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Es war das Jahr 1970, als sich Egon Bahr die Bewunderung seiner Diplomatenkollegen erwarb. In einem 60-stündigen Verhandlungsmarathon trotzte er, noch völlig unerfahren auf dem internationalen Parkett, Andrej Gromyko, dem dienstältesten Außenminister der Welt, den alle nur "Mister Njet" nannten, die "Moskauer Verträge" ab. Bahr hatte den Gesprächsverlauf exakt vorausgeplant und jeden nur denkbaren Einwand Gromykos in seine Überlegungen einbezogen. Während der Verhandlungen hatte er lediglich einen Zettel vor sich liegen – alles andere hatte er im Kopf. Egon Bahr, 1922 in Treffurt, Thüringen, geboren, wollte eigentlich Pianist werden, doch im faschistischen Deutschland erhielt er keine Studienerlaubnis. Nach dem Ende des Krieges musste er Geld verdienen, er wurde Journalist, er war Reporter bei der Berliner Zeitung und Chefredakteur des RIAS. 1960 wechselte Bahr das Fach: Er folgte einem Ruf des damals regierenden Bürgermeisters Willy Brandt nach Berlin und wurde dort Sprecher des Senates. Als Vor- und Mitdenker entwickelte Bahr zusammen mit Brandt 1963 die Formel "Wandel durch Annäherung", die eine Überwindung der Ost-West-Konfrontation zum Ziel hatte. 1970 fand Egon Bahr seine Bestimmung – er wurde Diplomat. Das Feature zeichnet ein Porträt des leidenschaftlichen "Verhandlungsführers" Egon Bahr, der es liebte, auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig zu verhandeln, verdeckt, durch sogenannte "Back Channels"Porträt von Steffen LüddemannProduktion: MDR 2007Verfügbar bis 15. August 2026
By Mitteldeutscher Rundfunk3.7
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Es war das Jahr 1970, als sich Egon Bahr die Bewunderung seiner Diplomatenkollegen erwarb. In einem 60-stündigen Verhandlungsmarathon trotzte er, noch völlig unerfahren auf dem internationalen Parkett, Andrej Gromyko, dem dienstältesten Außenminister der Welt, den alle nur "Mister Njet" nannten, die "Moskauer Verträge" ab. Bahr hatte den Gesprächsverlauf exakt vorausgeplant und jeden nur denkbaren Einwand Gromykos in seine Überlegungen einbezogen. Während der Verhandlungen hatte er lediglich einen Zettel vor sich liegen – alles andere hatte er im Kopf. Egon Bahr, 1922 in Treffurt, Thüringen, geboren, wollte eigentlich Pianist werden, doch im faschistischen Deutschland erhielt er keine Studienerlaubnis. Nach dem Ende des Krieges musste er Geld verdienen, er wurde Journalist, er war Reporter bei der Berliner Zeitung und Chefredakteur des RIAS. 1960 wechselte Bahr das Fach: Er folgte einem Ruf des damals regierenden Bürgermeisters Willy Brandt nach Berlin und wurde dort Sprecher des Senates. Als Vor- und Mitdenker entwickelte Bahr zusammen mit Brandt 1963 die Formel "Wandel durch Annäherung", die eine Überwindung der Ost-West-Konfrontation zum Ziel hatte. 1970 fand Egon Bahr seine Bestimmung – er wurde Diplomat. Das Feature zeichnet ein Porträt des leidenschaftlichen "Verhandlungsführers" Egon Bahr, der es liebte, auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig zu verhandeln, verdeckt, durch sogenannte "Back Channels"Porträt von Steffen LüddemannProduktion: MDR 2007Verfügbar bis 15. August 2026

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