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Vielen Christen ist es heute peinlich, sich öffentlich zu ihrem Glauben zu bekennen – geschweige denn, dafür zu werben und persönlich dazu einzuladen. Manchen erscheint die „öffentliche Anreizung zum Glauben“ (so Martin Luther) eher wie ein religiöser Hausfriedensbruch, den man tunlichst vermeiden sollte. Das hat seinen Grund auch darin, dass in unsern Breitengraden Religion bzw. Glaube so sehr zur Privatsache erklärt wurden, dass sie aus Begegnungen und Gesprächen am Arbeitsplatz, in der Kneipe oder im Sportverein verbannt wurden. Man kann heute mit Nachbarn, Arbeitskollegen oder Sportsfreunden über alles reden – selbst Sex ist längst kein Tabu mehr -, aber über den eigenen Glauben zu reden fällt uns häufig schwer. Der katholische Theologe und Schriftsteller Lothar Zenetti schreibt: „Ich sollte doch kennen den einen und einzigen Namen, der uns gegeben ist unter dem Himmel. Ich kenne ihn auch – und doch schweige ich. Ich schäme mich“.
Einer, der im Blick auf seinen Glauben weder Scheu noch Unsicherheit kannte und der sich keinen Moment schämte, davon zu reden, war der Apostel Paulus. Ob mit einfachen Hafenarbeitern in Korinth, intellektuell anspruchsvollen Philosophen auf dem Areopag in Athen oder einem politisch einflussreichen römischen Statthalter: Stets redete Paulus Klartext, auch wenn er sich dabei mühte, einfühlsam auf die Gedankenwelt und Lebensumstände seiner Zuhörer einzugehen und in seinem Zeugnis daran anzuknüpfen. Nicht immer stieß er dabei auf Zustimmung und fand Gehör für seine Botschaft. Weil er auf der anderen Seite aber oft erlebte, wie Menschen sich das Evangelium zu Herzen gehen ließen und ihr Leben daraufhin grundlegend verändert wurde, ließ er sich auch durch Ablehnung und Widerspruch nicht beirren. Denn immer wieder bestätigte sich seine Erfahrung, dass „das Evangelium eine Kraft Gottes ist, die selig macht alle, die daran glauben“. So heißt es in dem biblischen Wort der Herrnhuter Brüdergemeine. Und eben diese Erfahrung war für ihn Grund genug, sich des Evangeliums nicht zu schämen, wie er dazu einleitend im Brief an die Römer 1,16 bemerkt.
Der erfolgreiche japanische Sozialreformer, Evangelist und Friedensaktivist Toyohiko Kagawa, der eine Zeitlang aus Solidarität unter Armen lebte, wurde einmal von Journalisten gefragt, woher er die Kraft zu seinem unermüdlichen Wirken zum Wohl der Armen und Entrechteten nehme. Kagawa streckte ihnen daraufhin die Bibel in seiner Hand entgegen und antwortete: „Darin liegt meine Kraft, meine ganze Kraft!“
Nun, wir haben nicht die Größe und das Format eines Toyohiko Kagawa, der 1954 und 55 für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde. Wir müssen auch nicht so unerschrocken für das Evangelium eintreten, wie der leidenschaftliche Völkermissionar Paulus es tat. Aber es wäre ein Akt der Lieblosigkeit und Feigheit, wenn wir insbesondere andern, denen ein Wort des Trostes oder der Ermutigung guttäte, verschweigen, aus welcher Quelle wir unsere Kraft schöpfen und welche heilsamen Veränderungen das Evangelium im Leben bewirken kann. Da wäre Schweigen nicht nur unangebracht; es käme auch einer unterlassenen Hilfeleistung gleich. Und der sollten wir uns wirklich nicht schuldig machen.
► Mehr zum Buch der Römer:
Autor: Pastor Klaus Jürgen Diehl
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By ERF - Der SinnsenderVielen Christen ist es heute peinlich, sich öffentlich zu ihrem Glauben zu bekennen – geschweige denn, dafür zu werben und persönlich dazu einzuladen. Manchen erscheint die „öffentliche Anreizung zum Glauben“ (so Martin Luther) eher wie ein religiöser Hausfriedensbruch, den man tunlichst vermeiden sollte. Das hat seinen Grund auch darin, dass in unsern Breitengraden Religion bzw. Glaube so sehr zur Privatsache erklärt wurden, dass sie aus Begegnungen und Gesprächen am Arbeitsplatz, in der Kneipe oder im Sportverein verbannt wurden. Man kann heute mit Nachbarn, Arbeitskollegen oder Sportsfreunden über alles reden – selbst Sex ist längst kein Tabu mehr -, aber über den eigenen Glauben zu reden fällt uns häufig schwer. Der katholische Theologe und Schriftsteller Lothar Zenetti schreibt: „Ich sollte doch kennen den einen und einzigen Namen, der uns gegeben ist unter dem Himmel. Ich kenne ihn auch – und doch schweige ich. Ich schäme mich“.
Einer, der im Blick auf seinen Glauben weder Scheu noch Unsicherheit kannte und der sich keinen Moment schämte, davon zu reden, war der Apostel Paulus. Ob mit einfachen Hafenarbeitern in Korinth, intellektuell anspruchsvollen Philosophen auf dem Areopag in Athen oder einem politisch einflussreichen römischen Statthalter: Stets redete Paulus Klartext, auch wenn er sich dabei mühte, einfühlsam auf die Gedankenwelt und Lebensumstände seiner Zuhörer einzugehen und in seinem Zeugnis daran anzuknüpfen. Nicht immer stieß er dabei auf Zustimmung und fand Gehör für seine Botschaft. Weil er auf der anderen Seite aber oft erlebte, wie Menschen sich das Evangelium zu Herzen gehen ließen und ihr Leben daraufhin grundlegend verändert wurde, ließ er sich auch durch Ablehnung und Widerspruch nicht beirren. Denn immer wieder bestätigte sich seine Erfahrung, dass „das Evangelium eine Kraft Gottes ist, die selig macht alle, die daran glauben“. So heißt es in dem biblischen Wort der Herrnhuter Brüdergemeine. Und eben diese Erfahrung war für ihn Grund genug, sich des Evangeliums nicht zu schämen, wie er dazu einleitend im Brief an die Römer 1,16 bemerkt.
Der erfolgreiche japanische Sozialreformer, Evangelist und Friedensaktivist Toyohiko Kagawa, der eine Zeitlang aus Solidarität unter Armen lebte, wurde einmal von Journalisten gefragt, woher er die Kraft zu seinem unermüdlichen Wirken zum Wohl der Armen und Entrechteten nehme. Kagawa streckte ihnen daraufhin die Bibel in seiner Hand entgegen und antwortete: „Darin liegt meine Kraft, meine ganze Kraft!“
Nun, wir haben nicht die Größe und das Format eines Toyohiko Kagawa, der 1954 und 55 für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde. Wir müssen auch nicht so unerschrocken für das Evangelium eintreten, wie der leidenschaftliche Völkermissionar Paulus es tat. Aber es wäre ein Akt der Lieblosigkeit und Feigheit, wenn wir insbesondere andern, denen ein Wort des Trostes oder der Ermutigung guttäte, verschweigen, aus welcher Quelle wir unsere Kraft schöpfen und welche heilsamen Veränderungen das Evangelium im Leben bewirken kann. Da wäre Schweigen nicht nur unangebracht; es käme auch einer unterlassenen Hilfeleistung gleich. Und der sollten wir uns wirklich nicht schuldig machen.
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