Unverheiratete oder geschiedene Mütter, Single-Mütter, die nie mit dem Vater ihrer Kinder zusammengelebt haben: Das ist bei uns längst Normalität. Zwar kann das Leben als Alleinerziehende schwierig und aufreibend sein, auch sind sie in ihrer Mehrheit materiell schlechter gestellt als Paar-Eltern; doch Grund zur moralischen Empörung ist es bei uns längst nicht mehr, wenn Kinder "nur" bei der Mutter aufwachsen.
Vor ein paar Jahrzehnten war das noch ganz anders, da wurden hierzulande sogenannte ledige Mütter noch scheel angeschaut, und geholfen hat man ihnen auch kaum.
Anderswo ist das immer noch so. Etwa in Marokko, von wo Dunja Sadaqi jetzt berichtet. Als unverheiratete Frau dort ein Kind zu bekommen, bedeutet Ausgrenzung, oft Verstoßung aus der Herkunftsfamilie, Armut, Demütigung, und die Stigmatisierung des Kindes. Die beteiligten Väter fühlen sich in den meisten Fällen nicht zuständig. - Sendung vom 08.03.2023