Seit einem Jahr haben wir ukrainische Nachbarn. Vor allem Frauen mit ihren Kindern flohen zu uns. Doch, wie gehen wir mit ihnen um? Sind sie vielleicht gar traumatisiert? Christina Gunsch ist Psychotraumatologin an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Sie hat Tipps.
Nicht alle Ukrainerinnen, die seit einem Jahr hier leben sind traumatisiert. Auch ihre Kinder nicht. Es komme immer auf die Fluchtsituation an. Ist die Flucht geordnet verlaufen? Sind die Kinder in dieser Hinsicht etwas geschont worden.
Trotzdem gibt es einiges zu beachten. Unsere Kinder freuen sich riesig, wenn ein Helikopter über unseren Köpfen kreist. Für Menschen aus der Ukraine kann das ein Trigger sein, der Angst auslösen kann. Oder sogar ein traumatisches Flashback. Auch Uniformen und Spielzeugwaffen - besonders während der Fasnacht - sind mit Vorsicht beim Spielen zu verwenden.
Ein Trauma heilt nicht von selbst, dafür braucht es professionelle Hilfe. Was wir aber tun können: Geflüchtete willkommen heissen. Nicht nur Ukrainerinnen und ihre Kinder. Und hinsichtlich Fluchtgeschichte vorsichtig fragen. Besser einfach mal fragen, wie es so geht.