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„Was ist Wahrheit?“ so fragte einst der römische Statthalter Pontius Pilatus, als ihm von der jüdischen Religionsbehörde Jesus zur Verurteilung überantwortet wurde. Nun war Pilatus nicht wirklich an der Wahrheit interessiert, sonst hätte er Jesus nicht zur Kreuzigung an die römischen Soldaten ausgeliefert, obwohl er von seiner Unschuld überzeugt war. Doch gab er dann lieber der lautstarken Forderung der jüdischen Festpilger nach. Eins macht diese Szene aus der biblischen Passionsgeschichte klar: Wenn ich für die Wahrheit eintrete, kann das sehr unbequem sein, weil ich mich damit häufig gegen die Überzeugungen bzw. Auffassungen der Mehrheit behaupten muss. Gerade in unseren Tagen ist der Streit um die Wahrheit neu entbrannt. In manchen Medien werden „fake news“, also falsche Nachrichten als „alternative Wahrheiten“ verbreitet. Sie finden dabei eine immer größere Anhängerschaft, die sich oft zu absurden Verschwörungstheorien als Beweis für die Wirklichkeit hinreißen lässt. Wahrheit wird dreist zur Lüge verkehrt, und Lüge in den Rang einer unbestreitbaren Wahrheit erhoben. Das Ergebnis ist eine zerstrittene, sich in gegensätzlichen Gruppen immer unversöhnlicher gegenüberstehende Gesellschaft. Das ist eine der großen Nöte unserer Tage, die oft unser Zusammenleben bis in die Familien hinein belastet.
In dem biblischen Wort der Herrnhuter Brüdergemeine bittet der Beter des 119. Psalms darum, dass Gott „ja nicht das Wort der Wahrheit von seinem Munde nimmt“. Das Wort der Wahrheit hat Gott uns in der Botschaft der Bibel offenbart. Die findet ihren unüberbietbaren Höhepunkt in der Geschichte Jesu von Nazareth. Der sagt von sich, die alles entscheidende Wahrheit – und damit auch der einzige Weg zu Gott zu sein. Beglaubigt wird dieser Anspruch von Jesus durch die Hingabe seines Lebens am Kreuz, seine Auferstehung von den Toten und seiner Erhöhung zur Rechten Gottes. Freilich, auch diese Wahrheit ist unbequem und wird von vielen Menschen bestritten. Denn sie bedeutet ja zugleich, dass wir Menschen ohne Ausnahme erlösungsbedürftig sind. Ohne die Wahrheit des für unser Heil erfolgten Opfertodes Jesu am Kreuz hätten wir keine Chance, zu Gott zu kommen und teil zu haben an der künftigen himmlischen Herrlichkeit; dem erfüllten, leichthin gelingenden Leben ohne Leid und Tränen. Viele unserer Zeitgenossen möchten da lieber selber entscheiden, was wahr und richtig für ihr Leben ist. Das ist dann häufig das, was bequemer ist, keine gedankliche Mühe kostet und vor schmerzhafter Einsicht in eigene Schuld, Versagen und Unvermögen bewahrt. Doch eben das mutet uns die in Jesus verkörperte Wahrheit zu. Sie lässt keinen Zweifel daran, dass wir ohne den Glauben an Jesus für immer auf der Verliererstraße landen, mögen wir auch überzeugt sein, unser Leben im Griff zu haben.
Eine wichtige Frage für Christen ist es allerdings, wie sie die von ihnen erkannte Wahrheit an andere weitergeben. Man kann in lieblosem Trotz darauf beharren und sie andern Menschen „wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen“. Damit wäre nichts gewonnen, außer bei Nichtchristen die Einschätzung zu bestärken, dass Christen selbstgerecht und intolerant sind. Man kann sie aber auch als liebevoll verpackte Einladung an andere weitergeben. Oder – um es mit einem Wort des Schweizer Dichters Max Frisch zu sagen -: „Wohl hält man dem andern die Wahrheit hin, aber so, dass er möglichst hineinschlüpfen kann“. Dem andern so zur Wahrheit des Wortes Gottes helfen, wie man ihm in den Mantel hineinhilft. Ein solches Bemühen wäre doch den Versuch wert. Oder meinen Sie nicht?!
