
Sign up to save your podcasts
Or
Wenn Martin Puchner an Künstliche Intelligenz (KI) denkt, katapultieren ihn seine Gedanken nicht in die Zukunft, sondern weit zurück in die Vergangenheit. Denn für den Literaturwissenschaftler bietet die Fähigkeiten von KI eine der besten Möglichkeiten, die Geschichte der Menschheit neu zu interpretieren. „KI ist kein Alien, das plötzlich auftaucht. Es ist einfach die neueste Version von Schrift, Mathematik und Symbolen, die wir seit Tausenden von Jahren nutzen“, erzählt er im DLD-Spezial von Wunderbar Together. Und, auch wenn es leicht sei, darauf hereinzufallen: „Man muss der Katastrophenerzählung widerstehen.“
Wir haben Martin auf der DLD getroffen und ihn kurz nach seinem Vortrag zum Thema „Artificially Intelligent“ abgefangen (den ihr hier ansehen könnt), um ihn über die Macht der Katastrophenerzählung, die besten Geschichtenerzähler:innen der Welt und sein Leben an der amerikanischen Elite-Universität Harvard auszufragen. Dort lehrt Martin Englisch und Vergleichende Literaturwissenschaft – und das schon seit einem guten Vierteljahrhundert („Plötzlich lebt man da fast 30 Jahre!“).
Über ein Studium der Philosophie gelangt Martin zur Literaturwissenschaft, weil sie ihm alltagstauglicher erscheint als sein erstes Studienfach („Ich mochte die abstrakten Antworten der Philosophie. Aber Literatur kann Brücken schlagen zum alltäglichen Leben.“) Er studiert in Konstanz, Bologna und Santa Barbara, bevor es ihn nach Boston an die Harvard University verschlägt („Ich hatte das Gefühl, in Santa Barbara war es zu schön zum Arbeiten. Ich musste ins Kalte!“). Er hat eine Anthologie der Weltliteratur verfasst, das Werk Literature for a Changing Planet, oder auch: Culture: The Story of Us, from Cave Art to K-pop. Heute beschäftigt er sich vor allem damit, wie Geschichten reisen: „Ich glaube, dass wir Menschen Geschichten erzählende Wesen sind, in unseren Köpfen laufen ständig Geschichten ab über uns selber, über die Welt. Was ich dann spannend finde, ist, wie sie zirkulieren. Wo werden sie weitererzählt, was passiert, wenn man die Geschichten weiterspinnt?“
MARTIN PUCHNER
MILES & MORE CREDITCARD
RADIO.DE
SHARING IS CARING
UNSER MEDIENPARTNER
MITARBEIT
5
99 ratings
Wenn Martin Puchner an Künstliche Intelligenz (KI) denkt, katapultieren ihn seine Gedanken nicht in die Zukunft, sondern weit zurück in die Vergangenheit. Denn für den Literaturwissenschaftler bietet die Fähigkeiten von KI eine der besten Möglichkeiten, die Geschichte der Menschheit neu zu interpretieren. „KI ist kein Alien, das plötzlich auftaucht. Es ist einfach die neueste Version von Schrift, Mathematik und Symbolen, die wir seit Tausenden von Jahren nutzen“, erzählt er im DLD-Spezial von Wunderbar Together. Und, auch wenn es leicht sei, darauf hereinzufallen: „Man muss der Katastrophenerzählung widerstehen.“
Wir haben Martin auf der DLD getroffen und ihn kurz nach seinem Vortrag zum Thema „Artificially Intelligent“ abgefangen (den ihr hier ansehen könnt), um ihn über die Macht der Katastrophenerzählung, die besten Geschichtenerzähler:innen der Welt und sein Leben an der amerikanischen Elite-Universität Harvard auszufragen. Dort lehrt Martin Englisch und Vergleichende Literaturwissenschaft – und das schon seit einem guten Vierteljahrhundert („Plötzlich lebt man da fast 30 Jahre!“).
Über ein Studium der Philosophie gelangt Martin zur Literaturwissenschaft, weil sie ihm alltagstauglicher erscheint als sein erstes Studienfach („Ich mochte die abstrakten Antworten der Philosophie. Aber Literatur kann Brücken schlagen zum alltäglichen Leben.“) Er studiert in Konstanz, Bologna und Santa Barbara, bevor es ihn nach Boston an die Harvard University verschlägt („Ich hatte das Gefühl, in Santa Barbara war es zu schön zum Arbeiten. Ich musste ins Kalte!“). Er hat eine Anthologie der Weltliteratur verfasst, das Werk Literature for a Changing Planet, oder auch: Culture: The Story of Us, from Cave Art to K-pop. Heute beschäftigt er sich vor allem damit, wie Geschichten reisen: „Ich glaube, dass wir Menschen Geschichten erzählende Wesen sind, in unseren Köpfen laufen ständig Geschichten ab über uns selber, über die Welt. Was ich dann spannend finde, ist, wie sie zirkulieren. Wo werden sie weitererzählt, was passiert, wenn man die Geschichten weiterspinnt?“
MARTIN PUCHNER
MILES & MORE CREDITCARD
RADIO.DE
SHARING IS CARING
UNSER MEDIENPARTNER
MITARBEIT
38 Listeners
2 Listeners
156 Listeners
18 Listeners
20 Listeners
2 Listeners
52 Listeners
47 Listeners
91 Listeners
18 Listeners
12 Listeners
8 Listeners
24 Listeners
301 Listeners
31 Listeners