im späten Frühling, oft ab Mai.
          • Besonders viele Mücken ab Juni bis August, auch im September noch, solange wenn mild und feucht.
          • Heimische Stechmücken?

            • Zugewanderte gibt es auch: Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus).
            • Klein, schwarz-weiß gestreift, aggressiv, TAGAKTIV.
            • Überlebt jetzt auch in Europa wegen Klimawandel; kommt ursprünglich aus Südostasien, aber mittlerweile auch in Baden-Württemberg, Bayern, NRW, Hessen angekommen.
            • Kann theoretisch auch Krankheitserreger übertragen, in Deutschland bislang keine Infektion nachgewiesen.
            • Wie leben die Mücken?

              • Ei – Larve (4 Stadien) – Puppe – fertige Mücke. Entwicklung dauert bei warmem Wetter wenige Tage.
              • Weibchen legen Eier in kleinste Wasseransammlungen auf Wasseroberflächen.
              • Aus den Eiern schlüpfen Larven, die im Wasser leben.
              • Verpuppung, schlüpfen. Schwupps – fertig ist die nächste Generation Blutsauger.
              • Und was kann man jetzt konkret tun, wenn man im Garten keine Lust auf Mücken hat?

                • Da hilft zum Beispiel Neudomück StechmückenFrei.
                • Bekämpft gezielt Mückenlarven und zwar, bevor sie erwachsen werden.
                • Wie funktioniert das?

                  • Biologischer Wirkstoff Bacillus thuringiensis israelensis (BTI) – ein gutes Bakterium!
                  • Greift gezielt Larven der Steckmücken an.
                  • Einfach ins Wasser geben, in dem die Larven leben – 1 Tablette reicht für 1.000 l Wasser.
                  • Tablette löst sich auf, Larven nehmen den Bacillus auf.
                  • Entwicklung wird gestoppt, Larven sterben; Wirkdauer ca. 4 Wochen
                  • Das ist wirklich nicht schädlich für andere Lebewesen?

                    • Nein, BTI ist ungiftig für Menschen, Haustiere, Fische, Vögel und alle anderen Tiere im Garten.
                    • BTI = natürlich vorkommendes Bodenbakterium, das winzige „Kristalle“ produziert.
                      1. Kristalle werden von den Stechmückenlarven gefressen.
                      2. „Zaubertrank“ im Darm reagiert mit den Kristallen
                      3. Im basischen Darm der Larven werden die Kristalle in giftige Teile zerlegt.
                      4. Schlüssel passt ins Schloss
                      5. Diese Gift-Teile docken an spezielle Andockstellen (Rezeptoren) an der Darmwand an – wie ein Schlüssel, der nur hier passt.
                      6. Zellen werden zu Wasserbomben
                      7. Dadurch öffnen sich winzige Löcher in der Darmwand. Wasser strömt ein → die Zellen blähen sich auf wie ein Luftballon und platzen.
                      8. Larve stirbt
                      9. Der Darm wird zerstört – die Larve kann nicht mehr fressen und geht zugrunde.

                        Warum nur Mücken?

                        • Andere Tiere haben keine passenden Andockstellen im Darm. Bei ihnen bleiben die Kristalle harmlos wie Sandkörner.
                        • Fazit: BTI ist kein Gift - Wasser kann bedenkenlos weiter als Gießwasser verwendet werden.
                        • Und was kann ich sonst noch tun, damit ich die Mücken erst gar nicht anlocke?

                          • Pfützen, Vogeltränken, alte Eimer, nicht abgedeckte Regentonnen… stehendes Wasser zieht die Weibchen magisch an und ist wie ein Wellnesshotel für Mückenlarven.
                          • Regentonnen abdecken
                          • Blumentopf-Untersetzer regelmäßig leeren
                          • Wasser in Vogeltränken etc. oft wechseln
                          • Teichpumpen installieren (Wasserbewegung reduziert Larvenentwicklung)
                          • Garten so gestalten, dass sich kein Wasser sammelt
                          • Kann man natürliche Feinde fördern?

                            • Fledermäuse: Fledermausquartier
                            • Anbringung: Süd-/Westseite in 4 m Höhe mit freiem Anflug.
                            • Zusatztipp: Nachtduftpflanzen (z. B. Nachtkerze) locken weitere Insekten als Futter an.
                            • Libellen: Libellenlarven fressen Mückenlarven; außerdem
                            • Schilf – wichtig für Eiablage, als Ansitzpunkt für Jagd, als luftfeuchter Bereich für Häutung.
                            • Seerosen – wichtig für Eiablage, als Paarungsort, Versteck für die Larven.
                            • Und was, wenn die Mücken trotzdem kommen?

                              • Helle, lockere Kleidung und STRÜMPFE (stechen gern an der dünnen Haut am Knöchel)
                              • Fliegengitter/Moskitonetz
                              • Ventilatoren (die können Mücken nicht ab)
                              • Abends vielleicht doch lieber im Wintergarten sitzen statt auf der Terrasse.
                              • Was ist mit Hausmitteln?

                                • Gibt wenig wissenschaftliche Beweise zur Wirksamkeit von Hausmitteln
                                • Duftgeranien, Räuchermittel, Apfelessig, Tomatenpflanzen
                                • Wirkt, aber nur relativ kurz:
                                • Citronella-Kerzen, Ätherische Öle wie Zitronengras, Eukalyptus oder Lavendel
                                • Wie juckt es weniger?

                                  • Hitzestift: zersetzt Eiweiße im Mückenspeichel, die den Juckreiz auslösen.
                                  • Kühlen mit Coolpacks oder Gels.
                                  • Nicht kratzen, sonst Entzündungsgefahr!
                                  • Wenn es ganz schlimm juckt, kann man auch ausnahmsweise eine leichte Kortisoncreme benutzen.
                                  • Bei allergischer Reaktion: immer besser ärztlich abklären lassen.
                                  • 3 Tipps

                                    • Mückenlarven gezielt bekämpfen mit Neudomück StechmückenFrei.
                                    • Brutstätten trocken legen - kein offenes, stehendes Wasser, besonders bei warmen Temperaturen.
                                    • Dämmerung meiden
                                    • ...more
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