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Das Kapitel 11 in der Apostelgeschichte ist eines der spannendsten in der ganzen Bibel. Wir stehen hier an der Wiege des Christentums. Das ist nicht übertrieben, in Vers 26 heißt es tatsächlich: In Antiochien wurden die Jesusjünger zum ersten Mal Christen genannt.
Doch an der Wiege gibt es Streit. Der Vers zwei im elften Kapitel gibt Aufschluss darüber, wer die streitenden Parteien sind: Auf der einen Seite steht der Apostel Petrus. Er verwendet sich dafür, dass auch nichtjüdische Menschen in die junge Kirche aufgenommen werden. Auf der anderen Seite stehen die Geschwister der Jerusalemer Urgemeinde. Sie gehören wie einst Jesus dem jüdischen Glauben an, und deshalb gelten für sie bestimmte Reinheitsvorschriften. Diese betreffen vor allem das Essen. Speisen müssen koscher sein, müssen gar in einer koscheren Küche zubereitet werden. Wer sich nicht daran hält, macht sich unrein. Und wer einmal unrein ist, gibt seine Unreinheit ganz automatisch an alle weiter, mit denen er in Berührung kommt.
Diese Linie hatte der Apostel Petrus übertreten, denn er hatte sich einige Tage im Hause des römischen Hauptmannes Cornelius aufgehalten. Als dessen Gast hatte er natürlich auch an seinem Tisch gegessen. Schließlich hatte er den Hauptmann getauft und damit in die junge Kirche aufgenommen.
Die jüdischen Christen in Jerusalem waren nun in der Zwickmühle. Entweder achteten sie weiter peinlich genau auf ihre Reinheit. Dann war ihnen der Umgang mit den getauften Geschwistern verboten, die keine Juden waren, sondern Griechen und Römer. Oder sie pflegten zukünftig den geschwisterlichen Umgang mit allen. Dann war es unmöglich, ein Leben nach den gottgegebenen Geboten der Reinheit zu führen.
Es kam zu einem Apostelkonvent, einer großen Zusammenkunft in Jerusalem. Dort sollte der Apostel Petrus Rede und Antwort stehen. Im Mittelpunkt stand die Frage: Was ist in Zukunft Gottes Wille?
Der Apostel Petrus erzählt bereits zuvor, wie er zu seiner Überzeugung gekommen ist: Es ist mir selbst schwergefallen, die Reinheitsgebote unserer jüdischen Religion zu übertreten. Schließlich bin auch ich von Kind an darin erzogen worden. Doch dann hat Gott mich in einer großen Traumvision davon überzeugt: Jesus will auch für die Menschen da sein, die unseren Vorstellungen von Reinheit nicht entsprechen.
Ein Wort aus seiner Traumvision bleibt Petrus unauslöschlich in Erinnerung: Was Gott rein macht, das erkläre du, Petrus, nicht als unrein!
Die Jerusalemer Apostel werden still. Dann, so berichtet die Apostelgeschichte, begannen sie Gott zu loben und sprachen: „So hat also Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben führt!“ Dies ist der Vers, der für heute in den Herrnhuter Losungen steht.
Es ist ein kurzer Satz, aber für die Kirche beinhaltet er eine Entscheidung von großer Tragweite. Er besagt, dass Gott der geschwisterliche Umgang aller mit allen wichtiger ist als seine früheren Reinheitsgebote.
„So hat Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben führt!“ Wäre dieser Satz damals so nicht gefallen, wäre das Evangelium vermutlich auf einen kleinen Kreis von Menschen beschränkt geblieben. Dass die Entscheidung in Richtung auf eine Öffnung hin zu den „Heiden“, also den Nicht-Juden fiel, ist für uns heute ein Anlass, dankbar zu sein. Denn nur deshalb ist das, was wir von Jesu Liebe wissen, von seinem Kreuzestod und seiner Auferstehung, bis zu uns gelangt. Grund genug, in das Lob einzustimmen, mit dem die beiden Parteien damals ihre Entscheidung bekräftigt haben.
Himmlischer Vater, wir danken dir, dass wir bis heute von deinem Sohn Jesus Christus hören. Bitte schenk allen Völkern auf dem Erdkreis, dass deine frohe Botschaft auch zu ihnen kommt, damit sie zur Umkehr gelangen und das Leben finden, sodass wir alle zu Geschwistern werden in Jesu Namen. Amen.