► Mehr Informationen zu dem Buch der Psalmen:
Autor: Pastor Klaus Jürgen Diehl
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By ERF - Der Sinnsender„Was ist Wahrheit?“ so fragte einst der römische Statthalter Pontius Pilatus, als ihm von der jüdischen Religionsbehörde Jesus zur Verurteilung überantwortet wurde. Nun war Pilatus nicht wirklich an der Wahrheit interessiert, sonst hätte er Jesus nicht zur Kreuzigung an die römischen Soldaten ausgeliefert, obwohl er von seiner Unschuld überzeugt war. Doch gab er dann lieber der lautstarken Forderung der jüdischen Festpilger nach. Eins macht diese Szene aus der biblischen Passionsgeschichte klar: Wenn ich für die Wahrheit eintrete, kann das sehr unbequem sein, weil ich mich damit häufig gegen die Überzeugungen bzw. Auffassungen der Mehrheit behaupten muss. Gerade in unseren Tagen ist der Streit um die Wahrheit neu entbrannt. In manchen Medien werden „fake news“, also falsche Nachrichten als „alternative Wahrheiten“ verbreitet. Sie finden dabei eine immer größere Anhängerschaft, die sich oft zu absurden Verschwörungstheorien als Beweis für die Wirklichkeit hinreißen lässt. Wahrheit wird dreist zur Lüge verkehrt, und Lüge in den Rang einer unbestreitbaren Wahrheit erhoben. Das Ergebnis ist eine zerstrittene, sich in gegensätzlichen Gruppen immer unversöhnlicher gegenüberstehende Gesellschaft. Das ist eine der großen Nöte unserer Tage, die oft unser Zusammenleben bis in die Familien hinein belastet.
In dem biblischen Wort der Herrnhuter Brüdergemeine bittet der Beter des 119. Psalms darum, dass Gott „ja nicht das Wort der Wahrheit von seinem Munde nimmt“. Das Wort der Wahrheit hat Gott uns in der Botschaft der Bibel offenbart. Die findet ihren unüberbietbaren Höhepunkt in der Geschichte Jesu von Nazareth. Der sagt von sich, die alles entscheidende Wahrheit – und damit auch der einzige Weg zu Gott zu sein. Beglaubigt wird dieser Anspruch von Jesus durch die Hingabe seines Lebens am Kreuz, seine Auferstehung von den Toten und seiner Erhöhung zur Rechten Gottes. Freilich, auch diese Wahrheit ist unbequem und wird von vielen Menschen bestritten. Denn sie bedeutet ja zugleich, dass wir Menschen ohne Ausnahme erlösungsbedürftig sind. Ohne die Wahrheit des für unser Heil erfolgten Opfertodes Jesu am Kreuz hätten wir keine Chance, zu Gott zu kommen und teil zu haben an der künftigen himmlischen Herrlichkeit; dem erfüllten, leichthin gelingenden Leben ohne Leid und Tränen. Viele unserer Zeitgenossen möchten da lieber selber entscheiden, was wahr und richtig für ihr Leben ist. Das ist dann häufig das, was bequemer ist, keine gedankliche Mühe kostet und vor schmerzhafter Einsicht in eigene Schuld, Versagen und Unvermögen bewahrt. Doch eben das mutet uns die in Jesus verkörperte Wahrheit zu. Sie lässt keinen Zweifel daran, dass wir ohne den Glauben an Jesus für immer auf der Verliererstraße landen, mögen wir auch überzeugt sein, unser Leben im Griff zu haben.
Eine wichtige Frage für Christen ist es allerdings, wie sie die von ihnen erkannte Wahrheit an andere weitergeben. Man kann in lieblosem Trotz darauf beharren und sie andern Menschen „wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen“. Damit wäre nichts gewonnen, außer bei Nichtchristen die Einschätzung zu bestärken, dass Christen selbstgerecht und intolerant sind. Man kann sie aber auch als liebevoll verpackte Einladung an andere weitergeben. Oder – um es mit einem Wort des Schweizer Dichters Max Frisch zu sagen -: „Wohl hält man dem andern die Wahrheit hin, aber so, dass er möglichst hineinschlüpfen kann“. Dem andern so zur Wahrheit des Wortes Gottes helfen, wie man ihm in den Mantel hineinhilft. Ein solches Bemühen wäre doch den Versuch wert. Oder meinen Sie nicht?!
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