Die sogenannte Gegenwart

Was bringt uns der Respekt, wenn wir nichts verdienen?

04.05.2021 - By ZEIT ONLINEPlay

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Ein neuer politischer Trendbegriff geht um: Klassismus. Er meint die Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft – in Analogie zum Rassismus als Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe oder Sexismus als Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Klassismus kann heißen: Man unterstellt Armen, sie seien zu faul zum Arbeiten. Oder es geht um Habitus-Fragen im Sinne der Bordieu'schen Soziologie: Fehlen Studierenden aus Arbeiterfamilien an den Universitäten wichtige social skills, die für eine akademische Karriere mehr als nur hilfreich sind?

Ijoma Mangold und Lars Weisbrod diskutieren den Begriff und fragen: Ist Klassismus nur Klassenkampf für Softies? Was hilft Habitus? Ist die Umverteilung des Kapitals nicht die schlagkräftigere Strategie, wenn es um die Verbesserung der Lebensverhältnisse geht? Die beiden Podcast-Hosts sprechen über die Klassenanalyse in den Werken Balzacs, die Unterschichtenverachtung im Privatfernsehen. Was heißt es für die Klassismus-Debatte, wenn Multimillionär Robert Geiss mit seinem Kreditkartenvolumen prahlt? Und leben wir wirklich alle schon im Postmaterialismus – oder sind nur diejenigen von uns Postmaterialisten, die sich das auch leisten können?

Weitere Links zur Folge:

- “Kapitalismus global” von Branko Milanović

(https://www.zeit.de/2020/42/kapitalismus-global-branko-milanovic-buch-volkswirtschaft)

- “Rückkehr nach Reims” von Didier Eribon:

(https://www.suhrkamp.de/buecher/rueckkehr_nach_reims-didier_eribon_7252.html)

- Klassismus: Du gehörst nicht dazu!

(https://www.zeit.de/gesellschaft/2021-02/klassismus-soziale-gruppen-soziologie-literatur-gesellschaft)

- Klassismus: Völker, hört die coolen Wörter!

(https://www.zeit.de/2021/09/klassismus-diskriminierung-soziale-herkunft-gesellschaft)

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