Autor: Ulrich Pohl
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By ERF - Der SinnsenderDas Kapitel 11 in der Apostelgeschichte ist eines der spannendsten in der ganzen Bibel. Wir stehen hier an der Wiege des Christentums. Das ist nicht übertrieben, in Vers 26 heißt es tatsächlich: In Antiochien wurden die Jesusjünger zum ersten Mal Christen genannt.
Doch an der Wiege gibt es Streit. Der Vers zwei im elften Kapitel gibt Aufschluss darüber, wer die streitenden Parteien sind: Auf der einen Seite steht der Apostel Petrus. Er verwendet sich dafür, dass auch nichtjüdische Menschen in die junge Kirche aufgenommen werden. Auf der anderen Seite stehen die Geschwister der Jerusalemer Urgemeinde. Sie gehören wie einst Jesus dem jüdischen Glauben an, und deshalb gelten für sie bestimmte Reinheitsvorschriften. Diese betreffen vor allem das Essen. Speisen müssen koscher sein, müssen gar in einer koscheren Küche zubereitet werden. Wer sich nicht daran hält, macht sich unrein. Und wer einmal unrein ist, gibt seine Unreinheit ganz automatisch an alle weiter, mit denen er in Berührung kommt.
Diese Linie hatte der Apostel Petrus übertreten, denn er hatte sich einige Tage im Hause des römischen Hauptmannes Cornelius aufgehalten. Als dessen Gast hatte er natürlich auch an seinem Tisch gegessen. Schließlich hatte er den Hauptmann getauft und damit in die junge Kirche aufgenommen.
Die jüdischen Christen in Jerusalem waren nun in der Zwickmühle. Entweder achteten sie weiter peinlich genau auf ihre Reinheit. Dann war ihnen der Umgang mit den getauften Geschwistern verboten, die keine Juden waren, sondern Griechen und Römer. Oder sie pflegten zukünftig den geschwisterlichen Umgang mit allen. Dann war es unmöglich, ein Leben nach den gottgegebenen Geboten der Reinheit zu führen.
Es kam zu einem Apostelkonvent, einer großen Zusammenkunft in Jerusalem. Dort sollte der Apostel Petrus Rede und Antwort stehen. Im Mittelpunkt stand die Frage: Was ist in Zukunft Gottes Wille?
Der Apostel Petrus erzählt bereits zuvor, wie er zu seiner Überzeugung gekommen ist: Es ist mir selbst schwergefallen, die Reinheitsgebote unserer jüdischen Religion zu übertreten. Schließlich bin auch ich von Kind an darin erzogen worden. Doch dann hat Gott mich in einer großen Traumvision davon überzeugt: Jesus will auch für die Menschen da sein, die unseren Vorstellungen von Reinheit nicht entsprechen.
Ein Wort aus seiner Traumvision bleibt Petrus unauslöschlich in Erinnerung: Was Gott rein macht, das erkläre du, Petrus, nicht als unrein!
Die Jerusalemer Apostel werden still. Dann, so berichtet die Apostelgeschichte, begannen sie Gott zu loben und sprachen: „So hat also Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben führt!“ Dies ist der Vers, der für heute in den Herrnhuter Losungen steht.
Es ist ein kurzer Satz, aber für die Kirche beinhaltet er eine Entscheidung von großer Tragweite. Er besagt, dass Gott der geschwisterliche Umgang aller mit allen wichtiger ist als seine früheren Reinheitsgebote.
„So hat Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben führt!“ Wäre dieser Satz damals so nicht gefallen, wäre das Evangelium vermutlich auf einen kleinen Kreis von Menschen beschränkt geblieben. Dass die Entscheidung in Richtung auf eine Öffnung hin zu den „Heiden“, also den Nicht-Juden fiel, ist für uns heute ein Anlass, dankbar zu sein. Denn nur deshalb ist das, was wir von Jesu Liebe wissen, von seinem Kreuzestod und seiner Auferstehung, bis zu uns gelangt. Grund genug, in das Lob einzustimmen, mit dem die beiden Parteien damals ihre Entscheidung bekräftigt haben.
Himmlischer Vater, wir danken dir, dass wir bis heute von deinem Sohn Jesus Christus hören. Bitte schenk allen Völkern auf dem Erdkreis, dass deine frohe Botschaft auch zu ihnen kommt, damit sie zur Umkehr gelangen und das Leben finden, sodass wir alle zu Geschwistern werden in Jesu Namen. Amen.
Autor: Ulrich Pohl
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